News vom 01.12.16 bis 31.12.16

1. Göttingen: PRO BAHN: Fahrplanwechsel bringt wenige Verbesserungen (Stand: 08.12.2016)
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. Göttingen: PRO BAHN sieht ECO-Bus-Projekt aus Fahrgastsicht skeptisch (Stand: 07.12.2016)
3. Harz: Initiative veröffentlicht Harzkursbuch Winter 2016_2017 (Stand: 14.12.2016)
4. Harz: Initiative veröffentlicht aktualisierte Version vom Harzkursbuch Winter 2016_2017 (Stand: 19.12.2016)
5. Harz: Von stockenden Tarifgesprächen bis zu kleinen Fahrplanheften (Stand: 28.12.2016)

1. Göttingen: PRO BAHN: Fahrplanwechsel bringt wenige Verbesserungen (Stand: 08.12.2016)
Pressemitteilung:
Der Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 bei den Eisenbahnen bringt für Süd-Niedersachsen einige kleine Verbesserungen. Der Fahrgastverband PRO BAHN verweist auf einen neuen Spätzug am Wochenende von Göttingen (ab 0:23h) über Nörten nach Northeim. PRO BAHN bedauert aber, dass es nicht gelungen ist, diesen Zug wenigstens bis nach Herzberg zu verlängern, um den Südharz nach der Kreisfusion besser an das Oberzentrum Göttingen anzubinden, kritisiert der Regionalvorsitzende Michael Reinboth.

Zwischen Paderborn und dem Ruhrgebiet verkehrt ab 11. Dezember 2016 nicht mehr die Linie RE1, sondern die Linie RE11 – weit weg von hier, sollte man meinen, aber doch von einiger Bedeutung für Südniedersachsen. Denn mit dem RE11 ist man zukünftig alle 2 Stunden deutlich schneller als bisher zwischen Göttingen und dem Ruhrgebiet unterwegs, der Fahrzeitgewinn beträgt immerhin 15 bis 20 Minuten. Leider profitieren die über Bodenfelde oder Kreiensen anreisenden Harzer hiervon noch nicht, denn der RE11 fährt in genau jenen Stunden, in denen die NordWestBahn nicht ab Kreiensen und DB Regio nicht bis Bodenfelde fährt. Dies soll sich aber bald ändern, da in NRW geplant ist, den RE11 im Stundentakt zwischen Paderborn und dem Ruhrgebiet verkehren zu lassen.

Erfreulich aus ist Sicht von PRO BAHN, dass die Reisekette Göttingen – Goslar – Halberstadt dadurch verbessert wird, dass der Umstieg in Goslar künftig in beiden Richtungen am selben Bahnsteig erfolgt. Mindestens ebenso wichtig wie der reine Fahrplan ist für den Fahrgastverband die verlässliche Einhaltung des Angebots. Hier hat es im zu Ende gehenden Jahr wegen technischer Mängel an der Strecke massive Probleme rund um Herzberg, Kreiensen und Seesen gegeben. PRO BAHN erwartet, dass Landesnahverkehrsgesellschaft und Bahnunternehmen endlich wieder zuverlässige Anschlüsse herstellen.

Am 14. Dezember 2016 wagt sich ein Wettbewerber auf den Fernverkehrsmarkt. Locomore wird täglich mit einem Zug aus Stuttgart kommen und um 10.20 Uhr nach Hannover, Wolfsburg und Berlin fahren. Auf der Rückreise trifft der Locomore-Zug um 17.42 Uhr in Göttingen ein, um nach Kassel, Fulda, Frankfurt, Heidelberg und Stuttgart weiterzufahren. PRO BAHN-Ehrenvorsitzender Gerd Aschoff: „Die Fahrpreise sind günstig und können es sogar mit dem Fernbus aufnehmen.“

Ansonsten heißt es: Warten auf den Jahresfahrplan 2018. Er wird im Fernverkehr einige Änderungen bei den Start- und Zielpunkten der ICE-Züge bringen, im Nahverkehr die Aufnahme des Zugverkehrs zwischen Göttingen, Einbeck-Salzderhelden und Einbeck Mitte, was wiederum eine deutliche Aufwertung der Achse Göttingen – Northeim – Einbeck im Berufsverkehr bedeutet.

