News vom 01.03.12 bis 31.03.12

1. Südharz: Landesnahverkehrsgesellschaft informiert über Planungen im Schienenverkehr (Stand: 12.03.2012)
2. Hannover: Landesnahverkehrsgesellschaft schreibt Dieselnetz Südostniedersachsen (DINSO) aus
(Stand: 14.03.2012)
3. Südharz: Bericht vom Frühjahrstreffen der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
Bahnhof Herzberg wird bis 2014 barrierefrei ausgebaut - Strecken im Südharz sind auch ohne elektronisches Stellwerk zukunftssicher - Wunschliste für LNVG und neue Betreiber präsentiert
(Stand: 18.03.2012)

1. Südharz: Landesnahverkehrsgesellschaft informiert über Planungen im Schienenverkehr (Stand: 12.03.2012)
Beim Treffen der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ am 17. März in Scharzfeld wird die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) durch Klaus Weisbrich vom Bereich Angebotsplanung vertreten, der die Vorhaben der kommenden Jahre erläutern wird.

„Wir freuen uns, dass die LNVG auch bei diesem Treffen über ihre Planungen Auskunft erteilt. Dies zeigt das Interesse der LNVG am Südharz und sicher auch an unserer Arbeit. Wir hoffen, am 17.3. mehr zum Thema Ausschreibung und künftige Angebotsgestaltung, aber auch zu Fragen der Infrastruktur zu erfahren“ meint Michael Reinboth von der Initiative. Er hat zuletzt das Konzept zur Vermarktung des West-Ost-Verkehrs unter dem Motto „Ab durch die Mitte“ entwickelt, welches in Scharzfeld ebenfalls vorgestellt wird.

„Höchste Eisenbahn“ ist über einige Entwicklungen der Vergangenheit wie den Wegfall der IC-Halte in Northeim und der Anschlüsse in Salzgitter-Ringelheim nicht glücklich, auch wenn die LNVG punktuell für Abhilfe gesorgt hat. Außerdem sorgt man sich bei der Initiative um den vorgesehenen Anschluss des Südharzes an das elektronische Stellwerk in Göttingen und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Herzberg.

Ein Thema ist auch die weitere Entwicklung bei den Regionalisierungsmitteln, von denen die Zukunft auch der Südharzer Schienenstrecken in erheblichem Maße abhängt und um deren Höhe und Verteilung schon jetzt intensiv zwischen Bund und Ländern gerungen wird, obwohl die eigentliche Fortschreibung erst ab 2014 ansteht.

Das Treffen beginnt am 17.3. um 14 Uhr in den Lönsstuben (Hotel Thiele am alten Bahnhof Scharzfeld). Diese sind per Linienbus von Herzberg aus zu erreichen (Haltestelle Scharzfeld Hasenwinkel). Die Linie 450 fährt in Herzberg um 13.35 Uhr ab und nimmt die Zuganschlüsse aus Richtung Northeim, Braunschweig und Nordhausen auf. Vom Haltepunkt Bad Lauterberg-Barbis sind es ca. 15 Minuten zu Fuß. Für das Treffen sind ca. 2 Stunden vorgesehen.

2. Hannover: Landesnahverkehrsgesellschaft schreibt Dieselnetz Südostniedersachsen (DINSO) aus (Stand: 14.03.2012)
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat kürzlich das Dieselnetz Südostniedersachsen (DINSO) ausgeschrieben. Hierzu gehören die
Regionallinien Bodenfelde – Northeim, Göttingen – Kreiensen – Bad Harzburg, Göttingen – Nordhausen, Braunschweig – Herzberg, Braunschweig – Schöppenstedt und Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt,
Expresslinie Hannover – Bad Harzburg sowie
Regionallinien Uelzen – Braunschweig, Braunschweig – Bad Harzburg /- Goslar und Lüneburg – Dannenberg.
Die Vertragslaufzeit für die Netze beträgt 15 Jahre und beginnt mit dem internationalen Fahrplanwechsel im Dezember 2014 und umfasst ca. 6 630 000 Zugkilometer pro Jahr.  Beim Treffen der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ am 17. März in Scharzfeld wird auch das Thema DINSO behandelt.

