News ab 01.06.2003

1. Ab 6. Juni gibt es neue Zugverbindungen im Südharz - der InterConnex zwischen Rostock und Köln kommt ins Rollen
2. Sattelfest an der Weser: ZVSN erneut ohne Marketingaktivitäten - Initiative zeigt sich äußerst besorgt über die Informationsdefizite (Stand 01.06.03)

3. Weitere Sanierung und Ausbau der Südharzstrecke Northeim – Herzberg - Nordhausen
- eine Bewertung der Vorhaben des Harz-Weser-Netzes (HWE)  (Stand 01.06.03)
4. Harzer Verkehrsverband: Weitere Austritte drohen - Initiative fordert Tourismusoffensive Harz mit Einführung der HarzEventCard (10.06.03)
5. Harzfest: Reif für das Guinness Buch der Rekorde: Für 10.000 Besucher nur zwei Linientaxen aus dem VSN-Gebiet - Organisationsmängel bei Veranstaltern - Informationsdefizite, Desinteresse und Tarifchaos beim VSN! (Stand 14.06.03)
6. HVV Antwort zur HarzCard: Warten auf Pilotprojekt NordseeCard - Initiative nimmt Gesprächsangebot an
(Stand 14.06.03)

 

1. Ab 6. Juni gibt es neue Zugverbindungen im Südharz - der InterConnex zwischen Rostock und Köln kommt ins Rollen  (Stand 01.06.03)

Der Zugverkehr im Südharz erfährt in Kürze eine Bereicherung. Die zumeist im Stunden- oder 2-Stunden-Takt rollenden Züge der Deutschen Bahn werden durch den einmal täglich in jeder Richtung fahrenden InterConnex zwischen Rostock, Berlin und Köln ergänzt, der jeweils um die Mittagszeit Station in Nordhausen machen wird. Er erhält teilweise gute Anschlüsse von den und an die Züge der Südharzstrecke Northeim - Nordhausen.

Die dritte Fernlinie der Connex in Deutschland ist ihre längste und wird nicht mit Triebwagen, sondern mit einem lokbespannten Zug gefahren. Connex hat ein eigenes Fahrpreissystem. Die BahnCard gilt nicht, aber die Preise liegen unter dem Normaltarif der Deutschen Bahn. So kostet die Fahrt von Nordhausen nach Berlin 22 € und nach Köln 32 €. Bis zum 26. Lebensjahr gibt es ermäßigte Fahrscheine. Hier kostet es von Nordhausen nach Berlin 15,40 € und nach Köln 22,40 €. Der Erwerb des Fahrscheins ist unproblematisch: Einsteigen und beim Zugpersonal ohne Zuschlag kaufen. Besonderheiten gibt es für die Economy- und die Business-Klasse. Diese und mehr können im Internet unter www.interconnex.info erfragt werden.

Der Zug Rostock - Berlin - Köln und seine Anschlüsse

In der Ost-West-Richtung klappt es mit den Anschlüssen in Nordhausen vorzüglich. Der von Rostock über Berlin und Halle kommende Zug erreicht Nordhausen um 12 31 Uhr und fährt um 12 45 in Richtung Gießen, Siegen und Köln weiter. Damit ergeben sich folgende Übergänge:

Von Rostock und Berlin in den Südharz

X84100 Rostock Hbf ab 06 18 Berlin-Lichtenberg ab 09 00 Wittenberg ab 10 22 Halle (Saale) ab 11 05

Nordhausen an 12 31

Regionalbahn Nordhausen ab 12 40 Walkenried an 13 04 Bad Sachsa an 13 09 Scharzfeld an 13 21 Herzberg an 13 26 Hattorf an 13 34 Wulften an 13 38

Regionalbahn Herzberg ab 13 31 Osterode an 13 48

Vom Südharz nach Siegen und Köln

Bus Osterode ab 11 00 Herzberg an 11 22

RegionalExpress Wulften ab 11 18 Hattorf ab 11 22 Herzberg ab 11 29 Scharzfeld ab 11 34 Bad Sachsa ab 11 46 Walkenried ab 11 51 Nordhausen an 12 13

X84100 Nordhausen ab 12 45 Siegen an 16 49 Köln Hbf an 18 19 Der Zug Köln - Berlin - Rostock und seine Anschlüsse

Nicht ganz so elegant geht es in der Gegenrichtung zu. Hier muss man sich die Zeit im inzwischen vollständig renovierten Bahnhof Nordhausen etwas vertreiben.

