News vom 01.10.15 bis 30.11.15

1. Walkenried: Fahrkartenverkauf am Bahnhof schon wieder bedroht (Stand 04.12.2015)
2. Nordhausen: DB Netz wird auch in Wolkramshausen nicht fertig - Weiter umständliches Reisen nach Erfurt (Stand 07.12.2015)
3. Harz: Harz-Kursbuch wird wegen vieler später Änderungen erst ab dem 15.12. ausgeliefert (Stand 07.12.2015)
4. Nordhausen: Ständige Verzögerungen bei Bauarbeiten vertreiben Fahrgäste von der Schiene (Stand 15.12.2015)
 
5. Harz: Erste Aktualisierungen des Harz-Kursbuchs (Stand 15.12.2015)
6. PRO BAHN Presseinformation: Metronom-Automaten ohne Fernverkehrs-Fahrkarten - PRO BAHN beklagt eingeschränkten Fahrkartenkauf (Stand 23.12.2015)

1. Walkenried: Fahrkartenverkauf am Bahnhof schon wieder bedroht (Stand 04.12.2015)
Nervöse Kunden und übereifrige Kontrolleure machen der Bahn zu schaffen Vor einem Jahr schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Mit Hilfe des Harz-Weser-Netzes gelang es in letzter Minute, den personenbedienten Fahrkartenverkauf am Walkenrieder Bahnhof zu retten, auch wenn die Öffnungszeiten eingeschränkt werden mussten. Viele vor allem ältere Bahnkunden wissen seither den für einen Ort der Größe Walkenrieds ungewohnt guten Service zu schätzen, doch nehmen auch Auswärtige aus der „Vertriebs-Diaspora“ der Bahn die Dienste gern in Anspruch.

Doch nun ziehen schon wieder dunkle Wolken am Verkaufshorizont auf. DB Regio, so der Leiter des Betriebes Braunschweig kürzlich gegenüber PRO BAHN-Mitgliedern, „stehe kurz davor, die Reißleine zu ziehen“. Dafür gibt es zwei Gründe – von denen einer prinzipiell abstellbar und der andere mehr als ärgerlich ist.

Gründe für Schließung

1. ungeduldige Kunden
Grund Nummer eins sind ungeduldige Kunden, die nicht nachvollziehen können, dass der Mitarbeiter der Bahn in erster Linie Fahrdienstleiter und damit für die Zugfahrten verantwortlich ist. Wenn Züge fahren, muss man schon einmal ein paar Minuten warten. Wenn dabei ein Wort das andere ergibt, kann sich eine solche Situation leicht aufschaukeln – angeblich bis hin zu Anrufen bei der Bundespolizei. Hier kann man nur an die Walkenrieder und andere Nutzer appellieren, Geduld zu haben. Nach wenigen Minuten geht es ja weiter. In diesem Zusammenhang ist es natürlich sehr ärgerlich, dass der Bahnhof telefonisch nicht mehr erreichbar ist und man, gerade als Auswärtiger, schlecht in Erfahrung bringen kann, ob die Fahrkartenausgabe geöffnet ist oder, wie kürzlich, aufgrund technischer Probleme kein Verkauf erfolgen kann. Mit dem Abmelden des Telefons hat die Bahn unerfreulichen Situationen am Schalter insoweit selbst Vorschub geleistet, denn wer unverrichteter Dinge wieder abziehen muss, ist natürlich entsprechend „geladen“.

2. übereifrige Kontrolleure vom Eisenbahn-Bundesamt
Der andere Grund ist eigentlich ein ungeheuerlicher und zeigt, warum es die Eisenbahn heutzutage in unserer Gesellschaft nicht leicht hat. Sie wird nämlich vom Eisenbahn-Bundesamt kontrolliert, und zwar nicht nur, wie man es sicher für richtig hält, in Sachen Sicherheit der Fahrzeuge und Gleise, sondern auch in Sachen Vertrieb. Und da haben übereifrige Kontrolleure sich gerade kleine Verkaufsstellen herausgepickt und tauchen mit Fragen wie der „Mitnahme von Hunden in Zügen in Österreich“ und anderem mehr am Schalter auf. Wird die Frage falsch beantwortet, kommt ein Bußgeldbescheid.

