News vom 01.04.10 bis 30.04.10

1. Initiative begrüßt die Weiterentwicklung des Landesnahverkehrskonzepts (Stand: 01.04.2010)
2. Südniedersachsen bei den Fahrpreisen wieder Spitze (Stand: 01.04.2010)

3. Initiative veröffentlicht aktualisierten Harzfahrplan (Stand: 07.04.2010)
4. Spezial : Zukunftskonzept der LNVG für den Nahverkehr auf der Schiene - Zusammenstellung von Fakten und Meinungen (Stand: 17.04.2010)

a. Informationen der LNVG
Pressemitteilung der LNVG vom 25.03.2010

PDF-Datei mit detaillierten Informationen
PowerPoint Präsentation der LNVG
b. Initiative: Harz 2013+ oder: Die Fläche ist besser als ihr Ruf (Stand: 17.04.2010)
c. Pressemitteilung des VCD: „Die Fläche bleibt weiter außen vor!“ - Lediglich bestehende Bahnlinien profitieren von Zukunftsplanungen  (Stand: 25.03.2010)
5. Initiative: Meldungen aus dem Südharz (Stand: 17.04.2010)
6. Mitteilung der DB Regio: Platzeinschränkungen auf der HarzWeserBahn vsl. bis 9. Mai - Technische Störungen an den Fahrzeugen Vt 648
(Stand: 17.04.2010)

1. Initiative begrüßt die Weiterentwicklung des Landesnahverkehrskonzepts (Stand: 01.04.2010)
In den Anfangsjahren der Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs hat unter anderem auch „Höchste Eisenbahn“ immer wieder einmal die Frage nach Aktivitäten des Landes Niedersachsen auf diesem Gebiet gestellt. Während andere Bundesländer schon aktiv in Mehrbestellungen und Investitionen eingestiegen waren, tat sich hierzulande herzlich wenig. Die EXPO 2000 lenkte Aufmerksamkeit und Investitionen in starkem Maße in Richtung Landeshauptstadt.

Seither jedoch hat die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) unter der Regie von Wolf Gorka einen sehr konsequenten Kurs eingeschlagen, der, wie es scheint, unter seinen Nachfolgern Menn und Hoffmeister seine Fortsetzung findet und ganz offenbar auch vom Wirtschaftsministerium weiterhin unterstützt wird. Das soeben vorgestellte Konzept „2013+“ setzt auf die Sicherung aller bestehenden Bahnlinien in Niedersachsen sowie auf weitere qualitative Verbesserungen durch neue oder modernisierte Fahrzeuge, Stationen und Strecken.

Natürlich gäbe es hier und da auch etwas zu kritisieren. Zum Beispiel, dass man nach dem „Haller Willem“ bei keiner einzigen stillgelegten Bahnstrecke einen Bedarf für die Wiedereröffnung sieht und dass man bei der Bestellung von Mehrleistungen weiterhin sehr zurückhaltend verfährt. Aber das Positive überwiegt bei weitem.

Gerade wir im ländlichen Raum können die Aussage „Keine Abbestellung von Bahnstrecken“, die nun quasi in Stein gemeißelt ist, nicht hoch genug bewerten. Dergestalt öffentlich und prominent geäußert, sollte sie kommende Stürme in Haushaltsberatungen überstehen können… Immerhin ist die Tür für Rückzüge offen gehalten worden, denn es heißt im Kleingedruckten, dass eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen, sprich Kürzung der Regionalisierungsmittel, die LNVG „vor große Herausforderungen stellen“ würde.

Für uns Südharzer bedeutet dies, dass der Schienenpersonenverkehr zwischen Göttingen und Nordhausen sowie Herzberg und Braunschweig langfristig gesichert bleibt, nachdem hierzu ja bereits eine entsprechende Vereinbarung mit der Bahn zum „Harz-Weser-Netz“ unterzeichnet worden ist. Die Zahlen in „2013+“ weisen aber auch für diese beiden Strecken Zunahmen der Fahrgastzahlen aus. Der einst stilllegungsbedrohte Abschnitt Herzberg – Seesen ist zwischen Herzberg und Osterode in die Liga „1000 bis 2000 Reisende pro Tag“ aufgestiegen, eine bemerkenswerte und sicher auf das verbesserte Angebot zurückzuführende Entwicklung. In der gleichen Liga taucht auch die Südharzstrecke auf. Wesentlich mehr dürfte im eher ländlichen Raum nicht zu erwarten sein.