Von Köln und Siegen in den Südharz

X 84101 Köln Hbf ab 07 57 Siegen ab 09 32 Nordhausen an 14 01

RegionalBahn Nordhausen ab 14 40 Walkenried an 15 04 Bad Sachsa an 15 09 Scharzfeld an 15 21 Herzberg an 15 26 Hattorf an 15 34 Wulften an 15 38

Regionalbahn Herzberg ab 15 31 Osterode an 15 48

Vom Südharz nach Berlin und Rostock

Regionalbahn Osterode ab 12 06 Herzberg ab 12 24

Regionalbahn Wulften ab 12 16 Hattorf ab 12 21 Herzberg ab 12 28 Scharzfeld ab 12 33 Bad Sachsa ab 12 45 Walkenried ab 12 50 Nordhausen an 13 17

X 84101 Nordhausen ab 14 05 Halle (Saale) an 15 36 Wittenberg an 16 17 Berlin-Lichtenberg an 17 36 Rostock Hbf an 20 11

Weiterhin gute Verbindungen mit der Deutschen Bahn nach Berlin und Köln

Der InterConnex dürfte vor allem für die kleineren Zwischenstationen eine hoch interessante Angelegenheit sein. Schließlich kann man mit ihm Städte wie Bitterfeld, Wittenberg, Oranienburg einerseits oder Dillenburg, Siegen, Siegburg andererseits mit einmaligem Umsteigen erreichen. Mit der DB bestehen nach Köln über Northeim und Hannover zweistündlich sehr schnelle Verbindungen, ebenso nach und von Berlin über Braunschweig.

"Wir begrüßen das Engagement von Connex sehr, denn damit kommt auf die Strecke Halle - Nordhausen - Kassel endlich wieder ein Fernzug, der auch für den Kreis Osterode interessant ist" meint Michael Reinboth, Sprecher von "Höchste Eisenbahn für den Südharz" hierzu. "Noch viel mehr hätte uns natürlich ein Flügelzug von Nordhausen über Northeim und Altenbeken Richtung Ruhrgebiet begeistert, denn damit wären Südharz und Solling noch besser erschlossen worden". Bei der Initiative hofft man, dass die Südharz- und Sollingstrecke im "RE X"-Konzept der Aufgabenträger des Schienen-Personennahverkehrs noch Platz findet.

Connex ist im Güterverkehr mit dem Tochterunternehmen "RegioBahn Bitterfeld" seit geraumer Zeit schon im Südharz präsent und fährt ein- bis zweimal wöchentlich Ganzzüge zwischen Scharzfeld und Torgau.

Michael Reinboth

Hier gibt es erste Bilder vom Interconnex:

http://www.drehscheibe-online.de/forum/read.php?f=4&i=36923&t=36910 

http://www.drehscheibe-online.de/forum/read.php?f=4&i=37048&t=37048

2. Sattelfest an der Weser: ZVSN erneut ohne Marketingaktivitäten - Initiative zeigt sich äußerst besorgt über die Informationsdefizite (Stand 01.06.03)

Großveranstaltungen, wie z. B. der Tag der Niedersachsen 2002 in Northeim oder das jährlich wiederkehrende Sattelfest an der Weser, welches dieses Wochenende stattfand, bieten ideale Möglichkeiten die Vorteile des ÖPNV einem breiten Publikum zu vermitteln. 

Doch wer zu Großveranstaltungen auf der Homepage des VSN nach speziell zugeschnittenen Anreiseinformationen sucht, wird -wie in der Vergangenheit schon üblich- nicht fündig werden.