„Es ist unglaublich, dass ausgerechnet das Eisenbahn-Bundesamt dafür sorgt, dass immer mehr Verkaufsstellen aufgeben. Manches Reisebüro hat den Fahrkartenverkauf schon beendet, weil es kein Bußgeld mehr riskieren will. Und nun geht es den ländlichen Vertriebsstellen der Bahn auch an den Kragen, nur weil einige Sesselpupser ihre Existenzberechtigung unter Beweis stellen wollen“ meint Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ hierzu. Statt sich auf wichtige Dinge zu stürzen, werden unter anderem in Walkenried Fragen gestellt, die ansonsten in 100 Jahren nicht einmal auftauchen – und der Verkauf ganz gewöhnlicher Inlandstickets nebst Beratung, die in Walkenried recht gut funktionieren und 99,9 % der Geschäfte ausmachen, werden nachhaltig bedroht.

Für falsche Fahrkarten und Auskünfte gibt es geregelte Beschwerdewege und Instanzen. Das Eisenbahn-Bundesamt wird gerade hierfür keineswegs benötigt. Aber es tritt auch in anderer Beziehung eher als Bremser in Erscheinung (Fahrzeug-Zulassungen werden infolge immer neuer und kurzfristig eingeführter Vorgaben verzögert und so weiter). Im Falle ländlicher Verkaufsstellen ist das Engagement der Behörde kontraproduktiv. Die Quittung für behördliches Kontrollgehabe zahlen wir – die Kunden der Eisenbahn.

Pikant: Wer sich nolens-volens im Internet um einen Fahrschein bemüht, ist für Fehleingaben und falsches Heraussuchen selbst verantwortlich.
Und noch pikanter: Im Fernbusbereich wird überhaupt nicht kontrolliert, was angeboten und was verkauft wird…
Michael Reinboth

2. Nordhausen: DB Netz wird auch in Wolkramshausen nicht fertig - Weiter umständliches Reisen nach Erfurt (Stand 07.12.2015)
An Hiobsbotschaften von DB Netz sind wir inzwischen ja gewöhnt. Im letzten Sommer erlebten wir das Fiasko mit den wochenlangen und dann auch noch verzögerten Bauarbeiten zwischen Northeim und Herzberg (Wiederholung folgt hier im Sommer 2016), in Vienenburg können die ErixX-Züge nicht flügeln wie geplant, und nun funktioniert es auch in Wolkramshausen nicht. Soll man sagen: Natürlich nicht? Das elektronische Stellwerk, für dessen Errichtung und Inbetriebnahme mehr als ein Jahr eingeplant wurde, ist trotzdem nicht fertig geworden.

Die Auswirkungen für Reisende nach und von Erfurt sind bis Ende März 2016, also weitere 3 1/2 Monate lang, verheerend. Umsteigen in Wolkramshausen mit deutlichen Fahrzeitverlängerungen ist angesagt. Weil es mit den Anschlüssen zwischen dem Südharz (Strecke Northeim - Nordhausen) und Erfurt aber trotzdem nicht klappt, verkehren in Richtung Nordhausen alle 2 Stunden zusätzlich noch Busse des SEV. So wird der Stundentakt zwischen der Südharzstrecke und Erfurt in beiden Richtungen mit Ach und Krach aufrecht erhalten - aber auch nur dann, wenn die von Kassel kommenden Züge nicht verspätet sind... Dann schauen nämlich nicht nur die Fahrgäste aus Richtung Kassel, sondern auch die aus Richtung Erfurt den Schlusslichtern hinterher.

