News vom 01.11.19 bis 30.11.19
1. Nordhausen / Erfurt: Thüringer
Regierung hält jährlich 20 Mio. EUR ÖPNV Fördergelder des Bundes zurück -
Geisterzug Stopps würden ca. 15.000 € jährlich
kosten
(Stand:
09.11.2019)
2. Harz: Erscheinungsdatum des neuen Harz-Kursbuchs
mit leichter Verzögerung - Entscheidungen zu Verkehrsverträgen und Fahrplänen
stehen noch aus
(Stand:
09.11.2019)
3.
Nordhausen / Erfurt:
Auszeichnung für den "Geisterzug" in Nordthüringen als "Irrsinn der Woche" in
www.x3.de
(Stand:
26.11.2019)
4.
Südharzstrecke: Massive Zugausfälle - ein Drittel der Züge fiel aus - Südharz in
Hauptverkehrszeit 3h von Göttingen abgehängt
(Stand:
26.11.2019)
5. Südharzstrecke: Bahn stellt regulären
Zugverkehr im Südharz weitgehend ein - Zugfahrten nur noch nach dem
Zufallsprinzip
– kaum Ersatzverkehre
(Stand:
27.11.2019)
6.
Black Bahn Week: +++ Tag 3 und Tag 4 +++ Bahn weiter tatenlos +++
kaum Ersatzverkehre
+++ Bahn erhält Geld trotz Zugausfällen +++
Initiative fordert verlässlichen Ersatzfahrplan und stellt düstere Prognose nach
dem Fahrplanwechsel auf
(Stand:
29.11.2019)
7. Nordhausen / Erfurt: "Geisterzug"
fuhr am 28.11.2019 bei RTL
explosiv - Thüringer Infrastrukturministerium hat Interview abgelehnt -
Initiative: ÖPNV Vakuum nach Integration der NVS in das Infrastrukturministerium
(Stand:
29.11.2019)
1. Nordhausen / Erfurt: Thüringer
Regierung hält jährlich 20 Mio. EUR ÖPNV Fördergelder des Bundes zurück -
Geisterzug Stopps würden ca. 15.000 € jährlich
kosten
(Stand:
09.11.2019)
Aus aktuellem Anlass (Beschluss der
Bundesregierung) und nach weiteren Recherchen unserer Initiative unterstreichen
wir die Position, dass das Wirtschaftsministerium in Erfurt bzw. die zuständige
Abteilung im Landesamt für Straßenbau falsche Angaben zum Geisterzug macht:
1. Von den Thüringen vom Bund zugewiesenen Regionalisierungsmitteln werden 2019 20 Millionen Euro nicht ausgegeben, sondern "für schlechte Zeiten" angespart. Das widerspricht dem Sinn der Mittel, die für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen vorgesehen sind und nicht als heimliche Sparkasse der Landesregierung. Als Grund wird genannt, dass die Mittel für Thüringen aufgrund sinkender Einwohnerzahlen wegen des zwischen den Ländern und dem Bund eingeführten "Kieler Schlüssels" irgendwann zurückgehen würden und man dann Reserven bräuchte. Das aber ist Unsinn, da die neuen Bundesländer hierfür mit einem extra Ausgleichsfaktor bedacht worden sind, um eben dies zu verhindern. Im übrigen würde die Beanspruchung von 15.000 Euro des Geisterzuges bei "angesparten" 20.000.000 Euro wohl nichts ausmachen.
2. Thüringen erhält von den Verkehrsunternehmen wegen Schlechtleistungen (Zugausfällen, Verspätungen) in diesem Jahr rund 4 Millionen Euro zurück.
3. Es stehen mithin 2019 24 Millionen Euro mehr zur Verfügung als tatsächlich ausgegeben. Und dann sind rund 15.000 Euro für einen schon rollenden Zug nicht da? Das ist schon bedenklich.