Die Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre ist sicher auch der Möglichkeit zu verdanken, stündlich nach Göttingen und zurück fahren zu können. Hier hat es im vergangenen Jahr leider einen Knick in der Entwicklung durch Wegfall der IC-Halte gegeben, gegen die das Land, und das sollte auch bei dieser Gelegenheit nicht vergessen werden, nur äußerst halbherzig vorgegangen ist. Auf die im Vergleich zu anderen Landstrichen weniger hohen Zuwachsraten hat ganz gewiss auch die Hochpreispolitik des Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen (VSN) ihren Einfluss. Beides, der IC wie die VSN-Preise, bewegen sich außerhalb oder nur am Rande der LNVG-Zuständigkeiten.

Ob der Stundentakt an allen Wochentagen auf der Südharzstrecke erhalten bleibt oder ob er ähnlich wie auf der Westharzstrecke am Wochenende ausgedünnt wird, ob es zu Taktverdichtungen oder anderen Angebotsverbesserungen kommt, dass wird mit Sicherheit von der Fortschreibung der Regionalisierungsmittel abhängen, die nach 2014 ansteht.

Zu diesem Zeitpunkt werden aber auch weitere Strecken in den Wettbewerb gehen, was normaler Weise bedeutet, dass gleiche Leistungen zu niedrigeren Preisen erhältlich sind. Insoweit muss man auch die nächste Runde beim Thema Regionalisierungsmittel noch nicht fürchten.
Michael Reinboth

2. Südniedersachsen bei den Fahrpreisen wieder Spitze (Stand: 01.04.2010)
Der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) hat seine im Januar 2010 nicht erfolgte übliche Preiserhöhung im April 2010 nachgeholt und sich nach kurzer Verschnaufpause damit seine Spitzenposition bei den Preisen wieder zurückerobert.

Die Südharzer zahlen nach der durchschnittlich 2,5 % betragenden Erhöhung nunmehr wieder die höchsten Fahrpreise in weitem Umkreis. Für ein gutes Jahr hatte man wenigstens in der Preisstufe 1 des VSN mit dem VRB gleichgezogen, aber nun setzt man sich schon in dieser untersten Stufe um 5 Cent ab. Nach oben, versteht sich.

Dieses Mal müssen „Kürzungen der Ausgleichzahlungen“ als Grund für die Preisanhebung herhalten. Letztes Mal, als man einen deutlich größeren Schluck aus der Pulle nahm, waren es „gestiegene Energiekosten“. Diese sind seither deutlich gesunken, was eigentlich Grund für Fahrpreissenkungen hätte sein müssen. Und Ausgleichszahlungen werden andernorts auch gekürzt, ohne dass dort gleich beim Kunden zugelangt wird.

Wie gewohnt, fehlen auch Ansätze für neue Angebote. Doch halt, seinen Hund kann man jetzt wohl kostenlos mitnehmen… Das Fahrrad weiterhin nicht, wenn man mit dem Zug fährt. Immerhin ist der Versuch erkennbar, die immer zahlreicher werdenden Hundehalter als Kunden zu gewinnen. Ansonsten keine Bewegung, auch nicht beim Thema Mitnahme auf Zeitkarten am Samstagmorgen.

DB Regio und rbb (vulgo Bahnbus), die im VSN das Zepter schwingen, sind nun einmal zur Ablieferung hoher Gewinne verpflichtet, damit der Mutterkonzern Deutsche Bahn AG eines schönen Tages doch noch an die Börse kann. Und die merkwürdige, kaum transparente Konstruktion des Nahverkehrs in Süd-Niedersachsen gestattet der Politik kaum eine Einflussnahme. Auch nicht über den Zweckverband (ZVSN), obwohl der Name ja etwas anderes verspricht.

Süd-Niedersachsen und dem Südharz wird mit diesen Fahrpreisen ein denkbar schlechter Dienst erwiesen. Das Leben für Pendler wird wieder einmal teurer und der Entleerung unseres Landstrichs weiter Vorschub geleistet. Für diejenigen, die kommen, nämlich Urlauber, gibt es weiterhin nichts. Gar nichts. Aber das würde wohl auch die Mitwirkung der Politik voraussetzen.