PRO BAHN e.V.
RV Südniedersachsen
Vorsitzender: Michael Reinboth
Geschäftsstelle: Gerd Aschoff
Kurt-Schumacher-Weg 16a
37075 Göttingen
Tel. 0551/24834
Mobil 0171/2767926
rv-sued@niedersachsen.pro-bahn.de

Alle Verbesserungen im SPNV des Großraum Braunschweig zum Fahrplanwechsel am 11.12.2016 gibt es hier: https://www.zgb.de/neuigkeiten

2. Göttingen: PRO BAHN sieht ECO-Bus-Projekt aus Fahrgastsicht skeptisch (Stand: 07.12.2016)
Pressemitteilung:
Der Fahrgastverband PRO BAHN hat davor gewarnt, große Summen öffentlicher Mittel in ein naturwissenschaftliches Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation Göttingen zu stecken, dessen Nutzen für die Fahrgäste „völlig unsicher“ ist. Der Regionalvorsitzende Michael Reinboth wies darauf hin, dass die Organisatoren des Projektes vom Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) und dem Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) fast eine Million Euro erwarten, um für einen begrenzten Zeitraum gerade mal zehn VW-Kleinbusse durch die Gegend fahren zu lassen.

Dabei stört sich der Fahrgastverband nicht nur an dem ungünstigen Verhältnis zwischen Aufwand und eventuellem Nutzen, sondern auch an der schwachen konzeptionellen Vorarbeit. „Es gibt landes-, bundes- und europaweit zahlreiche Studien zur Verbesserung öffentlicher Verkehrsmittel durch bedarfsgerechte Rufbussysteme, da füllt ein ECO-Bus keine Lücke“, erklärte Reinboth. Pro Bahn spricht sich durchaus für flexible Bediensysteme im ÖPNV aus - nur gebe es diese schon in Hülle und Fülle. Die müssten auf die Anwendbarkeit in unserer Region überprüft werden. Beim ECO-Bus bestehe die Gefahr, dass bestehende Linien nicht mehr ausreichend finanzierbar sind und ausgedünnt oder gar eingestellt werden müssten. Zudem sei der Umstand, dass die Diskussion seit Monaten hinter verschlossenen Türen laufe, einem solchen Projekt, das schließlich Fahrgäste gewinnen müsse, nicht dienlich.

Als ärgerlich bewertet PRO BAHN den Zeitpunkt abschließender Entscheidungen über die Projektfinanzierung bei den Landkreisen Göttingen und Northeim sowie beim ZVSN kurz vor dem Jahresende. Reinboth: „Die Gremien der Landkreise und des ZVSN sind noch gar nicht vollständig konstituiert. Eine sachgerechte Diskussion wird somit verhindert.“ Falsch sei der Zeitpunkt auch insofern, als Anfang Januar 2017 der neue ZVSN-Geschäftsführer seine Tätigkeit in Göttingen aufnimmt. Reinboth: „Das Geld haben andere dann schon ausgegeben, ohne dass der neue Fachmann daran noch etwas ändern könnte.“

PRO BAHN e.V.
RV Südniedersachsen
Vorsitzender: Michael Reinboth
Geschäftsstelle: Gerd Aschoff
Kurt-Schumacher-Weg 16a
37075 Göttingen
Tel. 0551/24834
Mobil 0171/2767926
rv-sued@niedersachsen.pro-bahn.de

3. Harz: Initiative veröffentlicht Harzkursbuch Winter 2016_2017 (Stand: 14.12.2016)
Die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" hat die Onlineversion des neuen Harzkursbuch Winter 2016_2017
veröffentlicht. In den letzten Jahren wird es immer schwieriger, eine rechtzeitige Ausgabe zu bewerkstelligen. Die Verkehrsunternehmen und die Aufgabenträger lassen sich Zeit und verlassen sich auf das Internet. Dabei wird allerdings übersehen, dass man gelegentlich auch ein paar Tage im Voraus planen möchte - nicht nur im Fern-, sondern auch im Regionalverkehr.

4. Harz: Initiative veröffentlicht aktualisierte Version vom Harzkursbuch Winter 2016_2017 (Stand: 19.12.2016)
Die Harzkursbücher sind inzwischen überall ausgeliefert (Goslar, Walkenried, Bad Sachsa, Bad Lauterberg, Herzberg und Osterode).
In der aktualisierten Fassung wurden folgende Punkte geändert:

  1. Betreiberwechsel von HEX und DB Regio auf Abellio im Nordharz erst 2018

  2. Umsteigeerfordernis bei einer NWB aus Richtung Paderborn in Richtung Göttingen in Ottbergen

  3. Fahrzeitanpassungen bei RB89 Paderborn - Hamm (minimal, ohne Auswirkungen auf die Verbindungen)

  4. Grenzlandmuseum nun in Bad Sachsa und nicht mehr in Tettenborn

  5. Bei einigen Verweisen ("siehe Seite xxx") war die Umstellung auf die neuen Seitennummern noch nicht nachvollzogen

Alles in allem kleinere Dinge, aber es soll ja stimmen.