Diese Informationsdefizite haben nichts mit der vom ZVSN vielfach vorgeschoben Eigenwirtschaftlichkeit zu tun. Die Ursachen für fehlende Kundeninformationen oder fehlenden Kundennewsletter dürften wohl eher bei der ZVSN Geschäftsführung zu suchen sein.

Ein derartige desinteressierte und inkompetente Geschäftsführung, wie sie der ZVSN besitzt, ist deutschlandweit einmalig und schadet dem Ansehen des ÖPNV auch über die Grenzen von Südniedersachsen hinaus, wie dies beim Sattelfest an der hessisch - niedersächsischen Landesgrenze leider wieder zu sehen war. 

Die Initiative fragt sich deshalb, wie lange sich die Geschäftsführung des ZVSN noch im Sattel halten kann.

Burkhard Breme

3. Weitere Sanierung und Ausbau der Südharzstrecke Northeim – Herzberg - Nordhausen - eine Bewertung der Vorhaben des Harz-Weser-Netzes (HWE)  (Stand 01.06.03)

Zusammenfassung

      Die Vorhaben des HWE zur weiteren Sanierung und zum Ausbau der Strecke sind die konsequente Fortsetzung des bisherigen und werden von uns sehr begrüßt.

      Der Zeitplan gibt allerdings Anlass zur Sorge. Die Mittelbereitstellung bis einschließlich 2007 kann noch nicht als gesichert angesehen werden. Für 2003 geplante Arbeiten werden bereits auf 2004 verschoben.

      Bei der „Verschlankung“ der Anlagen muss sehr auf die weitere Durchführbarkeit des regionalen Güterverkehrs geachtet werden.

HWE-Planungen

      2004:       Gleiserneuerung Wulften – Herzberg

Gleiserneuerung Herzberg – Wulften
Gleiserneuerung Scharzfeld – Walkenried
Gleiserneuerung Walkenried – Ellrich
Umbau Bahnhof Scharzfeld

      2005:       Gleiserneuerung Walkenried – Scharzfeld

Gleiserneuerung Northeim – Wulften
Gleiserneuerung Wulften - Northeim
Umbau Bahnhof Walkenried
Rekonstruktion des Sachsensteins

      2007:       Elektronisches Stellwerk

 

Positive Akzente der HWE-Planungen

      Die Zweigleisigkeit der Strecke von Northeim bis Walkenried wird beibehalten.

      Die Strecke kann ab 2005 bis auf den Sachsenstein durchgängig mit 100 km/h und mehr befahren werden.

      Auch am Sachsenstein werden 60 km/h statt der heutigen 30 km/h möglich sein.

      Die Infrastruktur der Bahnhöfe Herzberg, Scharzfeld, Walkenried, Ellrich und Niedersachswerfen soll offensichtlich aufrecht erhalten werden.

      Moderne Signaltechnik wird einen rationellen und kostengünstigen Betrieb erlauben. Der Regionalnetz-Faktor kann folglich deutlich reduziert werden. Das erlaubt mehr Spielraum bei den Regionalisierungs-Mitteln der beiden Bundesländer.

 

Negative Akzente der HWE-Planungen

      Die Planungen sind bereits wieder gestreckt worden und reichen bis in das Jahr 2007 hinein. Die Verfügbarkeit von Mitteln in den Jahren 2004-2005 kann heute nicht garantiert werden. Damit werden die Planungen von einiger Unsicherheit begleitet. 

      Zum Abschnitt Scharzfeld – Bad Lauterberg werden keine Aussagen getroffen.

      Ebenso fehlen klare Aussagen zu der mit der Südharzstrecke betrieblich eng verbundenen Westharzstrecke. Die Fahrpläne sind voneinander abhängig.

      Zum Güterverkehr werden keine Aussagen gemacht. Er muss jedoch unbedingt beibehalten werden.

 

Forderungen

      Auch zwischen Herzberg und Seesen muss gebaut werden. Die Funktion des Taktknotens Herzberg im ITF Niedersachsen wäre ansonsten gefährdet. Bis 2005 müssen zwischen Herzberg und Seesen durchgehend 80 km/h möglich sein.