4. Diese Woche hat die Bundesregierung beschlossen, eben diese Regionalisierungsmittel ganz massiv aufzustocken, und zwar um mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr mit 2020 bis 2023. Diese Zusatzmittel werden wie die schon beschlossenen Mittel ebenfalls "dynamisiert", d.h. um 1,8 % pro Jahr aufgestockt. Es stehen mithin auch Thüringen in den kommenden Jahren deutlich mehr Gelder für die Bestellung von Zug- und (eher ausnahmsweise, aber statthaft) Busleistungen zur Verfügung.
Die Frage der Bestellung von 15
Zugkilometern und 5 Halten pro Tag in Nordthüringen ist also - jetzt erst recht!
- keine Frage des Nicht-Könnens, sondern ganz eindeutig eine Frage des
Nicht-Wollens!
Das Prinzip der Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in allen Landesteilen wird
mit Füßen getreten.
Auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir den Fahrplan mit "Geisterzug"
Fahrplan mit "Geisterzug"
Michael Reinboth / Burkhard Breme
2. Harz: Erscheinungsdatum des neuen
Harz-Kursbuchs
mit leichter Verzögerung - Entscheidungen zu Verkehrsverträgen und Fahrplänen
stehen noch aus
(Stand:
09.11.2019)
Unsere Initiative arbeitet derzeit intensiv an einer Neuauflage des
"Harz-Kursbuchs" für das Jahr 2020. Es wird allerdings nicht pünktlich zum
Fahrplanwechsel am 15.12. erscheinen, sondern ein paar Tage später. Die Gründe
hierfür sind:
1. Die Entscheidung über den künftigen Betreiber der Buslinien im Nordharz rund um Goslar soll erst Ende November fallen. Dies könnte auch mehr oder weniger starke Auswirkungen auf die Fahrpläne haben. Bekanntlich hat ja der "HarzBus" nach dem plötzlichen Rückzug von RBB die Linien übernommen und macht seine Sache, bedenkt man die Startbedingungen, sehr ordentlich. Jedoch war die Vergabe erst einmal auf 6 Monate beschränkt. Die sind längst um, "HarzBus" fährt immer noch (und immer noch mit guten Fahrplänen), aber man muss abwarten.
2. Im Landkreis Harz wogen die Debatten über die HVB auch noch hin und her. Auch dies könnte Auswirkungen auf die Fahrpläne haben.
3. Eine Entscheidung über die Einführung von HATIX im Westharz steht auch noch aus. An sich soll es am 1.1.2020 losgehen, aber noch ist nichts unterschrieben. Auch hier müssen wir ganz einfach abwarten, denn die Info über die kostenlose Mitnahme auf Gästekarte wollen wir schon noch einarbeiten.
Ansonsten wird das Kursbuch dicker, um ca. 40 Seiten, da wir einen Fernverkehrsteil erarbeitet haben und einige Tabellen erfreulicherweise aufgrund der Ausweitung der Fahrpläne mehr Platz brauchen. Ein klein wenig mehr bilden wir auch bei den Bahntabellen in Sachsen-Anhalt ab, da das dortige Kursbuch leider nicht mehr herausgegeben wird. Wer analog unterwegs ist, guckt in die Röhre - oder er besorgt sich unser Kursbuch.
Sie können sich also auf das neue
Kursbuch freuen. Der Preis bleibt weiterhin bei 4,00 €.
Michael Reinboth
3.
Nordhausen / Erfurt:
Auszeichnung für den "Geisterzug" in Nordthüringen als "Irrsinn der Woche" in
www.x3.de
(Stand:
26.11.2019)
Auch "Das Erste" hat einen
Bericht zum "Geisterzug" mit dem Titel "Irrsinn der Woche" gesendet. Dies ist
natürlich mehr als geschmeichelt und müsste eigentlich "5facher Irrsinn der
Woche lauten" ...
Anbei der Link zum Irrsinn der Thüringischen Landesregierung:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Realer-Irrsinn-Leerer-Zug-in-Thueringen,extra16974.html
Unterdessen war ein weiteres Filmteam zum Thema "Geisterzug"
unterwegs. Der Bericht wird in den nächsten Tagen ausgestrahlt.