Ein Detail am Rande fällt allerdings auf: Die Stadtwerke Göttingen machen offensichtlich den von den DB-Töchtern vorangetriebenen Zirkus nicht mehr mit und scheren aus der Preisfront aus. In der Stadt Göttingen bleiben die Fahrpreise, wie sie waren. Da wir eben doch keinen richtigen Verkehrsverbund haben, geht das auch problemlos… Und so ist in Zukunft eine Fahrt von Weende nach Grone weitaus billiger als eine Fahrt von Bad Sachsa nach Neuhof. Komisch: Beim Thema Mitnahme auf Zeitkarte wird das Veto des Stadtverkehrs Göttingen als Grund genannt, warum es nicht geht. Man müsse einheitlich bleiben! Bei den Preisen wird auf die Einheit inzwischen gepfiffen. Ein Veto des Stadtverkehrs bewirkt hier nichts.

Offenbar sollen die Fahrgäste nicht nur mehr zahlen, sondern auch noch nach Belieben für dumm verkauft werden.
Michael Reinboth

3. Initiative veröffentlicht aktualisierten Harzfahrplan (Stand: 07.04.2010)
Die Sommerausgabe des Harzfahrplans beinhaltet aktualisierte Bustabellen ab 07.04.2010 und den HSB-Fahrplan ab 24.04.2010.

4. Spezial : Zukunftskonzept der LNVG für den Nahverkehr auf der Schiene - Zusammenstellung von Fakten und Meinungen (Stand: 17.04.2010)
a. Informationen der LNVG
Pressemitteilung der LNVG vom 25.03.2010

PDF-Datei mit detaillierten Informationen
PowerPoint Präsentation der LNVG

b. Initiative: Harz 2013+ oder: Die Fläche ist besser als ihr Ruf (Stand: 17.04.2010)
Am Konzept „2013+“ der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) gibt es wenig bis ganz wenig zu kritisieren. Bisher Geschaffenes und noch Geplantes werden schlüssig dargelegt. Die Thesen, welche von der LNVG aufgestellt werden, stimmen hoffnungsfroh, und dies auch dann, wenn man in der so genannten „Fläche“ und dann auch noch in einem schrumpfenden Gebiet wie dem Südharz wohnt.

Dennoch: In einigen Punkten könnten die Aussagen, blieben sie unkommentiert, bei Politikern falsche Schlussfolgerungen hervorrufen. Daher sollen noch vor der Regionalkonferenz am 6.5.2010 in Hildesheim einige Gegenthesen veröffentlicht werden, in aller Freundschaft, denn die LNVG ist ganz offensichtlich anders als zum Beispiel der VSN keine Nahverkehrs-Brems-Organisation, sondern will etwas in positivem Sinne bewegen.

These 1: Schrumpfende Regionen können recht dicht besiedelt sein

Auch das LNVG-Papier kommt an der Erwähnung des „demographischen Wandels“ nicht vorbei. In der Tat wird dieser ja auch gerade bei den zahlreichen Schülern als Kunden des Nahverkehrs sehr spürbare Auswirkungen haben. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass auch eine schrumpfende Region Südharz immer noch dichter besiedelt ist als zum Beispiel Südoldenburg, wo der Zuwachs an Schienenkunden gerade rund um Vechta und Wildeshausen gern als vorbildlich genannt wird. Während aber die nach den Ureinwohnern zweitwichtigste Bevölkerungsgruppe in Oldenburg, die Hühner (oder sind es doch die Paarhufer?), nicht unbedingt als Kunden des Nahverkehrs in Betracht kommen, tut dies die nach den Südharzer Ureinwohnern hierzulande zweitwichtigste Gruppe, die der Touristen, schon. Bei 10 Millionen Übernachtungen p.a. im Harz sollten gerade aus dieser Gruppe noch viele Reserven aktivierbar sein, mit denen der zugegebene Rückgang im Schulverkehr kompensiert werden kann.

Die Demografie rechtfertigt jedenfalls eine Ausdünnung der Fahrpläne nicht, da es in der Tourismusregion Harz durchaus andere Potenziale zu erschließen gibt.

Freilich: Hier steht die LNVG auf verlorenem Posten, wenn die örtlichen Nahverkehrsorganisationen den Tourismus geradezu ausgrenzen, so wie dies den jüngsten Ankündigungen des ZGB zu entnehmen ist („Vorrang für Pendler und Schüler“).

These 2: Die Expresslinien profitieren vom Elend des DB-Fernverkehrs, die Regionallinien sind auf sich selbst angewiesen

In „2013+“ wird ein Loblied auf die Expresslinien (also die weiträumig verkehrenden RE der DB und die Metronome) angestimmt, deren Zuwachsraten deutlich über denen der Regionalbahnen liegen. Zweifellos sind die RE und der Metronom ausgezeichnete Produkte und eignen sich gerade im eher dünn besiedelten Landesnorden hervorragend als schnelles Transportmittel.