Die betriebliche Durchlassfähigkeit der Hauptstrecke Halle - Kassel bleibt weiterhin eingeschränkt. Durchgehender Zugverkehr zwischen Nordhausen und Erfurt ist nicht möglich, denn die Erfurter Strecke muss in Wolkramshausen quasi wie eine vor dem Prellbock endende Stichstrecke behandelt werden.
Michael Reinboth

3. Harz: Harz-Kursbuch wird wegen vieler später Änderungen erst ab dem 15.12. ausgeliefert (Stand 07.12.2015)
Um die obige Änderung, aber auch andere sehr späte Anpassungen im Linienbusverkehr (Raum Goslar) noch berücksichtigen zu können, musste der Redaktionsschluss des Harz-Kursbuchs weit hinausgeschoben werden. Deswegen wird die Belieferung der gewohnten Verkaufsstellen erst ab dem 15.12. möglich sein. Wir hätten diese Verzögerung gern vermieden, wollten aber so aktuell wie möglich sein. Dank der katastrophalen Zustände bei DB Netz werden wir es dennoch an irgend einer Ecke nicht sein...
Michael Reinboth

4. Nordhausen: Ständige Verzögerungen bei Bauarbeiten vertreiben Fahrgäste von der Schiene (Stand 15.12.2015)  
Bei der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist man in zunehmendem Maße verärgert über die Verzögerungen, die zu einer ständigen Begleiterscheinung der Bauarbeiten der Deutschen Bahn Netz geworden sind. In Verbindung mit der inzwischen weit verbreiteten Praxis, den Zugverkehr komplett einzustellen und die Fahrgäste auf Omnibusse des „Schienenersatzverkehrs“ zu verweisen, werden so auch und gerade in unserer Region massiv Fahrgäste verärgert und vergrault.

Beispiel 1:
Für wenige Kilometer Gleiserneuerung zwischen Katlenburg und Northeim wurde der Zugverkehr auf der zweigleisigen Bahnstrecke Northeim – Herzberg für zunächst 4 Wochen vollständig eingestellt. Die SEV-Busse benötigten fast die doppelte Fahrzeit, Fahrgäste mit Gepäck, Fahrrädern, Kinderwagen oder mobilitätsbehinderte Reisende mussten erhebliche Schwierigkeiten in Kauf nehmen. Wegen logistischer Probleme dauerten die Arbeiten überdies 2 Wochen länger als vorgesehen.

Beispiel 2:
Aus der vorgesehenen „Flügelung“ der Goslarer und Bad Harzburger Züge in Vienenburg wird es erst einmal nichts – DB Netz kann nicht liefern. So muss die Umsetzung des verbesserten Fahrplans für den Nordharz mindestens weitere 6 Monate warten. Ob es dann klappt, ist angesichts der offensichtlichen personellen und fachlichen Probleme bei DB Netz ungewiss.

Beispiel 3:
Der schlimmste Fall von Verzug und damit verbundenen Erschwernissen liegt in Wolkramshausen vor. Auch nach 13 Monaten Bauzeit mit diversen SEV-Phasen, die monatelang zum völligen Anschlussverlust zwischen der Südharzstrecke und Erfurt führten, musste man einräumen, dass man dennoch nicht fertig geworden ist.
Folge: Noch einmal mindestens 3 Monate SEV auf der Erfurter Strecke mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten und Problemen. Der früher recht lebhafte Verkehr zum Erfurter Weihnachtsmarkt ist infolgedessen fast vollständig zum Reisebus abgewandert. Pendler aus dem Südharz nach Erfurt haben der Schiene resigniert den Rücken gekehrt, da 1 ½ Jahre Fahrzeitverlängerungen von zweimal 20 Minuten plus Umstieg des Schlechten einfach zu viel waren.

