Murphy arbeitet jetzt bei der Bahn!

Fleißig, fleißig!!

Sie, lieber Leser, kennen sicher Murphy. Das ist der mit den gern zitierten Gesetzen. "Wenn etwas schief gehen kann, wird es auch schiefgehen" zum Beispiel. In letzter Zeit war wenig von ihm zu hören. Jetzt kennen wir den Grund: Er hat eine neue Stelle gefunden und sorgt bei der Deutschen Bahn für terminliches und organisatorisches Chaos. Dabei hat er sich offensichtlich fest in der Abteilung "Südharz" etabliert.
Sie glauben es nicht? Bitteschön:
* Am vergangenen Wochenende fallen Sonntag früh Züge zwischen Herzberg und Seesen aus. Grund: Bauarbeiten enden statt in der Frühe erst gegen Mittag. Die Kunden haben das Nachsehen.
* In Herzberg drängen neue Kunden aufgrund neuer Angebote in die Züge. Am Wochenende bekommen sie aber keine Fahrkarten mehr. Auskünfte auch nicht. Der Schalter ist zu, für einen Automaten existiert bestenfalls der Grundriß.
* Bei Woffleben werden die Sanierungsarbeiten zunächst um 2 Wochen verschleppt. Dann geht es zwar los, doch tut sich in der ersten Woche fast garnichts und in der dritten schon wieder fast nichts mehr. Baumaschinen stehen herum und warten auf Arbeit. Derweil rückt der Winter näher und beschert dem Südharz vielleicht monatelangen Umsteige- und Ersatzverkehr.

Murphy lehnt sich allerdings nicht zurück. Wetten, daß er neue Sandsäcke zum Einstreuen in diverse Getriebe parat hat? Wir dürfen mit Recht erwarten, daß am ersten Adventswochenende Scharen von Reisenden in Woffleben zurückbleiben, weil Murphy dafür gesorgt hat, daß nur ein einziger Bus zum Abtransport der Fahrgäste nach Nordhausen bereitsteht.
Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht gibt es in der großen DB doch noch jemand, der die verzweifelten Hilferufe aus dem Südharz hört und endlich Schluß macht mit der Inkompetenz? Der dafür sorgt, daß pünktlich am 11.12. die Züge wieder durchfahren und das die Leute in Herzberg auch wieder Fahrkarten bekommen? Wie heißt es schon in einem alten Schlager: "Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehn". Noch wollen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Weihnachten steht vor der Tür: Vielleicht hat die Bahn für uns Südharzer ein paar Geschenke parat?

Michael Reinboth
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

18.11.1998