Aber: Ihr Zuwachs, dies gebietet die Fairness denn doch zu erwähnen, resultiert in nicht eben geringem Umfang aus dem Elend des DB-Fernverkehrs. Mit jedem gestrichenen IC (vom guten alten IR schon nicht mehr zu reden) wächst das Kundenpotenzial der RE, die sehr häufig exakt den gleichen Laufweg und gleiche Stationen bedienen. So wird der Metronom im Leinetal ohne jeden Zweifel vom Rückzug des IC profitieren und natürlich um etliche Prozentpunkte zunehmen.

Auch darf nicht vergessen werden, dass die RE und der Metronom mit dem Länderticket nutzbar sind, während der IC von der Bahn in trauter Eintracht mit so manchem Verkehrsverbund, vorneweg wieder unser VSN, tariflich ausgegrenzt worden ist – und/oder diese Ausgrenzung von der DB selbst mit mancherlei absurder Geldforderung beschleunigt wurde.

Auf den Regionalstrecken gab und gibt es nichts zu verdrängen, es sei denn, es gelänge, mittels eines integrierten Konzepts Bahn und Bus jeweils sinnvolle Aufgaben zuzuweisen. Im Grunde genommen muss der Verkehr auf Regionalstrecken aber organisch wachsen und kann nicht von „Zukäufen“ in Gestalt überlaufender ICE- oder IC-Kunden profitieren.

Zieht man diesen „Zukauf“ ab, werden sich die Zuwachsraten in vielen Fällen ähneln. Und dies lässt den Regionalverkehr in dazu noch strukturschwachen und demografisch gebeutelten Regionen in durchaus anderem Lichte erscheinen.

These 3: Das Gesamtangebot bringt`s

Im Oldenburgischen und im Osnabrücker Land hat es ja wirklich gerappelt. Die Zuwachsraten sind gewaltig und lassen uns Südharzer erblassen. Ein Blick auf die Streckenauslastung zeigt dann aber schon, dass da wohl auch ein gewisser Nachholbedarf bestand.

Es ist aber wohl auch so, dass im Rahmen einer Ausschreibung neue Fahrzeuge, ein neuer Betreiber und ein neuer Service Einzug gehalten haben: Zugbegleiter, Fahrscheine im Zug, Beratung und Hilfe… alles Dinge, die sich herumsprechen. Neue Züge haben wir auch, und eine Menge gutwilliger Eisenbahner ebenso. Aber: Fahrscheine im Zug gibt es nicht, Zugbegleiter auch nicht (nur Kontrolleure mit ganzer anderer Aufgabenstellung), Kulanz ist bei DB Regio weiterhin ein Fremdwort und so weiter. Manch einer wird daher den VT 648 als alten Wein in neuen Schläuchen empfinden. Klasse Fahrzeug, aber was hat sich denn sonst geändert? Das Unternehmen DB Regio rangiert, das kann man drehen und wenden wie man will, vom Service und vom Ansehen her aus historischen und börsennotierten Gründen am unteren Ende der Skala. Können tun sie es ja auch, aber sie müssen erst per Ausschreibung zum Umdenken gebracht werden. Deswegen werden die Fahrgastzahlen auch im Südharz nach einer Ausschreibung noch einmal steigen, auch wenn diese von DB Regio gewonnen werden sollte. Denn die müssen sich dann richtig anstrengen, und das wird der Kunde schnell merken.

Natürlich spielt auch der Fahrpreis eine Rolle. Hierzulande ist das „Niedersachsen-Ticket“ aufgrund der Hochpreispolitik und der Phantasiearmut des VSN schon fast konkurrenzlos. Auf kurze Entfernungen kann man sich Bahn und Bus schon fast nicht mehr leisten. Deswegen wird hier der bei „2013+“ angekündigte landesweite Schienentarif segensreich wirken.

