News vom 01.11.08 bis 30.11.08
1.
Südharzstrecke: Schienentausch im November zwischen Northeim und Herzberg -
teilweise Schienenersatzverkehr
(Stand:
02.11.2008)
2.
Fahrplan der Halle – Kasseler Strecke ab Dezember 2008 - Jahrmarkt der
verpassten Anschlüsse in und aus dem Südharz
(Stand: 02.11.2008)
3.
Ersatz wohl erst im Jahr 2010 - ab Dezember entfällt die schnelle Bahnverbindung
von Osterode nach Hannover
(Stand:
18.11.2008)
4. Schwarze Woche für Südharzstrecke: Streckensperrung nach Granatenfund bei
Bauarbeiten - Wintereinbruch bei Bauarbeiten - Bauarbeiten auf Leinetalstrecke
führen zu Umleitungen der IC an Northeim vorbei
(Stand:
24.11.2008)
5. Kunden werden erneut verärgert - schon wieder Bauarbeiten bei der Bahn
während der Adventswochenenden
(Stand:
25.11.2008)
6. Nordhausen: Fahrplan der Halle –
Kasseler Strecke ab Dezember 2008 - Initiative erhielt Zusage für einen
zusätzlichen Anschluss - lange Umsteigezeiten in Nordhausen sind hausgemachte
Probleme der Bahn
(Stand:
25.11.2008)
7. Niedersachsen: Modernisierung und Aufwertung niedersächsischer Bahnhöfe
(Stand:
30.11.2008)
8. Initiative begrüßt Modernisierungsplan für Herzberg, Seesen und Northeim
(Stand:
30.11.2008)
9.
Goslar: Verlegung des Harz-Express durch die LNVG führt zu spürbaren
Fahrzeitverlängerungen Nordharz/Hildesheim - Ruhrgebiet/Bremen (Stand:
30.11.2008)
1. Südharzstrecke: Schienentausch im November zwischen Northeim und Herzberg mit teilweisem Schienenersatzverkehr (Stand: 02.11.2008)
Zwischen dem 11.11.08 und 06.12.08 werden auf dem Abschnitt
Northeim - Herzberg die Schienen ausgetauscht. Daraus resultieren
fahrplantechnisch zwei Schienersatzfahrpläne; einerseits vom 11.11.08 bis
23.11.08 und andererseits vom 24.11.08 bis 06.12.08. Die aktuellen
Ersatzfahrpläne sind in den elektronischen Fahrplanauskünften eingearbeitet und
können unter
http://bauarbeiten.bahn.de/niedersachsen-bremen Strecke 357 heruntergeladen
werden.
Burkhard Breme
2. Fahrplan der Halle – Kasseler Strecke ab Dezember 2008 - Jahrmarkt der verpassten Anschlüsse in und aus dem Südharz (Stand: 02.11.2008)
Die gute Nachricht vorweg: Auf der Strecke Halle – Nordhausen – Kassel soll auch 2009 viel gebaut werden. Es wird auch allerhöchste Zeit, ist doch die Infrastruktur der Strecke kaum noch als konkurrenzfähig zur inzwischen entstandenen A 38 zu bezeichnen. Manche Langsamfahrstelle wie die im Bahnhof Wallhausen besteht nun schon mehr als 15 Jahre…
Infolge der Arbeiten wird es zeitweise zu Einschränkungen und „Notfahrplänen“ kommen. Das ist im Interesse der Sache auch zu akzeptieren. Doch gibt es auch einen Normalfahrplan, und der lässt leider viele günstige Umsteigegelegenheiten zur Südharzstrecke außer Acht. Manches Mal ist dies kaum nachvollziehbar:
Generell ist zu fragen, warum der RE aus Richtung Kassel partout zur Minute :36 in Nordhausen ankommen muss und nicht bereits zur Minute :33 ankommen kann. Am vorlaufenden Zug aus Erfurt kann es eigentlich nicht liegen, da dieser just in dieser Stunde schon zur Minute :19 oder :20 in Nordhausen eintrifft und die Kreise des RE nicht stören kann. In der Gegenrichtung klappt es, alle 2 Stunden besteht der Eckanschluss von der Northeimer Strecke zum Kasseler Eilzug. Nur zurück will und will es nicht gelingen.