5. Harz: Von stockenden Tarifgesprächen über verlängerte Bauarbeiten bis zu kleinen Fahrplanheften (Stand: 28.12.2016)
Was lange währt, wird gut. Dieser Satz gilt im Zusammenhang mit der Eisenbahn nicht mehr sehr oft. So währen zum Beispiel die Tarifgespräche zwischen der Deutschen Bahn und der GDL schon wieder mehrere Monate, und am Ende kommt wie gewohnt nichts Gutes, sondern womöglich der nächste Streik heraus. Bauarbeiten dauern zumeist deutlich länger als geplant, und am Ende ergibt sich nichts wirklich Besseres für die Fahrgäste. Und so weiter. Leider gilt der fehlende Zusammenhang zwischen langer Dauer und einem guten Produkt auch nicht mehr für Drucksachen, die im Zusammenhang mit dem Fahrplanwechsel erscheinen. Denn obwohl sie im Regelfall inzwischen erst deutlich nach dem Wechseltermin auf den Markt kommen, sind sie keineswegs fehlerfrei.

Eine wirklich löbliche Ausnahme macht dieser Tage der Fahrplan des Harz-Weser-Netzes der DB Regio. Zwar kam auch er einige Tage zu spät, aber dafür ist er wirklich gut. Viele Anregungen und Hinweise aus der Vergangenheit wurden aufgegriffen, um die Fahrplantabellen besser zu machen, um vermehrt Anschlüsse darzustellen oder aber um andere Informationen wie die zu Öffnungszeiten von Reisezentren, zu Bauarbeiten oder zu Busanschlüssen aufzunehmen.

Das kleine Fahrplanheft enthält neu Angaben zur IC-Linie Hannover – Braunschweig – Magdeburg und führt die Anschlüsse von Bodenfelde nach Paderborn und zurück auf. Beides ausgesprochen hilfreich, da, um ein Beispiel zu nennen, eher wenig Reisende nach Bodenfelde wollen, wohl aber mit der NWB weiter in Richtung Paderborn. Im Fahrplan der RB 82 Göttingen – Bad Harzburg werden neu alle anderen zwischen Göttingen und Kreiensen verkehrenden Züge mit aufgeführt. Auch die Anschlüsse in Goslar von und nach Halberstadt werden genannt. Soweit schon vorhanden, sind auch Baufahrpläne mit dargestellt, in unserem Fall die zwischen Kreiensen und Bad Harzburg für den Monat August 2017.

Schade, dass sich in der Darstellung der Verbindungen Nordhausen – Bodenfelde – Paderborn zwei kleine Fehler eingeschlichen haben, die einem sorgfältigen Lektor vor dem Druck hätten auffallen müssen: Bei Ankunft um 7.22 in Bodenfelde kann man unmöglich um 6.59 weiterfahren, sondern erst um 7.59, und auch bei Ankunft um 9.41 geht es nicht um 8.59, sondern erst um 9.59 weiter nach Paderborn. Richtig ist der Hinweis auf die Bauarbeiten vom 6.5. bis zum 18.6., doch finden diese nur zwischen Altenbeken und Paderborn statt, weswegen die RB85 nicht gänzlich, sondern „nur“ auf dem genannten Abschnitt entfällt.

DB Regio in Braunschweig ist gleichwohl, was die Informationspolitik betrifft, auf einem guten Weg. Papier gehört nun einmal weiterhin dazu, auch wenn das viele, vor allem jüngere, Planer an den Schreibtischen der Aufgabenträger und Verbünde nicht einsehen wollen oder können. Nichts ist freilich so gut, dass es nicht doch noch verbesserbar wäre. Zum Beispiel um die Anschlüsse von Kreiensen nach Paderborn und zurück… Und wo es keine Verbesserungen zu melden gibt, kann auch DB Regio nichts ausrichten. Im ZGB-Bereich gibt es viele neue Busverbindungen, im Bereich des ZVSN herrscht diesbezüglich Fehlanzeige. Da ist selbst der schönste Fahrplan leider machtlos.

Hut ab, DB Regio! Der Fahrplan kommt mit aufs Siegertreppchen. Auf Platz 2, denn Platz 1 wird unangefochten vom Harz-Kursbuch eingenommen…

Das kleine Heftchen für das Harz-Weser-Netz ist ab sofort in den Zügen, den Reisezentren und Agenturen erhältlich.
Michael Reinboth

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