Zusammengefasst meinen wir: Der Südharz ist immer noch eine ordentlich besiedelte Region, noch dazu eine mit Tourismus, und nach einer Ausschreibung mit auf diesem Wege durchgesetztem besseren Service werden auch wir mit besseren Zahlen aufwarten können. Deswegen vor allem ist der Stundentakt mit der einen oder anderen Verdichtung auf den Strecken Göttingen – Nordhausen und Braunschweig – Herzberg das Maß aller Dinge. Auch über 2013 hinaus.
Michael Reinboth

c. Pressemitteilung des VCD: „Die Fläche bleibt weiter außen vor!“ - Lediglich bestehende Bahnlinien profitieren von Zukunftsplanungen  (Stand: 25.03.2010)
Hannover. „Wenn der Kern der Bahn-Politik des Landes die Sicherstellung und Verbesserung des bestehenden Angebotes ist, dann reicht das für zukünftige Ansprüche nicht aus!“, kommentiert Michael Frömming, Landesvorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD) die heute von der Landesregierung vorgestellten Perspektiven für den Nahverkehr in Niedersachsen. Es sei absehbar, dass auch in der Fläche sich die Auto-Mobilität weiter verteuern würde und Alternativen in Angriff genommen werden müssten.

Mit dem vom VCD ausdrücklich begrüßten Wettbewerb im Schienenpersonen-Nahverkehr hat die zuständige Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) auf den bestehenden Bahnlinien ein gutes und kundenfreundlicheres Angebot geschaffen. Dies sei in den allermeisten Fällen besser als es die Bahnfahrgäste noch vor zehn Jahren vorfanden. Mit dem Erlösen aus dem Wettbewerb finanziert die LNVG weitere Züge, um den Fahrgastansturm noch gerecht werden zu können. Nicht nur im Verkehr zu den Großstädten, sondern auch im Regionalverkehr konnten erhebliche Steigerungen der Fahrgastzahlen erzielt werden. Landesweit waren dies in den letzten zehn Jahren 50 Prozent mehr Passagiere.

„Weite Teile des Landes sind aber vom Bahnverkehr weiter abgeschnitten. So positiv die Fahrplanoptimierungen auch zu bewerten sind: Niedersachsen kann sich politisch nicht mehr länger vor der Verantwortung wegdrücken, endlich mit der Reaktivierung von Regionalstrecken zu beginnen!“, so Frömming. Insbesondere die Linien von Stadthagen nach Rinteln sowie von Stade nach Bremen sollten nach Auffassung des VCD für den Nahverkehr wieder belebt werden. „Das Flächenland Rheinland-Pfalz hat es mit zwölf neuen Strecken in zehn Jahren erfolgreich vorgemacht. Warum kann das denn die Landespolitik in Niedersachsen nicht auch umsetzen? Wieso spricht das Land stets von der Stärkung der ländlichen Regionen, wenn politisch dabei keine Resultate zu erkennen sind?“, fragt Frömming.

Rückfragen: Michael Frömming, Tel. 0151 11578988

VCD-Landesverband Niedersachsen
Pressemitteilung 08/2010
Bahnkonzept der Landesregierung
25.03.10
www.vcd.org/nds

5. Initiative: Meldungen aus dem Südharz (Stand: 17.04.2010)
ZÜGE ZWISCHEN BRAUNSCHWEIG UND HERZBERG ERNEUT UNPÜNKTLICH

Die Kunden der Strecke Braunschweig - Herzberg werden in diesen Wochen erneut auf eine Geduldsprobe gestellt. Bei vielen ist die Unzufriedenheit groß. Nach den Pannen im Rahmen der defekten Weiche in Gittelde sind es nun wieder Bauarbeiten, die dazu führen, dass Züge oft verspätet in Herzberg eintreffen und Anschlüsse versäumt werden.

Offenbar ist der von DB Netz aufgestellte Ersatzfahrplan nicht so fahrbar wie gedacht, denn eigentlich sollten trotz des Busverkehrs zwischen Braunschweig und Salzgitter-Bad die Züge südlich davon pünktlich fahren. Das aber tun sie nicht. Und die weiterhin durchgehend als Zug verkehrenden Züge schaffen ihre Fahrzeiten offsichtlich auch nicht. Der sehr unbefriedigende Zustand wird noch bis Ende April anhalten. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2009 hat es kaum einen Tag auf der Strecke 358 gegeben, wo alle Züge pünktlich unterwegs waren - wobei wir die Tage nach dem Lkw-Unfall in Rüningen ausdrücklich ausnehmen. Der Rest war und ist hausgemacht und nicht dazu angetan, weitere Kunden für die Westharzstrecke zu gewinnen.

Es mehren sich auch die Klagen über den ersatzweise verkehrenden VT 628 - an sich ein gutes Fahrzeug, aber eben nicht behindertengerecht, was in Herzberg nun schon so manchen Rollstuhlfahrer stranden ließ.