3. Südharz: Bericht vom Frühjahrstreffen der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
Bahnhof Herzberg wird bis 2014 barrierefrei ausgebaut - Strecken im Südharz sind auch ohne elektronisches Stellwerk zukunftssicher - Wunschliste für LNVG und neue Betreiber präsentiert
(Stand: 18.03.2012)

Bahnhof Herzberg wird bis 2014 barrierefrei ausgebaut
Burkhard Breme und Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ konnten am Samstag in Scharzfeld nach dreijähriger Pause rund 40 interessierte Zuhörer zum Frühjahrstreffen begrüßen. Das Treffen war in erster Linie der Zukunft des Schienenverkehrs gewidmet, wenngleich, wie Michael Reinboth anhand von Beispielen erläuterte, natürlich auch der Omnibusverkehr immer wieder Gegenstand der Arbeit der Initiative ist.

Die angelaufene Ausschreibung des „Dieselnetzes Südost-Niedersachsen“ (DINSO) und die weitere Entwicklung der Regionalisierungsmittel standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Klaus Weisbrich von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), nachdem eingangs Bürgermeister Gerhard Walter für die Stadt Herzberg die Teilnehmer begrüßt und das besondere Interesse der Stadt am Bahnverkehr betont hatte. Er konnte auch bekanntgeben, dass nach den aktuellen Plänen von DB Station & Service der Herzberger Hauptbahnhof bis 2014 barrierefrei ausgebaut sein wird. Er erhält Aufzüge am Haus- und Inselbahnsteig, und die Bahnsteigkanten werden ebenfalls angehoben. Walter zeigte sich optimistisch, dass auch der Haltepunkt Herzberg Schloß bis 2014 runderneuert wird.

Die LNVG setzt mit der Ausschreibung des Netzes rund um den Harz und Braunschweig den Weg, 100% aller Nahverkehrsleistungen in Niedersachsen im Wettbewerb zu vergeben, konsequent fort. Während im Los 1 des DINSO, zu dem u.a. die Strecke Hannover – Goslar – Bad Harzburg gehört, Neufahrzeuge aus dem landeseigenen Pool zum Einsatz kommen werden, die gerade bestellt worden sind, sind für das Los 2, zu dem die Südharzer Strecken zählen, auch Altfahrzeuge erlaubt, die allerdings nicht mehr als 5 Jahre auf dem Buckel haben dürfen und zudem vor Aufnahme des Betriebes einer Auffrischung unterzogen werden müssen. Auf die Gestaltung des Angebots ging Weisbrich nicht im Detail ein, sondern verwies darauf, dass die Bieter selbst in gewissem Umfang eigene Vorstellungen in ihr Angebot einbauen könnten und während der langen Laufzeit des Vertrages auch Anpassungen möglich seien.

Bezüglich der Entwicklung der Regionalisierungsmittel führte Weisbrich aus, dass die Bundesländer gegenwärtig ein Gutachten zur Höhe des künftigen Mittelbedarfs erstellen lassen und das Ergebnis in die Verhandlungen mit dem Bund einbringen werden. Niedersachsen habe sich infolge der Ausschreibungen ein kleines finanzielles Polster geschaffen, welches es ermöglicht, den aktuellen Fahrplan auf den bestehenden Strecken weiter zu bestellen, obwohl die Deutsche Bahn sowohl die Trassenpreise als auch die Preise für die Halte an den Stationen drastisch angehoben hat. Der Stundentakt sei dabei das Maß der Dinge. Er zeigte sich allerdings wenig optimistisch, was die Reaktivierung von Strecken betrifft.

Gerd Aschoff, stellvertretender Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN, betonte ebenfalls, dass man die Sicherung bzw. Einrichtung des Stundentakts im derzeitigen Schienennetz als unbedingt zu sichernden Erfolg ansieht. Er sieht nur wenig Spielraum für zusätzliche Leistungen oder Reaktivierungen von Strecken, aber Nachholbedarf bei vielen Stationen, was deren Barrierefreiheit angeht. Um die Barrierefreiheit ging es auch in einigen Fragen der Zuhörer. Ein Rollstuhlfahrer merkte an, dass ihm auch Aufzüge in Herzberg dann nicht viel helfen, wenn statt des erwarteten Niederflurtriebwagens plötzlich ein Altfahrzeug am Bahnsteig steht. Und dies komme derzeit leider häufig vor.