      Für den Abschnitt Scharzfeld – Bad Lauterberg muss alsbald ein schlüssiges, mit den Aufgabenträgern abgestimmtes Konzept vorgelegt werden.

      Die Infrastruktur der Bahnhöfe muss auch nach deren Umbau den örtlichen Güterverkehr erlauben (Scharzfeld, Niedersachswerfen) bzw. dessen Wiederaufnahme ermöglichen (Herzberg, Walkenried, Ellrich).

Noch Forderungen

      Die Bedienung des Südharzes mit REA-Gips-Zügen, die Anfuhr von Brennstoffen und die Abfuhr von Rohstoffen ab Scharzfeld, Walkenried, Ellrich und Niedersachswerfen muss beibehalten oder generell ermöglicht werden.

      Die Option zur Führung durchgehender Güterzüge durch Dritte (CONNEX, WAB, RBB) muss – in Verbindung mit der Sollingbahn – aufrecht erhalten werden.

      Unabhängig vom Ausbau der Strecke müssen vermehrt durchgehende Züge nach Göttingen und bis Ottbergen angeboten werden.

Vorschläge

      Der Umbau und die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Strecke muss aktiv vermarktet werden.

      Durch neue Broschüren, besondere Preise u.a. für Touristen und die Überwindung der Tarifgrenze West-Ost müssen neue Kunden gewonnen werden.

      Der Verkauf von Fahrkarten im Südharz muss kundenorientiert erfolgen. Statt des immer weiteren Rückzugs muss ein Ausbau der Verkaufsstellen erfolgen.

      Eine konzertierte Aktion über den Rahmen des HWE hinaus ist erforderlich. 

Weitere Vorschläge

      Die Strecken des HWE eignen sich sehr gut für eine Umwandlung vom Regionalnetz zum Regio-Netz.

      Beim Regio-Netz liegt die Verantwortung für Infrastruktur, Betrieb, Absatz und Umsatz in einer Hand.

      Dies würde weiteren Schwung in die Überlegungen bringen und für Süd- und Westharzstrecke neue Marktchancen eröffnen.

      Eine regionale Betriebsleitung stünde örtlichen Ideen zur Vermarktung, Preisgestaltung und zum Güterverkehr interessierter gegenüber als heutige Zentralstellen.

Michael Reinboth

 

4. Harzer Verkehrsverband: Weitere Austritte drohen - Initiative fordert Tourismusoffensive Harz mit Einführung der HarzEventCard (10.06.03)

Offener Brief unserer Initiative an die Geschäftsführung und Mitglieder des Harzer Verkehrsverbandes (HVV):

Sehr geehrter Herr Lücke, 
sehr geehrtes HVV-Team
sehr geehrte HVV-Mitglieder!!

Mit Bedauern hat unsere Initiative den Austritt von Wernigerode und des Kreises Nordhausen aus dem HVV aufgenommen. Nun scheint mit Bad Harzburg der nächste Austrittskandidat zu folgen. Wie der Presse zu entnehmen war, zeigt sich Bad Harzburg insbesondere über die zögerliche Einführung einer HarzCard enttäuscht.

Der Austritt wäre ein weiterer Rückschritt in der dringend benötigten Weiterentwicklung des gesamtheitlichen Harzer Tourismus. Wir als Initiative möchten die weitere Rückentwicklung unbedingt vermeiden. Durch die mannigfaltigen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten für die Harzregion ist es für uns "Harzer" trotz der Wiedervereinigung noch schwierig genug mit einer Stimme zu sprechen.

Wie Sie sicherlich wissen, wurden vergangenes Jahr die Aktivitäten des Regionalverbandes Harz weiter zurückgefahren. Mit dem Zerfall des HVV würde erneut ein großes Sprachrohr des gesamten Harzes versiegen.