ES GESCHEHEN NOCH ZEICHEN UND WUNDER: GLEIS 5 IN NORDHAUSEN WIRD ERNEUERT
Nach mehrmaligem Verzug ist es nun wahr geworden. Die DB Netz hat aus ihren 750 Millionen Euro Gewinn ein paar Euros abgezweigt und steckt sie in die Erneuerung des maroden Schienennetzes (wofür unter anderem die Zuschüsse des Bundes auch gedacht sind). Das nur noch mit 10 km/h befahrbare Stumpfgleis 5 für die Northeimer Züge im Bahnhof Nordhausen wird derzeit erneuert und soll ab 17.4. wieder zur Verfügung stehen. Leider bleibt man offenbar auf halbem Wege stehen und tauscht die entsprechende Weiche nicht mit aus. Aber bei DB Netz freut man sich auch über kleine Fortschritte.

Die Gelegenheit, gleich auch etwas für den wenig einladenden Bahnsteig zu tun, wird aber wohl auch vorübergehen... Immerhin: Schienenersatzverkehr wurde durch eine bemerkenswert flexible Handhabung der verbliebenen Bahnsteiggleise in Nordhausen vermieden.

ANSCHLUSSGLEIS ZUM ANHYDRITWERK WIRD WIEDER NUTZBAR GEMACHT
Im Bahnhof Niedersachswerfen sind die Gleisbauer auch zugange. Das jahrelang brach liegende und in schlechtem Zustand befindliche Anschlussgleis in das Anhydritwerk am Kohnstein wird derzeit samt den Gleisen im Werksgelände runderneuert. Offensichtlich sollen wieder Güterzüge ab Kohnstein verkehren. Für die Strecke Northeim - Nordhausen eine prinzipiell gute Nachricht, wenngleich damit die zum Stillstand gekommende Zerstörung des Kohnsteins durch Anhydritabbau wieder Fahrt gewinnen dürfte. Aber immer noch besser als Abbau und Abtransport auf der Straße... Freuen wir uns also auf zukünftig wieder etwas lebhafteren Güterverkehr im Abschnitt Nordhausen - Niedersachswerfen, wo gegenwärtig schon die Übergaben vom und zum "RAW" in Woffleben fahren, ab und an Holz verladen wird und zudem viermal wöchentlich der Güterzug von und nach Scharzfeld durchkommt.

"HARZ-KURSBUCH", Sommerausgabe, jetzt auch gedruckt erhältlich
Das HARZ-KURSBUCH der Initiative wurde aus Anlass des Fahrplanwechsels der HSB neu aufgelegt und enthält auch die Änderungen im Busverkehr rund um Altenau und Clausthal-Zellerfeld sowie die neue durchgehende Buslinie Wernigerode - Quedlinburg. Ferner wurden Hinweise zu den Harzer Streckenwanderwegen aufgenommen und eine Liste der rund um den Harz vorhandenen Stadtverkehre mit Straßenbahn und Bus beigefügt. Das Kursbuch ist auch drucktechnisch etwas professioneller gestaltet worden. Der Abgabepreis beträgt aber nach wie vor 2,- €.
Dank der Unterstützung des Harzer Tourismusverbandes in Goslar wird der Verbreitungsgrad sich hoffentlich noch erhöhen lassen.
Michael Reinboth

6. Mitteilung der DB Regio: Platzeinschränkungen auf der HarzWeserBahn vsl. bis 9. Mai - Technische Störungen an den Fahrzeugen Vt 648 (Stand: 17.04.2010)

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund technischer Störungen, die die Kuppelbarkeit der Fahrzeuge VT 648 der HarzWeserBahn einschränken, können diese Züge bis auf weiteres nicht in der planmäßigen Doppeltraktion verkehren. Daher kommt es auch weiterhin zu Einschränkungen im gewohnten Platzangebot. Voraussichtlich ab Montag, 10. Mai, werden die Züge wieder in der planmäßigen Doppeltraktion verkehren.

Montag - Freitag außer an Schulfreien Tagen verkehrt bis zum 7. Mai zusätzlich zu der RB 14183 ein Verstärkerbus zwischen Seesen und Goslar.

Seesen ab 6.57 Uhr Haltestelle vor dem Zugang zum Bahnhof
Langelsheim ab 7.15 Uhr Haltestelle am Zugang zum Bahnhof
Goslar an 7.33Uhr Haltestelle am Bahnhofsvorplatz

Für die Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns.

Ihre DB Regio Regin Nord

Letzte Aktualisierung: 17.04.2010 21:00 Uhr - TP Nord
http://www.bahn.de/blitz/view/niedersa/uebersicht.shtml

 

 

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