News vom 01.05.21 bis 30.06.21

1. Neues Harz-Kursbuch für den Sommer 2021 ist ab sofort erhältlich (Stand 13.05.2021)

2. Deutschland-Takt spezial: Initiative begrüßt Resolution zum Deutschland-Takt von EIN HARZ - Bessere Fernverkehrsanbindung des Harzes ist eine zwingende Notwendigkeit (Stand 20.05.2021)

3. Die neuen Harz-Kursbücher für den Sommer 2021 stehen zum Download bereit (Stand 29.05.2021)


1. Neues Harz-Kursbuch für den Sommer 2021 ist ab sofort erhältlich (Stand 13.05.2021)
Nicht nur die Beherbergungsbetriebe und die Gastronomie im Harz leiden unter den fortdauernden Einschränkungen der Corona-Pandemie. Auch den Harzer ÖPNV trifft es massiv, fehlen doch neben vielen Berufstätigen im „Home Office“ auch seit Monaten die Urlauber und Tagesgäste. HATIX kann sich nicht bewähren, weil es keine Möglichkeit gibt, mittels Übernachtung an eine Gästekarte zu gelangen. Während der reguläre Linienverkehr mit Bahn und Bus jedoch immerhin – auch Dank der Überbrückungshilfen von Bund und Land – aufrechterhalten wird, haben die HSB ihren Betrieb seit Monaten nahezu eingestellt.

Aber es zeichnet sich ja Licht am Ende des Tunnels ab. Schon bald werden die Urlaubsgäste wieder den Harz beleben, und auch die Reise- und Wanderlust bei den Einheimischen wird wiederkehren. Was liegt also näher, als ein neues Harz-Kursbuch herauszugeben, mit dessen Hilfe man sich, was Bahn und Bus rund um den Harz und im Harz selbst betrifft, orientieren kann?

„Höchste Eisenbahn“ war während des Lockdowns nicht untätig, sondern hat die Zeit genutzt, um weite an dem Nachschlagewerk zu arbeiten, damit auch nichts fehlt, wenn es wieder losgeht. Das ist gelungen, und das Harz-Kursbuch steht mit Stand Anfang Mai 2021 nun wieder zur Verfügung. Und wie?

Band 1 enthält die Harzer Fernverbindungen.
Auf 140 Seiten werden sämtliche, aber auch wirklich sämtliche, Zugverbindungen aus fast allen Ballungsräumen und Metropolen Deutschlands in den Harz und zurück aufgelistet. Oftmals führen mehrere Strecken zum Ziel. Das ist 2021 auch deswegen wichtig, weil es rund um den Harz eine Unzahl von Baustellen gibt, die mitunter das An- und Abreisen auf dem üblichen Weg erschweren. Deswegen enthält Band 1 auch sehr viele Alternativvorschläge, wie eine Anreise oder Abreise auch bei unterbrochenem Zugverkehr möglich ist. Hierdurch bedingt, fällt das Werk etwas dicker aus als eigentlich nötig. Wer alles über den Harzer Fernverkehr erfahren möchte, ist mit Band 1 gut bedient. Er kostet 2 € und kann unabhängig, aber auch zusammen mit Band 2 bezogen werden – dann für einen einzigen Euro.

Band 2 enthält den kompletten Regional- und Nahverkehr mit Bahn und Bus rund um den Harz und im Harz.
Grob gesprochen, sind alle Bahnstrecken im äußeren Ring um den Harz aufgeführt, der von den Knoten Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Magdeburg, Dessau, Halle, Erfurt, Kasse, Göttingen, Northeim, Kreiensen und Hildesheim markiert wird. Bei jeder Strecke sind die relevanten Zuganschlüsse zur Weiterfahrt ebenso aufgeführt wie die Busverbindungen ab den Harzer Randknoten wie Goslar, Wernigerode und so weiter in den Harz hinein, ebenso umgekehrt. Ebenfalls enthalten sind die Fahrpläne aller um dem Harz herumführenden Buslinien sowie natürlich aller Buslinien, die in den Harz hinein verkehren oder sich ausschließlich im Inneren des Harzes tummeln. Die Fahrpläne der Harzer Schmal-spurbahnen (HSB) sind auch dabei, wenngleich hier mit der Einschränkung, dass man zur Aufnahme des regulären Verkehrs mit Dampfloks noch nichts genaues weiß. Die saisonalen Buslinien fehlen nicht, und auch Hinweise zu Museumsbahnen, Seilbahnen und Schiffen (!) sind enthalten. Abgerundet wird das alles durch zahlreiche Tipps für Wanderungen oder für den Besuch von Museen, Bergwerken und so weiter. Band 2 hat rund 230 Seiten und kostet solo 4,00 €. Beide Bände zusammen sind für 5 € zu erhalten.