So viel vorweg:
Der Beitrag hat sich um mehrere Wochen verzögert, weil das Thüringer
Infrastrukturministerium von Frau Keller (Die Linke) aus Nordhausen erst nach
mehrfachen Nachfragen geantwortet hat.
Im Nachhinein betrachtet hatte das Filmteam Glück gehabt den "Geisterzug" zu
filmen, da der hintere Zugteil auch den massiven Betriebsstörungen vom
26.11.2019 zum Opfer fiel.
Burkhard Breme
4.
Südharzstrecke: Massive Zugausfälle - ein Drittel der Züge fiel aus - Südharz in
Hauptverkehrszeit 3h von Göttingen abgehängt
(Stand:
26.11.2019)
Am heutigen Dienstag gab es im südlichen Harz-Weser-Netz im Bereich Göttingen -
Nordhausen - Einbeck - Bodenfelde massive Zugausfälle durch Mitarbeiterausfälle.
In einem Fall wurde auf den Folgetakt verwiesen. Dieser und der nächste Takt
fielen aber auch aus. Insbesondere fielen die von Göttingen durchgehenden Züge
in den Südharz aus. Durch den andauernden zweistündlichen Schienenersatzverkehr
zwischen Göttingen und Northeim war die Verbindung Göttingen - Südharz nur auf
der Straße möglich, sofern es einen Ersatzverkehr gab.
Der Sprecher der Initiative Burkhard Breme fasst den heutigen Tag wie folgt
zusammen: "DB Regio hat erneut auf ganzer Linie versagt! Hier müssen endlich
nachhaltige Konsequenzen durch den Auftraggeber folgen!"
Burkhard Breme
5.
Südharzstrecke: Bahn stellt regulären Zugverkehr im Südharz weitgehend ein -
Zugfahrten nur noch nach dem Zufallsprinzip
–
kaum Ersatzverkehre
(Stand:
27.11.2019)
Heute läuft es nun noch schlechter.
Beispiele: Zug 13.39 ab Nordhausen nach Bodenfelde Ausfall, Zug 13.39 ab
Göttingen nach Nordhausen Ausfall, Zug 15.39 ab Nordhausen nach Bodenfelde
Ausfall... Und das ist nur das Stand von heute 13 Uhr, weitere Ausfälle kamen:
16.39 Ausfall, 20.39 Ausfall, SEV ist eingerichtet, 21.39 Ausfall. Ersatz in
Form von Bussen gab es also meistens nicht.
Heute früh und am Vormittag sind ebenfalls Züge ausgefallen. Als Grund vermuten wir nicht eine Grippewelle oder ähnliches, sondern ein quasi vorhersehbares Problem, nämlich das Volllaufen der Arbeitszeitkonten der Lokführer mit dem Ergebnis, dass immer weniger Lokführer zusätzliche Schichten übernehmen können, wodurch Ausfälle im Dezember immer wahrscheinlicher werden. Je näher das Jahresende rückt, desto mehr Züge werden mithin ausfallen, wenn nicht gegengesteuert wird - aber genau dies wird nicht gehen, da die Personaldecke sehr dünn ist. Hierauf deuten jedenfalls Gesprächsfetzen hin, die man als ständiger Bahnfahrgast aufschnappt, wenn Lok- und Zugpersonale sich unterhalten, und für die man inzwischen eine feine Antenne hat. Da braucht es keine Ausreden der Pressestelle - der O-Ton im Zug reicht völlig aus.
Während im Vorstand der Bahn darüber geredet wird, wer welchen Bonus bzw. welche Abfindung bekommt und ob es nicht ein paar 100.000 € mehr sein dürfen, bricht nach DB Cargo nun auch noch weitgehend der Zugverkehr bei DB Regio zusammen. Der Hoffnungsträger Nr. 1 bei der Bewältigung der verkehrlichen Klimaprobleme leistet gerade seinen Offenbarungseid.