Vielleicht haben die Fahrplanmacher ein Einsehen und
machen sich zumindest zu den explizit aufgeführten Anschlüssen nochmals
Gedanken.
Michael Reinboth
3.
Ersatz wohl erst im Jahr 2010 - ab Dezember entfällt die schnelle Bahnverbindung
von Osterode nach Hannover
(Stand:
18.11.2008)
In knapp 4 Wochen ist es so weit: Mit der Umsetzung des neuen Fahrplans zwischen
Halle und Hannover über Goslar entfallen im Nord- und Westharz in den Bahnhöfen
Salzgitter-Ringelheim und Bad Harzburg insgesamt 28 Anschlussverbindungen
zugunsten einer Beschleunigung der Züge zwischen Halberstadt und Hannover. Neu
entstehen zusätzliche Verbindungen Goslar – Braunschweig über Ringelheim – diese
allerdings als Konkurrenz zu bestehenden Zügen über Vienenburg, also ohne
wirklichen Mehrwert.
Den versprochenen Ersatz für den Westharz wird es wohl erst im Jahr 2010 geben. Für ein Jahr heißt es nun: Reisen über Northeim – mit längerer Fahrzeit und womöglich höherem Preis. Dann entfallen auch hier die Verbindungen mit Wegfall der IC-Halte in Northeim und Kreiensen.
Der Osteroder Kunde muss zukünftig zunächst nach Herzberg und von dort nach Northeim fahren. Dort hat er die Auswahl zwischen einer 20- bis 30-minütigen Wartezeit auf den „Metronom“ in die Landeshauptstadt oder alle 2 Stunden dem sofort weiterfahrenden IC, der allerdings im Unterschied zu den Verbindungen über Ringelheim nur gegen Aufpreis nutzbar ist und mit dem Niedersachsen- und Wochenendticket gar nicht benutzt werden kann.
Dieses Angebot wird von der Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover als „weiterhin schnelle Verbindung in die Landeshauptstadt“ eingestuft. In Wahrheit ist es langsamer, mit zusätzlichem Umsteigen verbunden und noch dazu – bei Einzelfahrkarten – auch noch teurer, es ist also keineswegs gleichwertig.
Allen Beteuerungen zum Trotz: Der Südharz wird vernachlässigt
Ein annähernd gleichwertiges Ersatzangebot für den Südharz mit einer Verbindung über Seesen und Kreiensen nach Hannover wurde von der LNVG zwar als „zu prüfen“ erwähnt, es wird aber jedenfalls zu diesem Fahrplanwechsel nicht umgesetzt, obwohl sich das Desaster in Ringelheim bereits seit dem Frühjahr abzeichnete. Offenbar hat man erst aufgrund anhaltender Proteste überhaupt damit begonnen, sich hierüber Gedanken zu machen.
Der Südharz ist damit ab 14. Dezember ohne wirkliche Alternative, was die schnelle und zugleich preiswerte Fahrt in die Landeshauptstadt – und auch nach Hildesheim – betrifft.
Für – von der LNVG selbst ermittelte – 40 bis 50 bisherige Fahrgäste, die in Ringelheim umgestiegen sind, heißt es ab Dezember damit wieder: Umsteigen auf das Auto. Oder auf die Fahrt verzichten. Diese Fahrgäste werden nicht mehr in den Zügen zwischen Herzberg und Braunschweig sitzen und der LNVG damit neue Munition liefern, um die ausbleibende Steigerung der Fahrgastzahlen in unserer Region zu beklagen.
