News vom 31.05.2002 - 07.06.2002
1. Südharz: Ab 15.12.02 durchgehend
nach Köln, Berlin und Rostock?
2. Fahrplanheft "Der Kleine Südharzer" wird nachgedruckt!
3. Der "Höchste Eisenbahn" - Tipp: Vom Südharz durch den Solling
nach Westfalen - eine Alternative zum ICE!
4. Projektkonferenz zur Bahnlinie
Göttingen - Bodenfelde - Ausbau bis 2004 möglich!
1. Südharz: Ab 15.12.02 durchgehend nach Köln, Berlin und Rostock?
Zurzeit kursieren Gerüchte nach denen das Bahnunternehmen
Connex ab dem Winterfahrplan beabsichtigt neben der bestehenden Fernverbindung
Gera - Rostock weitere Fernverbindungen innerhalb Deutschlands anzubieten.
Auf Anfrage der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
teilte Connex mit, dass sie in der Tat planen ein Zugpaar entlang des Südharzes
einzusetzen. Dies hänge nach Angaben von Connex aber noch von einigen Faktoren
ab. So müsse die DB AG die beantragte Trasse zur Verfügung stellen und es
müssen Fahrzeuge beschafft werden.
Da der Betrieb elektrisch erfolgen soll, würde allerdings nur der halbe
Südharz in den Genuss des neuen Angebots kommen, welches die Relation
Rostock - Berlin - Halle - Nordhausen - Kassel -Siegen - Köln -
Duisburg umfassen würde.
Damit wäre Nordhausen nach vielen Jahren Abstinenz wieder an den Schienenpersonenfernverkehr (SPNV) angeschlossen, nachdem 1995 die letzten Direktverbindungen nach Berlin und Frankfurt seitens der DB AG gestrichen wurden.
Nach Überlegungen der Initiative würden sich folgende
Fahrlagen ergeben: In den frühen Morgenstunden würde der Zug in Rostock
starten. In Berlin würde der Zug am Vormittag starten und in der
Mittagszeit Nordhausen erreichen. Am frühen Abend würde das Ruhrgebiet
erreicht.
In der anderen Richtung würde die Abfahrt im Ruhrgebiet in den frühen
Morgenstunden erfolgen, so dass ebenfalls in der Mittagszeit die Ankunft in
Nordhausen erfolgen würde. Die Ankunft wäre demnach in Berlin der Nachmittag
bzw. in Rostock der frühe Abend.
Die Initiative errechnete auf Basis des jetzigen Connexangebotes Gera - Rostock für die Strecke von Nordhausen nach Berlin einen Fahrpreis von deutlich weniger als 20 €, also halb so viel wie bei der DB AG, wobei die 30%igen Ermäßigungen für Reisende zwischen 6 und 26 Jahren und/oder die Zehnerkartenermäßigungen noch weiteres Einsparpotenzial beinhalten.
Der Sprecher der Initiative Burkhard Breme zeigt sich erfreut über das neue Zugangebot und wies darauf hin, dass wir Südharzer im Dezember dann doppelten Grund zur Freude hätten: Zum einen über das neue Zugangebot von Connex und zum anderen über die bis dahin hoffentlich abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an der Südharzstrecke.
2. Fahrplanheft "Der Kleine Südharzer" wird nachgedruckt!
"Wir sind von der Nachfrage nach unserem kleinen Fahrplanheft etwas überrascht worden. Der Nachdruck für einige Teilausgaben ist schon veranlasst. Kommende Woche wird es in Bad Sachsa wieder Hefte geben!" war von Michael Reinboth, dem Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", zu erfahren. Die Initiative hatte zu Beginn der Kur- und Urlaubssaison kleine Fahrpläne speziell für Walkenried/Wieda/Zorge, Bad Lauterberg und Bad Sachsa herausgegeben und zunächst in kleiner Stückzahl verteilt. Das zum Preis von 0,50 € erhältliche, übersichtliche Fahrplanheft war "teilweise im Nu vergriffen", so Reinboth erfreut und verweist darauf, dass es im Internet unter www.suedharzstrecke.de druckfertige PDF-Dateien gibt, mit denen man sich den "Kleinen Südharzer" quasi selbst herstellen kann.
Die Initiative liegt offensichtlich mit der Neugestaltung der Fahrpläne richtig. "Wir sind vom klassischen Schema abgewichen, weil wir auch Leuten, die im Fahrplanlesen ungeübt sind, einen Zugang zu dieser Materie verschaffen wollten" erläutert der Sprecher. Damit habe man wohl den Geschmack des reisenden Publikums genau getroffen.
