News vom 29.10.2000 bis 03.11.2000

1. Massive Fahrpreiserhöhungen beim VSN!
2. Anfrage der Niedersächsischen Grünen im Landtag zu Schließung der Reisezentren in Bahnhöfen der DB!

1. Massive Fahrpreiserhöhungen beim VSN!

Erneut gibt es für die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel in Südniedersachsen keine guten Nachrichten. Waren es in den vergangenen Wochen die Hiobsbotschaften der Streichung von Buslinien im Landkreis OHA, so sind es diese Woche die Erhöhungen der Fahrpreise ab 1. November. Die durchschnittlichen Erhöhungen liegen nach Berechnungen der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" bei den Fahrkarten für Erwachsene weit über 7%. Bei Fahrkarten für Kinder gehen die Fahrpreise leicht zurück, sind damit aber noch weit von der 50% Ermäßigung entfernt, wie sie z.B. bei der DB AG oder beim Verbundtarif Region Braunschweig (VRB) üblich sind. Die zum Frühjahr gesenkte Familienkarte wird sogar um knapp 9% erhöht. 
Bereits beim Verbundstart am 01.04.1999 wurden Preiserhöhungen vorgenommen, um einen einheitlichen Tarif anbieten zu können.

Bei einer von EMNID durchgeführten bundesweiten Kundenzufriedenheitsbefragung bei 19 Verkehrsverbünden, konnten die benachbarten Verkehrsverbünde aus Nordhessen und Braunschweig als Spitzenreiter beim Leistungsmerkmal Preis-Leistungs-Verhältnis abschneiden. Der VSN wurde leider nicht mit in die Untersuchungen eingebunden, weist aber schon vor der neuerlichen Erhöhung ein deutlich höheres Preisniveau als die Nachbarverbünde auf. 

Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn" Burkhard Breme fordert die Kommunalpolitiker zum Handeln auf und konstatiert:
"Mit den neuerlichen Fahrpreiserhöhungen und den drohenden Angebotseinschränkungen im Busverkehr klafft die Schere vom Preis-Leistungs-Verhältnis des ÖPNV im  Landkreis Osterode immer weiter auseinander, während der ÖPNV in den Nachbarlandkreisen relativ rund läuft."

Diese Problematik wird auch beim Herbsttreffen der Initiative am 04.11.2000 in Scharzfeld im Hotel Thiele angesprochen, welches um 14.45 Uhr beginnt und bei dem auch Betroffene und Gäste herzlich willkommen sind.

2. Anfrage der Niedersächsischen Grünen im Landtag zu Schließung der Reisezentren in Bahnhöfen der DB!

Pressemitteilung vom 31.10.00
Grüne: Bahnhöfe müssen zu Mobilitätszentralen werden!

Die Landesregierung kann bei der geplanten Schließung von Reisezentren an Bahnhöfen der DB AG Einfluss nehmen, erklärte Stefan Wenzel, der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag. Er forderte Verkehrsminister Fischer auf, sich energisch für eine Verbesserung der Servicequalität in den niedersächsischen Bahnhöfen einzusetzen. "Eine Verschlechterung der Servicequalität darf es nicht geben", so Wenzel. "Im Gegenteil, die Bahnhöfe müssen zu Mobilitätszentralen aufgewertet werden."

Beispielhaft, so Wenzel, sei die Mobilitätszentrale in Jever. Hier sei ein hervorragendes Serviceangebot entwickelt worden. Dieses Modell müsse mit Hilfe des Landes auch in anderen Regionen entwickelt werden.

Das Land kann der Bahn nicht vorschreiben, wie und in welcher Organisationsform der Service an den Bahnhöfen erbracht wird, so Wenzel. Das Land könne aber darauf bestehen, dass die Leistung, die im Rahmen der Bahnreform und im alten Verkehrsvertrag vereinbart wurde, auch künftig erbracht wird. Im neuen Verkehrsvertrag sollte eine deutliche Verbesserung und eine Unterstützung von Mobilitätszentralen vereinbart werden.

Wenzel hat eine kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet, um zu klären welche Reisezentren die DB AG aufgeben will und wie der Service an den Bahnhöfen künftig gewährleistet werden soll. Anlass war die geplante Aufgabe der DB-Reisezentren in Hann Münden, Friedland, Bad Sachsa, Herzberg und Uslar.

Stefan Wenzel MdL
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag
wenzel.stefan@t-online.de
www.nds.gruene.de