Strecken im Südharz sind auch ohne elektronisches Stellwerk zukunftssicher
Zur Frage des Ausbaus der Schienenstrecken nahm Udo Diedrich, Leiter des Harz-Weser-Netzes, Stellung. Man sei beim Ausbau des elektronischen Stellwerks nach der ersten Etappe nicht wie gewünscht voran gekommen, da es zunächst galt, rund 250 Kilometer alter Schienen auszuwechseln und die Strecken zu ertüchtigen. Am Ziel, das Netz in Südniedersachsen fernzusteuern, halte man jedoch fest. Die Zukunft der Strecken Northeim – Nordhausen und Herzberg – Braunschweig sieht Diedrich allerdings, dies betonte er auf Nachfrage ausdrücklich, unabhängig von der Stellwerkstechnologie als gesichert an. Er trat damit dem Eindruck entgegen, dass das lange Hinausschieben der Umstellung auf mangelndes Interesse an diesen Strecken zurückzuführen sei. Michael Reinboth merkte hierzu an, dass dann konsequenterweise die „Alttechnik“ gut in Schuss gehalten werden müsse, um ärgerliche Pannen wie unter anderem in Gittelde zu vermeiden. Dort hatten gerissene Drähte mehrfach zu erheblichen Verspätungen geführt. Er sieht auch gewisse Probleme darin, dass das Personal für die Stellwerke nun schon von weit her herangeholt werden muss.

Wunschliste für LNVG und neue Betreiber präsentiert
Die Ausschreibung ist für „Höchste Eisenbahn“ ein geeigneter Anlass, auf Verbesserungen im Fahrplan hinzuwirken. Die Wunschliste wurde Klaus Weisbrich nochmals kurz vorgestellt:

  1. Die konsequente Herstellung und Vermarktung einer West-Ost-Verbindung,
    welche die Initiative unter dem Begriff „Ab durch die Mitte“ bereits vorgelegt hat und die neben zweistündlich zwischen Nordhausen und Bodenfelde durchfahrenden Zügen auch eine barrierefreie Herrichtung des Bahnhofs Bodenfelde beinhaltet. Mit einigem Stirnrunzeln musste man hören, dass der in NRW gelegene Bahnhof Ottbergen nun erst 2017 so ausgebaut ist, dass die Züge von Göttingen bis Paderborn durchfahren können. Der Bahnhof Ottbergen sei für Umsteiger ein Horror, bei verpasstem Anschluss stehe man dort auf verlorenem Posten.
  2. Bessere Anschlüsse nach und von Hannover.
    Der Südharz ist die einzige Region in Niedersachsen, die in den letzten Jahren fahrplantechnische Rückschläge hinnehmen musste, darunter den Wegfall der IC-Halte in Northeim. Hier besteht dringender Nachholbedarf. Auch tagsüber sind Wartezeiten von fast 30 Minuten in Northeim nicht akzeptabel.
  3. Zur Verbesserung der Situation der Berufspendler
    soll der Frühzug 4.38 ab Nordhausen nicht nur Montag, sondern Montag bis Freitag verkehren.
  4. Der Pünktlichkeitsgrad
    ist vor allem auf der Strecke Herzberg – Braunschweig zu verbessern. Die Anschlüsse im Taktknoten Herzberg müssen auf jeden Fall sichergestellt werden.

Man werde, so Reinboth, diese Liste immer wieder präsentieren, um potenzielle Bewerber für das Netz auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen, hoffe aber auch weiterhin auf die Unterstützung der LNVG.

Nach rund 2 Stunden und intensiver, von Burkhard Breme moderierter Diskussion konnte die Veranstaltung wie geplant beendet werden. „Höchste Eisenbahn“ hofft nun, dass die angeregten Fahrplanänderungen Eingang in die Überlegungen bei der Neugestaltung des „DINSO“ finden.
Michael Reinboth

zur Startseite