Neue Züge durch Streichungen an anderer Stelle erkauft
Die von der LNVG herausgestellten Verbesserungen, die in den letzten Jahren im Südharz in Kraft getreten sind, also die Weiterführung aller Züge nach Göttingen (die möglicher Weise 2010 auf der Kippe steht) und die Angebotsausweitungen zwischen Herzberg und Seesen, wurden, dies sei nicht vergessen, mindestens teilweise durch Streichungen in der gleichen Region gegenfinanziert: Immerhin wurden bis zu 16 Züge täglich zwischen Herzberg und Bad Lauterberg und zahlreiche Züge zwischen Northeim und Herzberg gestrichen und eine ganze Strecke stillgelegt. Es werden unter dem Strich also keineswegs so viel mehr Zugkilometer gefahren, wie gern erzählt wird. Das heutige Angebot ist leichter merkbar und konsequenter in seiner Vertaktung. Der Takt bringt es nun aber mit sich, dass ebenso konsequent viele Anschlüsse entfallen. Takt bedeutet: Entweder Anschluss oder keiner. In Ringelheim heißt es ab 14.12.: Kein Anschluss mehr, und dies ganz konsequent bei jedem Takt, von einer einzigen Frühverbindung einmal abgesehen.
Zwischen der Kreisstadt Osterode, der Stadt Seesen und Hildesheim – Hannover war das Angebot nie so schlecht wie ab dem 14.12.2008. Damit werden einige Vorteile der seit einigen Jahren geltenden Fahrplangestaltung wieder zunichte gemacht.
Was unter dem Strich bleibt, sind neue Fahrzeuge und neue Haltepunkte – die günstiger liegen, aber auch nicht zusätzlich errichtet wurden, sondern um andere zu ersetzen. Eine Mehrung der Haltestellen ist im Südharz nicht eingetreten.
Andere Landesteile wesentlich besser gestellt
Im Nordwesten des Landes war man da weitaus großzügiger. Das Angebot auf Strecken wie Osnabrück – Oldenburg und Osnabrück – Delmenhorst wurde massiv aufgestockt. Auch im „nassen Dreieck“ wird mehr gefahren. Zwischen Hildesheim und Bodenburg wurde der Verkehr ausgeweitet – alles Beispiele für Züge außerhalb von Ballungsräumen, welche ohnehin in einer anderen Liga spielen.
Fazit: Ab Dezember wird der Bahnverkehr im Südharz durch ersatzlosen Wegfall von Anschlüssen geschwächt. Die hiergegen ins Feld geführten Verbesserungen der letzten Jahre wurden teilweise durch Kappungen in der gleichen Region gegenfinanziert. Der Wert neuer Züge und Haltestellen sinkt, wenn es an entsprechenden Anschlüssen mangelt.
Angesichts dessen zur Tagesordnung überzugehen, sollte sich für jeden Regionalpolitiker verbieten. Für die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ gilt dies ohne jede Frage. Längst überwunden geglaubte Themen müssen wieder angegangen werden.
Der Kampf beginnt wieder von vorn.
Michael Reinboth
4. Schwarze Woche für Südharzstrecke: Streckensperrung nach Granatenfund bei Bauarbeiten - Wintereinbruch bei Bauarbeiten - Bauarbeiten auf Leinetalstrecke führen zu Umleitungen der IC an Northeim vorbei (Stand: 24.11.2008)
Granatenfund
In dieser Woche gab es bei den Bauarbeiten einen Granatenfund, der vom 24.11. -
27.11.2008 zur Streckensperrung führt. Näheres unter
http://www.hna.de//northeimstart/00_20081120192224_Granaten_stoppen_Bauzug.html.
Nach Ansicht der Initiative ist es bei kompletten Streckensperrungen im Abschnitt Herzberg - Northeim sinnvoll zusätzliche SEV-Busse direkt zwischen Herzberg - Göttingen verkehren zu lassen.
