1. MdB Dr. Hans-Georg Faust (CDU)
informierte sich bei DB AG und LNVG über die Zukunft der Südharzstrecke und
unterstrich deren Notwendigkeit für die Südharzregion!
2. Ab 8 DM von Seesen zur EXPO
3. Fahrplan 2000/2001: Die
EXPO zwingt zu Kompromissen. Verbesserungen sind ab November in Sicht
1. MdB Dr. Hans-Georg Faust (CDU) informierte sich bei DB AG und LNVG über die Zukunft der Südharzstrecke und unterstrich deren Notwendigkeit für die Südharzregion!
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Hans Georg Faust teilte dazu mit: Die Befürchtungen, dass die Südharzstrecken der Bahn demnächst stillgelegt werden, haben sich nach Gesprächen mit Vertretern der Bahn und der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft nicht bestätigt.
So informierte die Bahn den Bundestagsabgeordneten darüber, dass die Südharzstrecken in das von Bahnchef Mehdorn angekündigte Programm „Regent“ aufgenommen werden. In diesem Programm sollen für die entsprechenden Streckennetze neue Konzepte für den regionalen Schienenpersonennahverkehr erarbeitet werden. Dabei sollen, laut Auskunft der Bahn, alle unternehmerischen Potentiale vor Ort genutzt werden, um so einen wirtschaftlichen Betrieb von Bahnstrecken in der Fläche zu sichern. Ein Ziel dabei soll auch der Erhalt und die Stärkung von schwach ausgelasteten Schienenstrecken in der Region sein.
Ferner teilte Dr. Hans Georg Faust mit, dass die Bahn mit dem Land hierzu Gespräche aufnehmen will.
Die zentrale Frage bei der Problematik um die Südharzstrecke ist die Finanzierbarkeit des Projektes, was vor allem mit den Investitionen in das Schienennetz zur Beseitigung der Langsamfahrstrecken zusammenhängt. Dieses Schienenetz müsste an einigen Stellen grundlegend saniert werden.
Auch ist zu klären, mit welchem Personal und in welchen Taktzeiten die Strecken in Zukunft befahren werden können. Dies vor dem Hintergrund, die Streckenkosten möglichst zu senken.
Denn für die Niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft und somit das Land, die Träger des Nahverkehrs für diesen Bereich ist, müssen die Kosten auch künftig tragbar sein.
Zur Sicherung der Infrastruktur und Entwicklung der Region ist aber unerlässlich, dass die Strecke erhalten bleibt, erklärte Dr. Faust abschließend und kündigte an, weiterhin mit den zuständigen Stellen in Kontakt zu bleiben.
2. Ab 8 DM von Seesen zur EXPO
Trotz der extra eingeführten DB AG
EXPO Zuschläge, nennen wir -wie Anfang des Jahres bereits versprochen- die
Tariflücken, die von der DB AG nicht geschlossen werden konnten bzw. eine
Grauzone darstellen.
Bereits ab 8 DM ist die Hin- und Rückfahrt für EXPO Besucher über VRB-Gebiet
möglich.
So geht es bei zuvor gekauften EXPO Eintrittskarten:
Park & Ride ab Seesen
VRB Tageskarte für 5 Personen zu 40 DM lösen
stündlich mit Umsteigen in Braunschweig und in Hannover Hbf zur EXPO hin- und zurück fahren. In Braunschweig sind ca. 25 Minuten Zeit für einen kleinen Snack z.B. beim Bahnhofsbäcker.
z.B. Hinfahrt zur EXPO ab Seesen 7.12 Uhr, Ankunft EXPO 9.20 Uhr
z.B. Rückfahrt von der EXPO bis 20.43 Uhr möglich, Ankunft in Seesen 22.43 Uhr.
Aus diesen Gründen ist das Angebot möglich:
EXPO Eintrittskarten beinhalten die Fahrt mit dem ÖPNV (GVH) in Hannover
VRB-Gebiet und GVH-Gebiet grenzen u.a. am Bahnhof Hämelerwald aneinander
günstige 5 Personen Gruppenkarte des VRB für 40 DM
Züge im VRB-Gebiet verkehren im ländlichen Bereich auch in den späten Abendstunden
Vom VSN Gebiet ist das Angebot leider
nicht möglich, weil die durchgehenden Züge von Bad Lauterberg nach
Braunschweig nur kurz in Seesen halten und deshalb keine VRB-Fahrkarten gelöst
werden können. Außerdem verkehren diese Züge nicht in den Abendstunden.
Nur bedingt zufrieden ist man bei der Initiative “Höchste Eisenbahn” mit dem nun erschienenen Fahrplan der Deutschen Bahn für den Sommerabschnitt, der dieses Mal bis zum Ende der EXPO reicht. Das Kursbuch lässt aber auch schon Rückschlüsse auf den Winterabschnitt zu, und hier sind einige weitere Verbesserungen in Sicht.