Die Deutsche Bahn ist seit gestern nicht mehr in der Lage, im Südharz einen geordneten Zugverkehr anbieten zu können. Die Ausfälle sind für die Kunden nicht planbar und kaum vorhersehbar. Erst mittags wird sichtbar, was am Nachmittag überhaupt noch fährt. Frühmorgens ist man vollends ohne Information und muss auf gut Glück zum Bahnhof gehen - ein unmöglicher Zustand.
Dies ist eine Situation, die wir in dieser Schärfe und in diesem Umfang hier im Südharz noch nie erlebt haben, wenn man die Zeit von April bis Herbst 1945 einmal ausklammert.
Wer in den kommenden Tagen (oder gar Wochen) mit dem Zug zwischen Northeim, Nordhausen oder Bodenfelde fahren will, sei gewarnt. Der Zug, mit dem er normalerweise fahren würde, entfällt möglicherweise oder sehr wahrscheinlich. Es kann allenfalls davon ausgegangen werden, dass 2/3 der Züge fahren - nur ist leider nicht bekannt, welche das sind!
Als Initiative, welche sich nunmehr
seit 25 Jahren für den Schienenverkehr am Südharz einsetzt und immer die Trommel
für den Zugverkehr gerührt hat, bedauern wir die Entwicklung außerordentlich,
können aber angesichts der Dimension des Problems nur versuchen, die Zuständigen
in Braunschweig und Hannover dazu zu bewegen, schnellstmöglich Lösungen zu
finden. Inwieweit dies angesichts der offensichtlich desolaten Situation
gelingt, muss offen bleiben.
Michael Reinboth
6.
Black Bahn Week: +++ Tag 3 und Tag 4 +++ Bahn weiter tatenlos +++
kaum Ersatzverkehre
+++ Bahn erhält Geld trotz Zugausfällen
+++
Initiative fordert verlässlichen Ersatzfahrplan und stellt düstere Prognose für
dem Fahrplanwechsel
auf
(Stand:
29.11.2019)
Tag 3
Auch am Tag 3 (Donnerstag) ist es zu
ähnlichen Zugausfällen wie an den Vortagen gekommen. Der Südharz ist quasi von
ICE-Umsteigeknoten in Göttingen auf der Schiene abgeschnitten.
Während Pendler ihre Ziele "nur" mit 1-3 Stunden Verspätung erreichen, haben
Fernreisende und mobilitätseingeschränkte Personen besonders stark unter dem
neuerlichen Versagen der DB Regio zu leiden.
Der Sprecher der Initiative Burkhard Breme fragt sich, ob sich die
Verantwortlichen bei der Bahn jemals darüber Gedanken gemacht haben, wie sich
insbesondere mobilitätseingeschränkte Reisende fühlen müssen? Rollstuhlfahrer,
Reisende mit Koffern oder Familien mit Kinderwagen werden lange in der Kälte
ohne Info stehen gelassen, dann kommt mit viel Glück ein Bus vorbei, in den nur
unter großen Mühen eingestiegen werden kann, um dann dutzende Kilometer durch
die Gegend geschaukelt zu werden!
Wie sollen Reisende ihre Fahrt planen, wenn es für die Busersatzverkehr keinen
Fahrplan gibt!
Wie lange fährt ein Bus zwischen Northeim und Nordhausen?
Tag 4
Der Tag 4 (Freitag) beginnt in Walkenried (05.03 Uhr) erneut mit einem
Zugausfall. Der "Geisterzug" konnte wieder nicht von Nordhausen her
bereitgestellt werden. Wie auch, denn er ist am Abend vorher ersatzlos
ausgefallen.