Bauarbeiten auf der Leinetalstrecke
Von März bis Juli 2009 sind zwischen Hannover und Göttingen auf der alten
Nord-Süd Strecke Bauarbeiten geplant, die zur Verlegung der IC auf die
Schnellfahrstrecke führen. Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für
den Südharz", Burkhard Breme, fordert in dem Zusammenhang von der LNVG die
Nahverkehrszüge aus dem Südharz nicht in Northeim 15 Minuten warten zu lassen,
wenn der IC nicht fährt. So hätten die Südharzer die Möglichkeit ICE Anschlüsse
in Göttingen zu erreichen und der Südharz wäre nicht ganz vom Fernverkehr der
Bahn abgekoppelt.
Pressemitteilung der Bahn:
http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/unternehmen/presse/presseinformationen/nsb/nsb20081119.html
Kommentar zu den Ereignissen
Kommt der Winter und naht der
Adventsverkehr, der die Züge auf der Südharzstrecke füllt, wird auf der
Südharzstrecke gebaut. Das ist an sich schon ärgerlich genug, weil mit schöner
Regelmäßigkeit vorhandene Kunden verärgert und die Gewinnung neuer Kunden
verhindert wird. Regelmäßig, weil bis auf die letzten zwei Jahre mitten in den
Winter hinein gebaut wurde und diese Untugend in diesem Jahr wieder aufgenommen
worden ist.
Kommen dann Kleinigkeiten dazwischen, dann verzögert sich alles und die Kunden werden zusätzlich vergrault. Dass es Ende November und Anfang Dezember schon mal einen Wintereinbruch geben könnte, der Bauarbeiten behindert oder Baustellen gar lahmlegt, wird von den Verantwortlichen billigend in Kauf genommen. Dann fahren wird halt wochenlang Bus! Macht doch nichts, wenn reihenweise Anschlüsse in die Brüche gehen und die Leute sich wie die Heringe in der Dose vorkommen müssen. Bleiben sie dann weg, kann immerhin die LNVG über fehlende Fahrgastzuwächse sinnieren.
Der Fund von Munition ist natürlich keine Kleinigkeit und sehr Ernst zu nehmen. Dass es ein paar Tage dauern wird, um das wieder in Ordnung zu bringen, ist auch klar. Aber hätte man die Arbeiten nicht in den beginnenden Winter hinein platziert, wären die möglichen Folgen dieser dreitägigen Verzögerung nicht so verheerend wie sie jetzt werden könnten. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Kampfmittel beseitigt, und der nächste Schnee rieselt vom Himmel... Entweder fahren wir auf dem verkehrsreichsten Abschnitt der Strecke Nordhausen - Northeim gleich ganz Bus - und das mit einem Fahrplan, der Kunden in Herzberg satte 30 Minuten in der Kälte stehen lässt - oder zu 50 Prozent.
Wieder einmal wird der Südharz stiefmütterlich behandelt. Wir werden nun nicht nur am 1. und 2. Advent, sondern vermutlich auch am dritten SEV haben. Hunderte potenzieller Kunden werden fernbleiben. Berufspendler werden umsteigen, zumal Benzin wieder billiger und Fahrscheine ab Januar wieder teurer werden.
Es ist zum Verzweifeln. Die Bahn ist inzwischen so atomisiert, dass jeder Bereich nur noch an sich denkt.
Michael Reinboth
5. Kunden werden erneut verärgert - schon wieder Bauarbeiten bei der Bahn während der Adventswochenenden (Stand: 25.11.2008)
„Die Sanierung weiterer Gleiskilometer auf der Südharzstrecke wird von uns natürlich begrüßt, denn wir wollen keine Langsamfahrstellen und damit unattraktive Fahrpläne. Aber zum wiederholten Male wird im Winter und während der Adventszeit gebaut, wo der Kundenzuspruch stark zunimmt und besonders an den Wochenenden viele Gruppen unterwegs sind. Wir können nicht nachvollziehen, warum dies alles nicht im Frühjahr, Sommer oder Herbst geschehen kann, sondern mit hohem Risiko auch bei der Witterung im Winter.“
Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist wenig glücklich über die Art und Weise, wie DB Netz die Bauarbeiten zwischen Herzberg und Northeim organisiert hat. Vor allem ärgert ihn, dass der Schienenersatzverkehr schon wieder während der sehr verkehrsstarken Adventswochenenden gefahren wird. Damit werden treue Stammkunden und potenzielle Neukunden verärgert und vergrault.