Das „Harz-Kursbuch“ wird wieder über den Harzer Tourismus-Verband in Goslar zu beziehen sein. Es kann aber auch direkt bei Michael Reinboth bestellt werden (Michael.Reinboth@gmx.de, Telefon 05525 1550 oder Postkarte: Klettenberger Weg 15, 37445 Walkenried). Tourismusinformationen im Harz können das Harz-Kursbuch wieder gern in Kommission nehmen und abgeben – auch hier bitte bei Michael Reinboth in einer der angebotenen Formen melden.

Das Kursbuch ist prinzipiell bis zum kommenden Fahrplanwechsel der Bahn am 11.12.2021 gültig. Zwischendrin erfolgende Änderungen werden über den Newsletter der Initiative bekanntgegeben.

Michael Reinboth

 

2. Deutschland-Takt spezial: Initiative begrüßt Resolution zum Deutschland-Takt von EIN HARZ - Bessere Fernverkehrsanbindung des Harzes ist eine zwingende Notwendigkeit (Stand 20.05.2021)
Der Beirat von „EIN HARZ“ hat sich am 13.05.2021 erneut mit der Resolution zur besseren Anbindung des Harzes im „Deutschland-Takt“ der Bahn befasst und diese in ihrer überarbeiteten Fassung nunmehr einstimmig gebilligt. Auch „EIN HARZ“ reiht sich damit in die Reihe derer ein, die zunehmend lauter eine Nachbesserung sowohl beim Fernverkehr als auch bei der „Durchbindung“ von Nahverkehrszügen zur Vermeidung von Umsteigevorgängen und eine durchgreifende Verbesserung der teilweise völlig an der Realität vorbei geplanten Anschlüsse in den großen Knotenbahnhöfen fordern.

Sehr viele dieser Verbesserungen müssen aber, namentlich im Regionalverkehr, nicht warten, bis der Deutschland-Takt eines Tages vollständig umgesetzt wird. Sie können, guten Willen vorausgesetzt, auch in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Sie müssen es sogar, denn die Gelegenheit, bei neu zu schließenden Verträgen mit Eisenbahn-Verkehrsunternehmen zum Beispiel Durchbindungen umzu-setzen, kehrt so bald nicht wieder.

Was wir Harzer unter anderem eingebüßt haben, soll anhand zweier Tabellen aus dem Fahrplan des Jahres 1969 gezeigt werden, die aus dem Fahrplanheft „Braunschweig – Harz – Göttingen“ stammen. Die erste zeigt einen Ausschnitt der abfahrenden Züge im damaligen Knotenbahnhof Kreiensen. Er hat seine Bedeutung für den Fernverkehr nach der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke und vor allem nach der vom Land Niedersachsen mitgetragenen Entscheidung zur Verlagerung der IC-Linie Frankfurt – Hamburg aus dem Leinetal heraus praktisch völlig eingebüßt.
Fatale Konsequenz: Von den zweistündlich durchgehenden Zügen nach Göttingen abgesehen, muss, wer in den Süden will, nun stets zwei Mal umsteigen, mindestens jedoch einmal in Göttingen. Wer über Hannover hinaus nach Norden will, muss dies ebenfalls, und zwar in Hannover. Auch nach Westen geht es nicht mehr ohne Umstiege, ebenso wenig nach Braunschweig.

Schaut man auf den oben abgebildeten Auszug, findet man zwischen 10 und 13 Uhr folgende direkt erreichbare Ziele:

Würzburg, Heilbronn, Stuttgart, Ulm, Friedrichshafen, Hamburg, Westerland, Kiel, Dagebüll, Wuppertal, Düsseldorf, Aachen, Frankfurt, Heidelberg, Karlsruhe, Basel, Konstanz, Nürnberg, Augsburg, München, Hof, Bad Kissingen, Bayreuth…