Die während der EXPO voll belegte Nord-Süd-Strecke und Engpässe im Bahnhof Göttingen, der in der Zeit der Weltausstellung zusätzliche Züge verkraften muß, sind ursächlich für einige wenig gelungene Fahrplankonstruktionen. Sie seien (nach dem Motto “zuerst die schlechte Nachricht”) auch gleich genannt: Der fehlende Eckanschluß aus Richtung Northeim zu den Zügen nach Osterode, der mehrminütige zusätzliche Aufenthalt der direkten Regionalbahnen nach Göttingen in Northeim und in der Folge davon die Aufgabe mehrerer guter Anschlüsse an ICE in Göttingen. Damit dürfte sich die Bahn wenig neue Freunde schaffen.
Was bleibt, sind natürlich die guten Anschlüsse an die InterRegio in Northeim, und zwar in beiden Richtungen. Da es einige zusätzliche IR geben wird, bestehen aus Richtung Hannover am Nachmittag und Abend sogar stündliche schnelle Verbindungen. Und bei den Regionalbahnen aus Göttingen, die direkt nach Nordhausen durchfahren, klappt es auch im Sommer mit den Übergängen aus dem ICE. Im Winter wird es wegen der dann wieder normalen Stopps in Northeim auch die schnellen ICE-Übergänge in Göttingen wieder geben.
Stündlich oder öfter nach Hannover
Nach Hannover – und damit zur EXPO – kann man stündlich, gelegentlich auch halbstündlich hin- und zurückreisen. Entweder über Northeim – flott mit dem InterRegio oder etwas gemächlicher, aber dafür doppelstöckig, mit dem RE und in beiden Fällen ohne das Hannoveraner “Strafgeld” – und ebenso flott, aber mit Aufpreis, über Göttingen mit dem ICE. Zu empfehlen ist zumal während der EXPO sicher der preiswertere Weg über Northeim! Es stehen – und dies verdient allemal eine Erwähnung – per Bahn den ganzen Tag über zahlreiche Verbindungen mit der Landeshauptstadt und der EXPO zur Verfügung.
Im Winter: Osterode – Hannover mit dem Pendolino
Im Winterabschnitt wird es ein zusätzliches Angebot geben: Mit der Regionalbahn bis nach Salzgitter-Ringelheim und ab dort mit dem schnellen Neigetechnik-Zug über Hildesheim in die Landeshauptstadt. Diese Verbindung, die vor allem für Osterode sehr interessant sein dürfte, wird alle 2 Stunden bestehen. Der “Pendolino” bedient neben Hannover auch Hildesheim. Beide Städte rücken wieder näher an die Kreisstadt heran.
Schneller nach Halle und Erfurt
Am anderen Streckenende tut sich etwas. Die direkten Züge von Northeim nach Erfurt und zurück werden erheblich beschleunigt und sind künftig zwischen 20 und 30 Minuten schneller. Der Aufenthalt in Nordhausen wird deutlich gekürzt, die Kreuzungen werden schneller abgewickelt. Damit gibt es in Erfurt zusätzliche Anschlüsse in Richtung Saalfeld oder Eisenach. Durch das Einlegen weiterer RE zwischen Nordhausen und Halle gibt es zudem auch zwischen dem Südharz und dem mitteldeutschen Zentralraum neue schnelle Verbindungen. Zusammen mit den Anschlüssen an die Regionalbahnen auf beiden Strecken besteht sowohl nach Erfurt als auch nach Halle ein Stundentakt.
Die schon jetzt eintretenden Verbesserungen werden sich auch im Winterabschnitt halten. Dann kommen – siehe Osterode – Hannover – weitere hinzu bzw. es werden sich nach Beendigung des Ausnahmezustandes der EXPO die gewohnt guten Verbindungen wieder einstellen. Bis dahin heißt es Zähne zusammenbeissen und der Weltausstellung ein paar möglichst gute Seiten abgewinnen.
Bahn und Bus: Es gibt auch Verbesserungen
Während der EXPO gibt es – der HarzKurier berichtete – leider auch einige wenig schöne Dellen in der Verknüpfung zwischen Bahn und Bus. Es gibt aber auch ein paar Verbesserungen. So wird es bis November infolge der Verlegung der RE nach Erfurt etliche bessere Verbindungen zwischen den Zügen der Südharzstrecke und den Bussen der Firma Hahne in Bad Sachsa und Walkenried geben. In und aus Richtung Oberharz konnte praktisch ein 2-Stunden-Takt eingerichtet werden, und auch am Wochenende wird man diesen Ausflug mit Bus und Bahn unternehmen können. Hier wird es allerdings schwer werden, den Standard auch über den Winter zu retten.
“Höchste Eisenbahn” hofft des weiteren auf den VT 642. Wer den “Erlkönig” schon irgendwo erblickt hat – er dreht derzeit Testrunden im Erfurter Raum – weiß um die Chancen, die dieses Fahrzeug für die Südharzstrecke bietet. Spurtstark, leicht und vor allem sehr bequem beim Ein- und Aussteigen, keine hohen Stufen mehr: Es könnte wirklich weiter aufwärts gehen mit dem Südharzer Schienenverkehr. Aber bei der Deutschen Bahn ward ja leider, um einen unserer Großen zu zitieren, des Lebens ungetrübte Freude noch niemandem zuteil.