„Wir sind es leid, uns fehlende Fahrgastzuwächse oder gar Fahrgastrückgänge vorhalten lassen zu müssen, wo doch die Gründe hierfür mehr als offensichtlich sind. Zu den genannten Fällen kommen ja noch wochenlange Unregelmäßigkeiten im Raum Halle und im Raum Erfurt mit SEV zwischen Angersdorf und Halle oder Erfurt Nord und Erfurt Hbf sowie mehrfache Totalsperrungen der Bahnhöfe Halle und Erfurt wegen Anschlussarbeiten der Neubaustrecke. Jeder normale, an Kundenbindung interessierte Betrieb würde seine Kunden in einem solchen Falle mit Sondertarifen zu halten versuchen. Nichts dergleichen bei der Bahn. Und die Aufgabenträger schauen sich das Treiben offenbar achselzuckend an – oder freuen sich über eingesparte Zahlungen für nicht fahrende Züge.“

Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn“ erwartet gerade wegen der Probleme in Wolkramshausen weitere Unregelmäßigkeiten und haufenweise Anschlussverluste im Eckverkehr Kassel – Nordhausen – Südharzstrecke, da der unfertige „Bahnhof“ Wolkramshausen zu Tempolimits zwingt. Faktisch gibt es über Monate hinweg einen Haltepunkt an der zweigleisigen Strecke nach Kassel plus ein Erfurter Gleis, welches an einem Prellbock endet, da keinerlei Weichen gestellt werden können.
Am anderen Streckenende in Halle wird die Infrastruktur von 12 auf 6 Gleise (plus ein Notgleis 1a) geschrumpft, muss aber faktisch den gleichen Umfang an Zügen aufnehmen. Verspätungen sind somit auch hier das ganze Jahr 2016 hindurch zu erwarten – wahrlich kein gutes Omen für einen reibungslosen Start des neuen Unternehmens „Abellio“, welches, überwiegend mit neuem Personal arbeitend, sogleich mit massiven infrastrukturellen Problemen konfrontiert wird.

Dass es bei DB Netz nicht mehr rund läuft, zeigt übrigens auch die vordergründig gelungene Betriebsaufnahme der Neubaustrecke Erfurt – Halle/Leipzig. Die Genehmigung für den Betrieb wurde nämlich am 8.12.2015 erteilt: Genau einen Tag vor der glanzvollen Premierenfahrt mit politischer Prominenz, die wie üblich von dem Hickhack hinter den Kulissen nichts mitbekommen haben dürfte. Für bestimmte Bereiche der „festen Fahrbahn“ gab es nämlich Zweifel an der Dauerhaltbarkeit.

Während bei solchen Vorzeigeobjekten natürlich alles daran gesetzt wird, trotz allem irgendwie fertig zu werden, nimmt man es jenseits der Magistralen nicht so genau. Der Verlust von Fahrgästen wird billigend in Kauf genommen – es trifft ja nicht das eigene Unternehmen, sondern im Zweifel den Wettbewerber oder den Aufgabenträger.

Es wird allerhöchste Zeit, die Leistungsfähigkeit und das Verhalten von DB Netz – immerhin ein 100prozentiger Staatsbetrieb der Bundesrepublik Deutschland – auf politischer Ebene kritisch zu hinterfragen.
Michael Reinboth

5. Harz: Erste Aktualisierungen des Harz-Kursbuchs (Stand 15.12.2015)

Liebe Kunden und Leser des Harz-Kursbuchs,

nach Redaktionsschluss und nach Erstellen des Einlageblattes für das Harz-Kursbuch erreichten uns noch einige Änderungen bei den VGS-Linien 410, 450 und 460. Sie sind nicht dramatisch, sollen Ihnen aber trotzdem nicht vorenthalten werden:

1. Linie 410 Aschersleben – Lutherstadt Eisleben (Seite 97 des HKB)

Die Fahrten 9.20, 11.20 usw. ab Aschersleben verkehren auch an Samstagen und Sonn- und Feiertagen zu dieser Uhrzeit und nicht 9.17, 11.17 usw., womit ein guter Übergang vom Zug aus Güsten auch an Wochenenden gegeben ist. Da diese Kurse aber trotzdem die Helios-Klinik Hettstedt ansteuern, verkehren sie ab Hettstedt Busbahnhof bis Eisleben genau die 3 Minuten später, die zuvor durch die frühere Abfahrt vermieden wurden. In Lutherstadt Eisleben Bahnhof werden dennoch alle Anschlüsse erreicht.