Bei "Höchste Eisenbahn" hofft man nun darauf, dass das leicht lesbare und überwiegend vertaktete Angebot neue Kunden in Bahn und Bus lockt, um zusätzliche Argumente für die Sanierung und den Ausbau der Südharzstrecke zu bekommen.
Michael Reinboth
3. Der "Höchste Eisenbahn" - Tipp: Vom Südharz durch den Solling nach Westfalen - eine Alternative zum ICE!
Sie können heute als Kunde der Deutschen Bahn auf mehreren Wegen schnell in das Rheinland und das Ruhrgebiet reisen. Am 15.12.02 wird die Neubaustrecke Frankfurt am Main - Köln in Betrieb genommen und damit die Fahrzeit Südharz - Göttingen - Frankfurt - Köln um eine weitere Stunde verkürzt. Eilige Reisende nach Dortmund oder Essen haben schon länger die Möglichkeit, über Hannover und von dort mit dem ICE via Hamm in das Ruhrgebiet zu fahren.Es gibt aber noch eine andere Strecke, die die kürzeste
von allen ist, durch landschaftlich reizvolle Gegenden führt Alternative zu den
etwas umwegigen Routen über Frankfurt oder Hannover bildet. Es ist die
Verbindung über Northeim, den Solling und damit eine das Wesertal, Ottbergen
und Paderborn in Richtung Ruhrgebiet. Früher einmal fuhren hier durchgehende
Eil- und Schnellzüge. Im Zeitalter der Regionalisierung des Nahverkehrs ist es
damit vorerst zwar vorbei, doch haben Sie immer noch stündlich oder zweistündlich
die Möglichkeit des Reisens über diesen früher sehr
bekannten Weg.
Am Wochenende können Sie zudem bei etlichen Verbindungen mit dem Ticket
"Schönes Wochenende" durchgehend fahren. Südharz und Solling selbst
sind natürlich ebenfalls lohnende Ziele, die Sie zum Beispiel mit der Karte
"FamiliePlus" des VSN gut erreichen können.
Michael Reinboth
4. Projektkonferenz zur Bahnlinie Göttingen - Bodenfelde - Ausbau bis 2004 möglich!
Ende Mai fand in Adelebsen eine Projektkonferenz zum Planungsstand des Ausbaus der Bahnlinie Göttingen - Bodenfelde als Teil des Harz-Weser-Netzes statt.
Zu der Konferenz hatte Stefan Wenzel (Landtagsabgeordneter von Bündnis 90 / Die Grünen Niedersachsen) unter anderem Vertreter der DB AG, LNVG, ZVSN, Pro Bahn, VCD, Kommunalvertreter der anliegenden Gemeinden und unserer Initiative eingeladen.
Sowohl die Vertreter der LNVG, wie auch der DB AG haben Ihre Zusagen am Festhalten der Strecke und zur Streckenmodernisierung bekräftigt. Zur Attraktivitätssteigerung sind u.a. auch die Beschaffung neuer Fahrzeuge und die Einrichtung bzw. Verlegung einiger Haltepunkte beabsichtigt. Offen blieb dabei die Frage, welches Verkehrsunternehmen die Strecke bedienen wird. So sind die Varianten des RegioNetzes (Infrastruktur und Bedienung mit der DB AG aus einer Hand) oder des Regionalnetzes (Infrastruktur von der DB AG und Bedienung durch andere Anbieter) möglich. Ob es zu einer Ausschreibung kommt, muss noch vom Land Niedersachsen entschieden werden.
Unsere Initiative sprach erneut den Wunsch aus mehr
durchgehende Verbindungen aus Richtung Südharz in Richtung Paderborn zu
ermöglichen. Diesem Wunsch könne man laut LNVG allerdings nur bis Ottbergen
erfüllen, da dort die Verbundgrenze verlaufe und der Nahverkehrsverbund
Paderborn Höxter (NPH) für die Bestellung zuständig sei.
Die Vertreter der Bahn versprachen aber das Angebot so zu optimieren, dass
durchgehende Zugläufe auch angezeigt werden, nachdem unsere Initiative auf
unnötige Umsteigevorgaben in Northeim und Bodenfelde durch Zugnummeränderungen
hingewiesen hat.
Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass die Umsetzung der Pläne zügig realisiert werden muss und kündigten weitere Arbeitssitzungen ab August unter der Leitung des ZVSN an.
Der Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel fasste die Arbeitssitzung wie folgt zusammen: "Wenn alle an einem Strang ziehen, ist bis zum Fahrplanwechsel 2004 ein verbesserter Betrieb möglich."