Nach der Grenzöffnung hat sich der drei bundesländerübergreifende Harz schnell zu einem homogenen Tourismusgebiet entwickelt. Frühere Straßenverkehrsverbindungen wurden Länderübergreifend wieder hergestellt, so dass sich der motorisierte Individualverkehr (MIV) schnell entwickeln konnte. Der bundesländerübergreifende öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) konnte mit der Entwicklung allerdings nicht mithalten und führt noch heute ein Schattendasein.

Mangels Informationen, aber auch Angeboten über die Anreise mit dem ÖPNV in den Harz generiert der MIV -insbesondere an Wochenenden und bei schönem Wetter- Verkehrsbehinderungen im gesamten Harzgebiet. Dies ist weder für die Besucher des Harzes, noch für den „Naturpark Harz“ von Vorteil. Zur Steigerung der Mobilität und Attraktivität sollten in einem ersten Schritt die im Harz existierenden ÖPNV-Angebote gebündelt werden. Heute existiert keine harzübergreifende Informationsmöglichkeit für Reisende ohne Auto.

Vor dem Hintergrund immer kürzerer Urlaube, ist es bis heute noch nicht gelungen alle touristischen Angebote im Harz in einer unabhängigen Publikation darzustellen. Damit werden die Chancen verschenkt, dass potentielle Besucher erneut in den Harz reisen oder ihren Urlaub verlängern. Sie könnte ein Informationsnetzwerk, welches aus der Kombination von touristischen Angeboten und deren Anreisemöglichkeiten besteht, sowohl dem Besucher, wie auch Bewohnern des Harzes weitere Vorteile bringen.

Der Eisenbahnfreund der z. B. mit der Harzquerbahn auf den Brocken fährt wird dieses kaum jährlich wiederholen. Wüsste er aber, dass es weitere „historische“ bzw. „einmalige“ Bahnen im Harz gäbe, würde er bestimmt wieder den Harz besuchen. Gemeint ist in diesem Beispiel die Rübelandbahn, die in ihrer Art einmalig ist und zu dem einen Besuch in einer der Elbingeröder Höhlen fast schon obligatorisch macht, wenn man schon einmal in Elbingerode ist. Ebenso könnte eine Fahrt mit der Wipperliese mit einem Bergwerksbahnbesuch in Mansfeld verbunden werden. So könnten weitere Interessen wie z.B. Bergwerksbesuche in Lautenthal oder Höhlenbesuche in Scharzfeld geweckt werden, die wiederum andere Interessen nach sich ziehen könnten.

Andererseits sollte durch die oben genannten Maßnahmen kein weiterer MIV generiert werden, bzw. der Harz durch Verringerung des MIV lebenswerter für die Besucher und Bewohner des Harzes gemacht werden. Den Besuchern muss von Anfang an eine alternative Anreisemethode angeboten werden. Für ein optimales Gesamtkonzept bedarf es jedoch weiterer ganz besonderer Anstrengungen. Durch die drei Bundesländer existieren noch heute ein Vielzahl von Zuständigkeiten im Bereich des ÖPNV. Im Harz existieren fünf Verkehrsverbünde wobei jeder für sich ein Optimum sucht, jedoch „grenzüberschreitende“ Verkehre für einen Harz übergreifenden ÖPNV fehlen.

Die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ hat bereits Vorschläge in Form einer „HarzEventCard“ erarbeitet. Mit ihr soll der Tourismus gesteigert und die umweltverträgliche An- und Abreise realisiert werden. Für ein Projekt “HarzEventCard“ müssten jedoch alle Kräfte gebündelt werden. Durch die anhaltenden Schwächungen der Harzer Organe rücken wir jedoch weiter von einer erfolgreichen Gesamtvermarktung des Harzes ab. Schon heute hinkt der Harz in den oben genannten Bereichen gegenüber anderen Regionen im In- und Ausland um bis zu fünfzehn! Jahre hinterher.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen würden langfristig für eine Verbesserung des Images sorgen und viele Besucher zum Wiederkommen bewegen.