Nicht ganz unwichtige Orte wie Hagen, Darmstadt, Freiburg wurden von den aufgeführten Zügen natürlich auch bedient. Ein hervorragender Service, der unter anderem Bad Harzburg, Goslar, Langelsheim (nach Süden und Westen) sowie Seesen (in alle Richtungen) zugutekam. Der Fahrplan ist natürlich nicht, wie heute, angebotsorientiert und vertaktet, sondern bedarfsorientiert gestaltet, enthält aber so etwas wie „Rudelbildung“, d.h. mehrere D-Züge liefen in kurzem Abstand nacheinander, und natürlich Knotenbildungen.
Leicht zu erkennen sind oben die passgenauen Anschlüsse von dem aus dem Süden kommenden D 177 sowohl in Richtung Seesen – Braunschweig als auch in Richtung Holzminden – Altenbeken. Umgekehrt stellte der aus Goslar kommende und nach Aachen durchlaufende E 534 in Kreiensen Anschluss an den nach Süden fahrenden D 474 her. Dergleichen Beispiele gibt es mehrfach.
Und das alles noch dazu pünktlich und in Kreiensen von Aufsichtspersonal begleitet…

Das zweite, noch frappierende Beispiel ist Goslar. Natürlich fahren heute mehr Züge ab als 1969. Ihre stündlichen Ziele sind Hannover, Braunschweig, Bad Harzburg, ihre zweistündlichen Ziele sind Göttingen, Kreiensen, Magdeburg und Halle (Saale). Die beiden letzten streichen wir mal aus der Betrachtung, weil es eine durchgehende Strecke in die damalige DDR nicht gab. In Vienenburg bog alles in Richtung Braunschweig ab.
1969 wurde individuell gefahren, aber wir blicken einmal auf die direkt erreichbaren Ziele: Hamm, Essen, Köln, Berlin, Paderborn, Wuppertal, Düsseldorf, Aachen, Lüneburg, Lübeck, Kiel, Flensburg, Osnabrück, Hengelo, Amsterdam, Bremen, Oldenburg, Emden, Kassel, Hoek van Holland, Bonn… Nicht ganz unwichtige Zwischenziele wie Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Hagen inbegriffen. Anschlüsse nach Süden wurden, siehe oben, in Kreiensen hergestellt, in Ausnahmefällen auch in Göttingen, dann aber ohne zweiten Umstieg. Und es handelt sich hier, wie bei Kreiensen, nur um einen Auszug aus dem Gesamtangebot!
Auch in Goslar passte selbstverständlich eine Aufsicht auf, Reisende wurden nicht allein gelassen.

Die Beispiele könnte man, in etwas schwächerer Ausprägung, für Northeim und Herzberg wiederholen. Auch hier gab es durchgehende Züge nach Westen und sehr gute Umsteigeanschlüsse nach Nord und Süd in Northeim, wo seinerzeit, ähnlich Kreiensen, noch eine Reihe von D-Zügen hielt. Auch hier fehlten die Verbindungen nach Osten, dorthin durften bekanntlich nur Güterzüge.

An diese Beispiele anknüpfend, kann man die Forderungen nicht oft genug wiederholen:

Hier wäre also schon eine Menge möglich. Ob dies dann noch durch reine Fernverkehrszüge ergänzt werden kann, muss untersucht werden.
Im Süden des Harzes wäre dies, da Fahrdraht vorhanden, völlig problemlos machbar, etwa in den
Relationen Ruhr – Kassel – Nordhausen – Halle – Leipzig oder
Frankfurt – Gießen – Kassel – Nordhausen – Halle, wobei beides auch mittels Zusammenlegung vorhandener Regionalleistungen möglich wäre. Strom ist jedenfalls genug da.
Allemal ein Ende finden muss die geradezu alberne zweifache Mutation einer – der einzigen wirklichen – durchgehenden RE-Linie, nämlich Kassel – Halle, die erst schnell verkehrt, ab Nordhausen dann zu einem langsamen Nahverkehrszug verkommt, um hinter Eisleben dann wieder aufzuleben, und somit ihren Wert selbst in Frage stellt, weil das Land Thüringen zwischen Nord- und Sangerhausen nichts zusätzlich bestellen will (aber vom 15-Minuten-Takt zwischen Jena und Erfurt schwärmt), ebenso Sachsen-Anhalt, welches sich zwischen Sangerhausen und Eisleben zurückhält.

Allen drei Bundesländern haftet eine merkwürdige Zurückhaltung an, wenn es um den Harz geht. Damit muss es alsbald ein Ende haben.
Michael Reinboth

 

3. Die neuen Harz-Kursbücher für den Sommer 2021 stehen zum Download bereit (Stand 29.05.2021)

Harzkursbuch Sommer 2021
-Fernverkehr-
Stand 01.05.2021
Harzkursbuch Sommer 2021
-ÖPNV-
Stand 20.04.2021

 

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