Bis zum Freitagmittag
fallen die durchgehenden Verbindungen von Südharz nach Göttingen meistens aus
wurde die reaktivierte Strecke nach Einbeck wieder so gut wie nicht benutzt
wird der 2 Stundentakt zum Weserbergland zum 3-4h Stundentakt
fährt die RB44 Braunschweig - Salzgitter, danach ist Schluss
fielen erneut ein paar Regionalbahnen auf der Süd-Westharzstrecke wegen Infrastrukturstörungen aus
Nachzulesen ist dies unter Twitter: https://twitter.com/DBRegio_NDS
Black Bahn Week
Nachdem an 4 von 7 Tagen dieses Chaos herrscht und kein Ende in Sicht ist,
runden wir großzügig auf und benennen dieses erneute Bahn Chaos -in Anlehnung an
den heutigen Black Friday- ab sofort Black Bahn Week, in der Hoffnung, dass es
die Verantwortlichen in den nächsten Tagen doch noch in den Griff bekommen.
Die Initiative fordert von der Bahn einen sofortigen und verlässlichen Ersatzfahrplan!
Düstere Prognose für das Jahr 2020
Wir befürchten aber, dass es noch schlimmer kommen könnte:
Selbst wenn sich die Lage in den nächsten Tagen verbessern sollte, wird ab 15.
Dezember 2019 wieder mehr Personal für täglich 14 Regionalbahnen im
Harz-Weser-Netz benötigt. Die Regionalbahnen werden lt. Fahrplan wieder
stündlich nach Göttingen verkehren. Sie sind in den letzten 6 Monaten
ausgefallen, weil aufgrund der Bauarbeiten an der Schnellfahrtrasse die Trasse
der Regionalbahnen vom ICE genutzt wurde.
Wer soll die 14 zusätzlichen Regionalbahnen zwischen Göttingen - Northeim -
Kreiensen fahren, wenn jetzt schon die Lokführer fehlen?
Fehlende Lokführer
Das Thema fehlende Lokführer ist nicht neu.
Im August 2019 wurde im Niedersächsischen Landtag eine Kleine Anfrage
https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_05000/04001-04500/18-04298.pdf
zu Zugausfällen und Zugverspätungen der Regionalzüge in Niedersachsen gestellt.
Zitat von Seite 3 der Antwort:
"Ungeplant sind im Zeitraum Januar bis Mai 2019 in den federführend verantworteten Netzen der drei niedersächsischen SPNV-Aufgabenträger insgesamt etwa 7 850 Züge auf dem gesamten Laufweg oder auf einer Teilstrecke im Umfang von etwa 300 000 Zugkilometern ausgefallen. Dies entspricht einer Ausfallquote von 1,3 %. Die ungeplanten Zugausfälle im Umfang von etwa 239 000 Zugkilometern im Zuständigkeitsbereich der LNVG verteilen sich auf Ursachen wie folgt:
42,4 % fehlende Triebfahrzeugführer
22,2 % defekte Fahrzeuge
9,9 % gefährliche Ereignisse durch Dritte wie Vandalismus
8,8 % Infrastrukturstörungen
7,5 % externe Einflüsse durch Dritte wie z. B. Witterung, Suizid, Personen im Gleis
9,2 % sonstige Ursachen
Schönt die Bahn ihre Statistik?
In der Antwort zur
Kleinen Anfrage steht unter Punkt 4, dass "die Aufgabenträger von den
EVU über Zugausfälle informiert werden."
In dem folgenden MDR Radio Beitrag vom 28.11.2019, zu dem auch die Initiative
befragt wurde, wird die Bahn zitiert, dass 95% der Zugkilometer am Tag 1 und Tag
2 der Black Bahn Week gefahren wurden, ob wohl 15 Züge von 34 Zügen ausgefallen
sind.
Hier der Link zum MDR Radio Beitrag:
www.suedharzstrecke.de/download/black_bahn_week_mdr_radio_20191128.mp3
Die Bahn bekommt vom Land Niedersachsen Geld ohne
Gegenleistung!
In der Antwort zur
Kleinen Anfrage steht unter Punkt 6 (Seite 4):
"Bei ungeplanten Zugausfällen bestehen unterschiedliche
Regelungen. In der Regel erstatten die Aufgabenträger den EVU die
Infrastrukturkosten bei ungeplanten Zugausfällen, die von den
Infrastrukturunternehmen in Rechnung gestellt werden. In neueren
Verkehrsverträgen erfolgt die Erstattung der Infrastrukturkosten nicht, wenn das
EVU den Zugausfall verursacht hat."