Wir Harzer müssen insbesondere vor dem schwierigen ökonomischen und ökologischen Hintergrund den Zusammenhalt waren. Unsere Initiative ist auch weiterhin bereit ihren möglichen Teil hierzu beizutragen. Dies könnte in Form der Einbringung des Knowhows im Bereich des harzübergreifenden ÖPNV und zur Umsetzung eines preisgünstigen virtuellen harzüberspannenden Netzwerkes liegen. Ein vergleichbares Netzwerk praktiziert unsere Initiative seit mehreren Jahren erfolgreich und das quasi zum Nulltarif. Hier sehen wir die Basis für die Initiierung einer HarzCard oder besser noch HarzEventCard.

Sehr geehrter Herr Lücke, sehr geehrtes HVV-Team, sehr geehrte HVV-Mitglieder, bitte teilen Sie uns mit, welche Möglichkeiten Sie zur Umsetzung einer HarzEventCard sehen.

Mit freundlichen Grüßen

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"                                                                                 Bad Lauterberg im Harz, den 10.06.2003

 

P.S. In der Mitgliederliste der HVV Homepage existieren ca. 10 % "tote Links". Diese resultieren einerseits durch falsche Eingaben der Links (z.B. http://www.bad-sachsa/) und andererseits durch Scriptfehler oder Homepagewechsel der HVV Mitglieder. 
Hier könnte sich für potentielle Interessenten schon eine erste Hürde aufbauen. 
Unsere Initiative schlägt deshalb ein Qualitätsmanagementsystem für alle Aktivitäten des HVV und deren Mitglieder vor. Hier sollten alle Prozesse wie z. B. die des Internetauftritts oder des Marketings genau definiert werden, um die Professionalität des HVV und seiner Mitglieder zu unterstreichen.

 

5. Harzfest: Reif für das Guinness Buch der Rekorde: Für 10.000 Besucher nur zwei Linientaxen aus dem VSN-Gebiet - Organisationsmängel bei Veranstaltern - Informationsdefizite, Desinteresse und Tarifchaos beim VSN! (Stand 14.06.03)

Das alljährlich stattfindende Harzfest, welches dieses Jahr am 21.06.03 und 22.06.03 in St. Andreasberg stattfindet, ist weit über die Grenzen des Harzes bekannt. So werden zu dem "Gesamtharzer Heimatfest", an dem alle drei Anrainerländer, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen, aktiv beteiligt sind, wieder erneut zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern erwartet.

Nach Angaben der Veranstalter (Harzer Förderkreis e.V in Verbindung mit dem Harzer Verkehrsverband) werden zur Lenkung der Besucherströme ShuttleBusse von Sonnenberg und Bad Lauterberg (Ortsausgang) zum Harzfest eingesetzt. Die Zufahrtstrasse zwischen Bad Lauterberg und St. Andreasberg ist für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Da die Busse nicht im Stadtgebiet von Bad Lauterberg (10.000 Einwohner) abfahren, bedeutet dies für Besucher aus Bad Lauterberg, dass sie zunächst bis zu sechs Kilometer zu den Shuttlebussen überwinden müssen. Besucher aus Südniedersachsen müssen ebenfalls Bad Lauterberg durchqueren, um zu den Shuttlebussen zu gelangen.

Wer aus Südniedersachen als Alternative den ÖPNV in Betracht zieht, wird tief enttäuscht sein. Gerade einmal vier Fahrten können am Samstag gewählt werden. Zum eigentlichen Beginn der Feierlichkeiten um 15.30 Uhr steht nur ein Linientaxi (Ankunft 15.18) zur Verfügung. Nur wird die Freude des Harzfestes nicht lange anhalten können, da bereits um 15.35 Uhr das Linientaxi zu seiner letzten Fahrt des Tages nach Bad Lauterberg abfährt. 

Am Sonntag stehen nur zwei Linientaxipaare für 10.000 potentielle Besucher zur Verfügung, denn nach Angaben der Organisatoren stehen keine Mittel für weitere Fahrten bereit.