„Schliesslich“, so Reinboth weiter, „sehen wir uns ja dem Vorwurf der LNVG ausgesetzt, dass bei uns der Zustrom neuer Fahrgäste nicht so stark ist wie in anderen Landesteilen. Ein Grund hierfür sind sicher die häufigen und dann sehr langen Sperrzeiten und Ersatzverkehre während der Bauarbeiten, an deren Ende ja kein neuer oder besserer Fahrplan steht wie auf vielen anderen Strecken, sondern der gleiche wie vorher.“
2006 und 2007 wurde jeweils ein Gleis zwischen Herzberg und Walkenried für mehrere Wochen gesperrt, seinerzeit allerdings nicht im Winter wie bei anderen Abschnitten der Strecke zuvor. Aber: Für wenige Kilometer Gleis musste wochenlang Schienenersatzverkehr gefahren werden, weil grundsätzlich nur tagsüber gebaut wurde und die Infrastruktur der Strecke von der Bahn bereits so stark zurückgebaut worden ist, dass Kreuzungen und Überholungen von Zügen in den betroffenen Bereichen nicht mehr stattfinden konnten und können.
So muss für einige wenige Kilometer zu erneuernder Strecke zwischen Herzberg und Northeim (14 vom 48 km sind betroffen) die gesamte Strecke für geschlagene 4 Wochen auf eingleisigen Betrieb umgestellt werden, weil es zwischen den beiden Bahnhöfen auf jeweils 24 km Länge nicht eine einzige Überleitmöglichkeit für Züge mehr gibt – sonst könnten man zum Beispiel zwischen Herzberg und Wulften problemlos zweigleisig fahren. Aber die Weichen hier wurden bei der Erneuerung der Gleise in diesem Bereich ersatzlos ausgebaut.
Diese selbst errichteten Hindernisse werden per SEV-Fahrplan schlicht und einfach an die Kunden weitergegeben, die deswegen 4 Wochen lang auf jeden zweiten Zug verzichten müssen und zahlreiche Anschlüsse verlieren. Bricht der Winter tatsächlich herein – wie derzeit – so sind weitere Verzögerungen nicht auszuschließen. Ereignisse wie der Fund von Weltkrieg II-Munition sind zwar nicht der DB Netz anzulasten, aber die hierdurch hervorgerufenen Verzögerungen könnten im Winter sehr negative Folgen haben, wenn die Witterung just in der „Verlängerung“ umschlägt.
„2006 und 2007 mussten wir je 5 Wochen, 2008 mindestens 4
Wochen auf die Züge ganz oder teilweise verzichten. Dafür erhalten wir erneuerte
Gleise, auf denen aber auch nicht schneller als vorher gefahren wird. Die
Infrastruktur wird erhalten, aber nicht verbessert. Und während der Bauwochen
wird dem Kunden nichts geboten, was ihn mit den Verzögerungen und Erschwernissen
versöhnen könnte. Die Busse pendeln einfallslos hin und her, in Herzberg
entstehen in einer Richtung Wartezeiten von 30 Minuten. In verkehrsstarken
Zeiten – etwa im nachmittäglichen Berufsverkehr – Busse doppelt zu führen, kommt
niemandem in den Sinn. So werden wir es weiterhin schwer haben, neue Kunden zu
gewinnen. Darüber sollte man bei der LNVG in Hannover mal nachdenken“ meint man
bei „Höchste Eisenbahn“.