2. Linie 450 Sangerhausen – Berga-Kelbra – Stolberg – Breitenstein (Seiten 164-166 des HKB)

Zur besseren Anschlussgewährung im Bahnhof Berga-Kelbra (die Bushaltestelle heißt „Berga Bahnhof“) verschieben sich Mo-Fr 2 Fahrten nach Stolberg und eine Fahrt retour. Diese Anpassungen sind im Einlageblatt des Harz-Kursbuchs bereits enthalten. Allerdings ist bei der von 12.11 auf 12.17 Uhr verschobenen Abfahrt in Berga Bf zusätzlich zu beachten, dass der Eckanschluss in Rottleberode Chausseehaus nach Nordhausen nicht mehr besteht und folglich aus der Tabelle zu streichen ist. Gleiches gilt für die Tabelle E Nordhausen – Rottleberode auf Seite 167: Hier ist der angegebene Anschluss um 12.28 aus Berga zu streichen. Auch der Kurs 16.08 ab Berga ist auf 16.13 Uhr verschoben worden – mit gleichen Effekten: Neuer Zuganschluss aus Sangerhausen (an 16.10), dafür aber Verlust eines Eckanschlusses in Rottleberode, der folglich auch aus Tabelle E (16.20) zu streichen ist.

Zu den Anschlüssen nach Kyffhäuser – Bad Frankenhausen und retour werden wir uns in der Sommerausgabe im April äußern, da der betreffende Rufbus erst wieder ab Ostern verkehren wird.

3. Linie 460 Hettstedt – Wippra – Sangerhausen (Seiten 105, 163, 193 des HKB)

Der Rufbus um Mo-Fr 18.45 Uhr ab Sangerhausen nach Grillenberg verkehrt bereits um 18.24 Uhr. Kleine Verschiebungen im zweistündlichen Wochenend-Fahrplangefüge gibt es auch: Alle Kurse ab Sangerhausen in Richtung Hettstedt verkehren Sa und SoF grundsätzlich 4 Minuten früher (ab .20) und kommen auch 4 Minuten früher in Hettstedt Bf an. In der Gegenrichtung fahren die Kurse Sa und SoF alle 2 Minuten früher ab, legen in Wippra Bahnhof aber einen 6 Minuten währenden Aufenthalt ein und kommen in Sangerhausen Busbf jeweils 3 Minuten später an. Die Zuganschlüsse in Sangerhausen und Hettstedt sind hiervon nicht betroffen, auch nicht das Wochenend-„Drehkreuz“ in Wippra Bahnhof bezüglich der Anschlüsse nach und von Harzgerode.

Mittels dieser Verschiebung ist es aber möglich, die Anschlüsse von und zu den ab Ostern verkehrenden touristischen Zügen der „Wipperliese“ herzustellen, welche in Wippra um 9.59 usw. alle 2 Stunden bis 17.59 Uhr ankommen und dort um 10.05 usw. alle 2 Stunden bis 18.05 Uhr wieder abfahren. Im Sommer besteht also in Wippra wieder das „Vollkreuz“ mit einem Zug und drei Bussen.

Beachten Sie bitte diesbezüglich auch die Anschlussangaben in der Tabelle 335 auf den Seiten 99-100. Die Anschlüsse Erfurt – Sangerhausen – Wippra und zurück klappen, aber die Übergangszeiten in Sangerhausen ändern sich ein wenig.

Kleines Detail am Rande, welches zeigt, wie schwer wir es haben: In der Tabelle 353 Bad Harzburg – Braunschweig werden die Mo-Fr verkehrenden Züge um 8.45, 10.45 usw. von Bad Harzburg nach Vienenburg verkehrenden Züge nicht angezeigt, wohl aber die in der Gegenrichtung. Also werden sie vermutlich trotzdem fahren. In der Internet-Auskunft der Bahn und im Fahrplan des Unternehmens „ErixX“ stehen sie auch. Also sind unsere Angaben im Harz-Kursbuch korrekt, die im Kursbuch für Sachsen-Anhalt (und im „elektronischen Kursbuch“ der Bahn) hingegen nicht. Wobei die NASA nichts dafür kann, sie übernimmt die Daten ja von der Bahn.