Im Klartext:
Die Bahn bekommt Geld für Leistungen, die sie nicht erbracht hat.
Der Reisende bekommt seine Fahrkarte nicht erstattet, wenn diese unter 4 Euro
liegt.
Worin besteht bei solchen Verträgen der Anreiz für die EVU Gutleistungen
abzugeben?
Die Initiative fordert die Besteller auf -in diesem Fall ist es die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)-, bei Leistungsstörungen die Aufgabenträger voll in die Pflicht zu nehmen, Geldzahlungen zu stoppen und kundenorientierte Notfallkonzepte (wie z.B. Maßnahmen bei fehlenden Lokführern, defekten Fahrzeugen, Infrastrukturstörungen usw.) zum Vertragsstandteil zu machen!
Dank an die Lokführer
Wir danken jedem Lokführer, der mit seinen Überstunden dazu beiträgt den
Bahnverkehr aufrecht zu erhalten. Dies geht jedoch nicht unbegrenzt.
In den Bahn-Medien zum Zugausfall steht oftmals die Aussage "Grund:
Kurzfristiger Mitarbeiterausfall".
Dort müsste vielmehr stehen: "Grund: Langfristiges DB Managementversagen".
Burkhard Breme
7. Nordhausen / Erfurt:
"Geisterzug" fuhr am 28.11.2019 bei RTL
explosiv - Thüringer Infrastrukturministerium hat Interview abgelehnt -
Initiative: ÖPNV Vakuum nach Integration der NVS in das Infrastrukturministerium
(Stand:
29.11.2019)
Ein weiteres Filmteam hat sich an der
Südharzstrecke eingefunden um über den Geisterzug zu berichten
https://www.tvnow.de/shows/explosiv-75/2019-11/episode-229-sendung-vom-28-11-2019-2473367
(Minute 06:00 - 09:15).
Das RTL Team bat auch das Thüringer Infrastrukturministerium um eine
Stellungnahme vor der Kamera, diese gab es aber nur schriftlich mit den
veralteten Informationen zu angeblichen Pendlerströmen.
Dies wundert den Sprecher der Initiative nicht, da es im Ministerium einen
erneuten Führungswechsel gab. Die ehemalige Ministerin Keller (Die Linke) wurde
nach kurzer Amtszeit am 26.11.2019 zur Präsidentin des Thüringer Landtags
gewählt.
Zu dem gab es -aus Sicht der Initiative und den NVS Mitarbeitern- eine unnötige
Strukturreform der einst gut geführten Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen
(NVS). Diese wurde von der ehemaligen Ministerien Keller gegen den Widerstand
der Mitarbeiter (siehe u.a. Bericht in der Thüringer Allgemeinen
https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/mitarbeiter-der-nahverkehrsservicegesellschaft-ueben-kritik-an-neuer-strukturreform-id225389539.html)
in das Ministerium als Referat integriert.
Aus Sicht der Initiative wurden die Befürchtungen der ehemaligen Mitarbeiter der
NVS beim Übergang in das Ministerium sogar noch übertroffen. Das Argument der
Mitarbeiter war, dass nicht wie behauptet statt kürzerer Verwaltungswege für den
Thüringer Bahnverkehr diese in Zukunft länger werden. Nein, die Verwaltungswege
gibt es gar nicht mehr, da immer nur veraltete Unterlagen herausgezogen werden
und im
Organigramm des Ministeriums (Stand: Stand 27.11.2019) gar kein
Referatsleiter existiert, der Aussagen zum ÖPNV treffen könnte.
Die Initiative fordert den neuen Interimsminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel
Hoff (Die Linke) auf, die Integration der NVS in das Ministerium rückgängig zu
machen und den "Geisterzug" in den regulären Fahrplan aufzunehmen.
Burkhard Breme