Michael Reinboth
6. Nordhausen: Fahrplan der Halle – Kasseler Strecke ab Dezember 2008 - Initiative erhielt Zusage für einen zusätzlichen Anschluss - lange Umsteigezeiten in Nordhausen sind hausgemachte Probleme der Bahn (Stand: 25.11.2008)
Die über die Thüringer Allgemeine weitergeleitete Anfrage
an die DB AG hat zumindest einen Teilerfolg bewirkt. Der Sprecher der
Verkehrsbetriebe Thüringen (DB Regio AG), Thomas T. Hoffmann, teilte der
Initiative mit, dass der Anschluss des RE 26162 Halle (S) Hbf ab 16.04 Uhr in
Nordhausen in Richtung Northeim herstellt werden kann. In Halle (S) Hbf. hat der
RE 26162 Anschluss vom IC aus Berlin und kann somit nicht eher abfahren. In
Sangerhausen wird der Aufenthalt von 5 Minuten auf 1 Minute eingekürzt an den
Tagen Mo-Fr, Sa+So bleibt es bei den 5 Minuten wegen Bahnsteigbegegnung in
Berga-Kelbra. Der Aufenthalt von 5 Minuten an allen Tagen diente der
Einheitlichkeit des Fahrplangefüges. Mit 5 Minuten Übergang in Nordhausen ist
der Anschluss gewährleistet.
Nach Recherchen der Initiative ist die Aktualisierung noch nicht im
elektronischen Kursbuch erfolgt.
Zu den anderen Verbindungen wurden der Initiative
detaillierte Erklärungen u.a. zu den langen Umsteigezeiten in Nordhausen
abgegeben. Genau diese langen Umsteigezeiten zu den Zügen der Südharzstrecke
bemängelt die Initiative seit Jahren. Die langen Umsteigezeiten werden dadurch
verursacht, dass in Nordhausen die Züge der Südharzstrecke im weit entfernten
Gleis 5 einfahren. Stolperfallen auf dem Bahnsteig und eine fehlende Überdachung
machen jeden Umstieg zur Tortur. Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn
für den Südharz", Burkhard Breme, bemängelt, dass dies immer noch der desolate
Zustand wie vor 19 Jahren sei.
Die Initiative schlug der Bahn schon vor einigen Jahren vor, dass die Züge neben
Gleis 1 einfahren könnten. Dort sei ein Bahnsteigdach vorhanden und der
Bahnsteig am Gleis 1 wurde schon vor Jahren komplett saniert. Hier ist die Bahn
der Initiative immer noch die Antwort schuldig.
Burkhard Breme
7. Niedersachsen: Modernisierung und Aufwertung niedersächsischer Bahnhöfe (Stand: 30.11.2008)
Der Bund, das Land Niedersachsen und die Deutsche Bahn
investieren gemeinsam bis 2013 rund 100 Millionen Euro in die Modernisierung und
Aufwertung niedersächsischer Bahnhöfe, davon übernimmt der Bund über die Hälfte
der Kosten. Den Vertrag für das Programm unterzeichneten am 24.11-2008 Walter
Hirche, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dr. André Zeug,
Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG, und Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer
der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). Land und Bahn haben 40
Bahnhöfe festgelegt, die im Rahmen dieses Programms mit maximal 100 Millionen
Euro umfangreich modernisiert werden sollen.
Vollständige Pressemitteilung unter:
http://www.lnvg.niedersachsen.de/download/pi/2008-11-24x.pdf
Weitere Pressemitteilung
http://www.hartwig-fischer.de/component/content/article/117-gesamtarchiv/1494-herzberger-bahnhof-wird-saniert.html
8. Initiative begrüßt Modernisierungsplan für Herzberg, Seesen und Northeim (Stand: 30.11.2008)
Der zwischen dem Bund, dem Land Niedersachsen und der DB vereinbarte Modernisierungsplan für Bahnhöfe in diesem Bundesland wird von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ begrüßt. Besonders erfreut ist man darüber, dass mit Herzberg, Northeim, Seesen und Kreiensen auch mehrere Stationen im Süden des Landes berücksichtigt worden sind.