Für ÖPNV Reisende aus Richtung Südniedersachsen wie z. B. Northeim oder Göttingen kommt zu dem Platzproblem im Linientaxi noch das Tarifchaos des VSN hinzu:
Wochenendticket:
Da in den VSN-Bussen das Wochenendticket nicht gilt, müsste noch im Linientaxi von Bad Lauterberg bis zwei Haltestellen vor St. Andreasberg nachgelöst werden. Ab dort gilt der Verbundtarif Region Braunschweig des Zweckverbandes Großraum Braunschweig in dem das Wochenendticket uneingeschränkte Gültigkeit besitzt.

VSN-Ticket:
Wer allerdings ein Tagesticket vom VSN löst, darf damit bis zur letzten Haltesstelle in Bad Lauterberg das Linientaxi benutzen und muss ab dort ein Übergangsticket lösen!

Hier zeigt sich wieder, wie durch eine Überbürokratisierung des ÖPNV die Kunden auf der Strecke bleiben. 

Ohne VSN würden z. B. die Übergangstarifprobleme nicht existieren. Außerdem wäre die Anreiseproblematik im Vorfeld des Harzfestes erkannt worden, denn zu den ureigensten Aufgaben eines jeden Verkehrsverbundes gehören Analysen zu Großveranstaltungen in der Region. Hieraus werden die Angebotsanpassungen des ÖPNV flexibel abgeleitet. Zu dem stehen die Verkehrsverbünde den Veranstaltern aktiv zur Seite. 
So viel zur Theorie. 
Die Praxis sieht  beim VSN jedoch viel einfacher aus: 
Der Zweckverband des VSN hat sich in den vergangenen Jahren nie um die Anliegen der Veranstalter und der ÖPNV Kunden gekümmert (Stichworte: Sattelfest, Tag der Niedersachsen in Northeim 2002). 

Unsere Initiative fordert von den Veranstaltern und ZVSN, dass der Busshuttleverkehr Anschluss an die Züge in Bad Lauterberg und Scharzfeld vermittelt und das ÖPNV-Reisende keine zusätzlichen Busfahrkarten lösen müssen! 

6. HVV Antwort zur HarzCard: Warten auf Pilotprojekt NordseeCard - Initiative nimmt Gesprächsangebot an (Stand 14.06.03)

Sehr geehrter Herr Breme,

ich danke Ihnen für Ihr freundliches Angebot zur Einführung einer HarzEventCard, über das wir uns gern persönlich unterhalten können.

Wie Sie wissen arbeitet der HVV an einer übergreifenden HarzCard, vor deren Umsetzung jedoch - so das fördernde niedersächsische Wirtschaftsministerium - die Ergebnisse des Pilotprojektes NordseeCard (Niedersachsen) abgewartet werden sollen. Das hohe sechsstellige Defizit der sonst immer als Erfolgsmodell gewerteten BodenseeCard macht jedoch auch die erheblichen wirtschaftlichen Risiken solcher Kartenmodelle deutlich. In Teilregionen des Ostharzes gibt es im übrigen bereits entsprechende Karten, die auf dem ÖPNV aufgebaut sind.

Hinsichtlich Ihrer Sorge bezüglich eines möglichen Zerfalls des HVV kann ich Sie insofern beruhigen, daß ganz im Gegenteil einige kommunale Mitglieder im westlichen Bereich des Harzes hinzugekommen sind und weitere den Beitritt in Erwägung ziehen. Mit den Landkreisen Wernigerode und Nordhausen finden derzeit intensive Gespräche über einen Wiedereintritt statt, so daß bei aller gebotenen Zurückhaltung vor Abschluß dieser Gespräche eine nahtlose Weiterführung der Mitgliedschaft zumindest möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich ist.

Dennoch herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Ohne einen starken Harzer Verkehrsverband als touristischer Marketingorganisation für den Gesamtharz wäre in der Tat die Sicherung des Tourismusstandortes Harz im scharfen Wettbewerb auf einem ohnehin schwierigen Touristikmarkt kaum möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Lücke 
Harzer Verkehrsverband

 

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