So ist das heute: Alles verlässt sich auf das Internet, wo man Korrekturen ja noch in letzter Minute oder auch danach einspielen kann, und nimmt keine Rücksicht mehr auf Kunden, die sich Papier lesender Weise von der Stelle bewegen. Das verführt aber leider auch zu unsauberem Arbeiten. Außerdem ist der Kreis der Beteiligten offenbar inzwischen so groß, dass Informationen zwischendrin verloren gehen.
Michael Reinboth

6. PRO BAHN Presseinformation: Metronom-Automaten ohne Fernverkehrs-Fahrkarten - PRO BAHN beklagt eingeschränkten Fahrkartenkauf (Stand 23.12.2015)
„Der Zugang zum Verkehrsmittel Eisenbahn wird immer mehr erschwert, es werden immer neue Hürden aufgetürmt. Das kann so nicht weitergehen.“ PRO BAHN Südniedersachsen ist auf einige Verkehrsunternehmen, die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) und das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) gar nicht gut zu sprechen. Alle gemeinsam sorgen dafür, dass Fahrgäste es immer schwerer haben, an eine Fahrkarte heranzukommen, kritisiert der Regionalvorsitzende Michael Reinboth.

So haben sich die LNVG und ihr für den Niedersachsentarif zuständiger Ableger in den Kopf gesetzt, dass an jeder Bahnstation nur noch Automaten eines Verkehrsmittels stehen. Die Bedienoberflächen und der Leistungsumfang sind jedoch sehr verschieden. So können an den Stationen der Leinetal-Strecke, bei denen wie in Kreiensen nur noch Metronom-Automaten stehen, keine Fahrscheine für den Fernverkehr der Deutschen Bahn und erst Recht keine Sparpreise mehr erworben werden. Nicht einmal das Lösen eines „Antrittsfahrscheins“, der die Fahrgäste zum Kauf der „richtigen“ Karte im Zuge ermächtigt, ist möglich, kritisiert PRO BAHN.

„Dies ist sehr ärgerlich, weil damit der Übergang vom Nah- zum Fernverkehr - zum Beispiel von Nörten-Hardenberg nach Bremen oder von Northeim über Göttingen nach Frankfurt - deutlich erschwert wird. Den durchgängigen Fahrschein gibt es nur noch am Schalter, im Internet oder dort, wo DB-Automaten stehen“, meint Reinboth. Die von PRO BAHN angeschriebene LNVG verweist auf die „missbräuchliche Verwendung“ des Antrittsfahrscheins und die Verantwortung der einzelnen Unternehmen für ihre Automaten. „Einen solchen Flickenteppich ohne öffentliche Verantwortung können wir nicht hinnehmen“, kritisiert PRO BAHN-Ehrenvorsitzender Gerd Aschoff.

PRO BAHN verweist auf die wachsenden Lücken im personenbedienten Verkauf. Gerade kleinere Reisebüros stellten den Fahrscheinverkauf ein, weil sie Testkäufe des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) fürchten. Dies sei zuletzt in Bovenden geschehen. „Das EBA treibt die Kunden entweder ganz von der Schiene weg oder aber in die Arme der nicht alles verkaufenden Automaten oder des Internet. Und genau dort ist der Kunde für Fehler selbst verantwortlich und wird vom EBA keineswegs an einem Fehlkauf gehindert. Während ihm beim Kauf in einer Agentur oder am Schalter immer noch der klassische Weg der Reklamation bleibt, hat er einen falschen Tastendruck im Netz selbst zu vertreten“, beklagen Reinboth und Aschoff.

Michael Reinboth (Vorsitzender) Gerd Aschoff (Ehrenvorsitzender)
PRO BAHN Südniedersachsen | Kurt-Schumacher-Weg 16a | 37075 Göttingen
http://www.pro-bahn.de/niedersachsen/index.html

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