In Northeim, wo es bereits Aufzüge und damit barrierefreien Zugang zu allen Bahnsteigen gibt, sind es die niedrigen Bahnsteige, die oft große Mühe bereiten. Freilich entfallen ab Ende 2009 die Halte der hierfür besonders kritischen IC-Züge. Die Nahverkehrstriebwagen und die Metronome haben bereits niederflurige Einstiege. In Herzberg und Seesen ist ein barrierefreier Zugang nicht gegeben, obgleich hier recht viele Kunden ein-, aus- und umsteigen.
„Wir hoffen, dass es in Herzberg und Seesen auch zum Einbau von Aufzügen oder Rampen kommt, damit behinderte Kunden, Familien mit Kinderwagen oder Radfahrer die Bahnsteige einfach und schnell erreichen können“ meint Michael Reinboth von der Initiative hierzu. Alle übrigen Stationen der Süd- und Westharzstrecke seien nämlich schon heute barrierefrei gestaltet.
Das allgemeine Erscheinungsbild nicht vergessen
Leider nützt die beste Investition nicht viel, wenn der Bahnhof anschließend wegen ungenügender sozialer Kontrolle verkommt. Dies ist auch im Südharz der Fall. „Der Haltepunkt Osterode Mitte ist, obgleich hervorragend gelegen, ein abschreckendes Beispiel hierfür. Überquellender Papierkorb und Abfall auf den Gleisen und Böschungen trüben das Erscheinungsbild allzu häufig sehr nachhaltig. In Walkenried treiben ebenfalls häufig Jugendliche ihr Unwesen und hinterlassen Müll, Scherben und leere Flaschen. Dort ist auch das Wartehaus auf dem Bahnsteig seit Monaten defekt und mangels einiger Scheiben, die zu Bruch gingen, praktisch ohne Wert, wenn der Schutzfall, also Regen, eintritt.
Reinboth bemängelt, dass es zwischen Bahn und Kommunen offenbar an Abstimmung mangelt und man sich bei Kontrolle und Reinigung nicht ergänze, sondern aneinander vorbei arbeite.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele. So wurde zuletzt der Bahnhof Ellrich als neuer Feuerwehrstützpunkt der Stadt aufgewertet und saniert. Bahnsteige und Umfeld bieten nun wieder ein sehr erfreuliches Bild.
In Scharzfeld, so Reinboth, werde zwar nicht mehr gehalten
– aber ein Blick beim Vorüberfahren auf das nun völlig verwahrloste ehemalige
Empfangsgebäude löst dennoch bei vielen Reisenden Kopfschütteln aus.
Michael Reinboth
9. Goslar: Verlegung des Harz-Express durch die LNVG führt zu spürbaren Fahrzeitverlängerungen Nordharz/Hildesheim - Ruhrgebiet/Bremen (Stand: 30.11.2008)
Die ab dem Fahrplanwechsel geplante Verlegung des Harz-Express durch die LNVG
führt für Reisende aus dem Nordharz zu spürbaren Fahrzeitverlängerungen in das Ruhrgebiet. Für die Verbindung Goslar - Dortmund ergeben sich
Fahrzeitverlängerungen von 16 Minuten. Für die Rückfahrt müssen sogar 20 Minuten
mehr eingeplant werden. Für die Relationen Goslar - Bremen ergeben sich
Fahrzeitverlängerungen von 13 Minuten für die Hinfahrt und 16 Minuten für die
Rückfahrt. Nicht nur Harzer Reisende sind länger unterwegs, auch Hildesheimer
Reisende müssen diese Zeit in Form von einem längeren Aufenthalt in
Hannover für ihre Reise einplanen.
Der Sprecher der Initiative "Höchste
Eisenbahn für den Südharz", Burkhard Breme, stellt enttäuscht fest: "Nicht nur
der Südharz, sondern die gesamte Region von Süd-Ost-Niedersachsen bekommt nun
täglich die Fehlentscheidung der LNVG, die Fahrlage des Harz-Express zu verlegen,
zu spüren!"
Burkhard Breme