News vom 04.02.2002 bis 13.02.2002

1. Aus der Not eine Tugend machen - und noch Geld sparen Initiative schlägt Bündelung der Sanierungsmassnahmen vor!
2. Seit 02.02.02: Aufwendiger und kostenintensiver Notfahrplan führt zu Anschlussverlusten -  Initiative schlägt preisgünstigen Notfahrplan OHNE Anschlussverluste vor!
3. SEV: Triebfahrzeug steht in Northeim ohne Personal -  25 Minuten Verspätung und falsche Ansagen in Northeim!
4. Bad Lauterberg: Gebühren beim Fahrkartenkauf!
5. Hangrutsch und SEV: Initiative machte sich vor Ort ein Bild!
6. SEV:  Konstruktive Gespräche mit DB AG - ab 05.02.02 SEV ohne Anschlussverluste!
7. Initiative überreichte der Niedersächsischen Ministerin für Wirtschaft, Technologie  und Verkehr Fr. Dr. Knorre über 2500 Unterschriften!
8. SEV: Chaos im Bahncomputer - Züge nur bis Ellrich , SEV nicht oder falsch erwähnt!

1. Aus der Not eine Tugend machen - und noch Geld sparen Initiative schlägt Bündelung der Sanierungsmassnahmen vor!

Pressemitteilung

Seit einigen Tagen ist der Schienenverkehr zwischen Northeim und Nordhausen infolge eines Böschungsrutsches am Walkenrieder Tunnel unterbrochen. Wie man den Mitteilungen der Deutschen Bahn entnehmen kann, wird es auch einige Zeit dauern, bis die Sicherungsarbeiten in dem recht schwierigen Gelände abgeschlossen werden können. Der seit dem 2.2. geltende Notfahrplan wiederum kann wegen etlicher Anschlussprobleme nicht zufrieden stellen.

Die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" hat daher in einem Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG in Hannover eine Bündelung der ohnedies für die Abschnitte Woffleben - Ellrich und Walkenried - Ellrich geplanten Sanierungsmassnahmen mit denen am Walkenrieder Tunnel vorgeschlagen und regt an, das gesamte Paket bis Mai 2002 unter Dach und Fach zu bringen. Die Bahn könne, so Michael Reinboth, Sprecher der Initiative, dabei sogar noch Geld sparen und für die Kunden etwas Gutes tun.

Sieben auf einen Streich

Eine Ausweitung des Busersatzverkehrs auf den Abschnitt Ellrich - Woffleben brächte nämlich wegen der dort sehr geringen Geschwindigkeit der Züge eine Fahrzeiteinsparung von etwa 5 Minuten, die sich sehr positiv auf die Zuganschlüsse auswirken würde: 

  1. Die Anschlüsse in Göttingen an den ICE nach Frankfurt, 
  2. in Herzberg an die Züge nach Braunschweig und 
  3. in Nordhausen an die Eilzüge nach Halle wären wieder ohne weiteres möglich, ebenso 
  4. der Übergang in Walkenried aus Nordhausen zu den Bussen nach Hohegeiß.
  5. Des weiteren würden die 2 eingesetzten Busse wesentlich intensiver genutzt und 
  6. zwischen Nordhausen und Woffleben könnte während des Provisoriums ein Triebwagen weniger eingesetzt werden. 
  7. Schließlich wäre ab sofort Baufreiheit zwischen Woffleben und Ellrich geschaffen, und die ersten Arbeiten, etwa die Herausnahme des alten Gleises und die Beseitigung des alten Oberbaus, könnten - nahezu unabhängig von der Witterung - anlaufen.

"In der für niemanden erfreulichen Lage sind das immerhin sieben Verbesserungen auf einen Streich" meint man bei "Höchste Eisenbahn". Mit ihrem Vorschlag verbindet die Initiative zugleich die Erwartung, dass mehr Druck in die Sanierung Ellrich - Woffleben kommt, denn man traut der Bahn hier immer noch nicht über den Weg.

Im Gegenteil: Es gibt sogar neue Ängste. Die Initiative traut der Bahn nämlich ohne weiteres zu, den Hangrutsch am Tunnel als willkommenen Vorwand für eine Stillegung zu nutzen. "Die Bahn könnte mit dem Einstieg in die längst fällige Sanierung bei Ellrich diese in den Jahren gewachsenen Ängste recht elegant zerstreuen - wir hoffen, dass sie es auch tut" meint Michael Reinboth.

So oder so - sofort mit der Arbeit beginnen

Denn bei "Höchste Eisenbahn" ärgert man sich schon wieder über die Zeitverluste. Am Dienstag wurde die Strecke gesperrt, am Donnerstag waren die Gutachter zur Stelle, und am Montag weiss man vielleicht, was zu tun ist - wenn das so weitergeht, meint man bei der Initiative, wird unnötig viel Zeit verloren - und der Verdacht, dass man ganz andere Ziele im Kopf hat, erhält neue Nahrung.

2. Seit 02.02.02: Aufwendiger und kostenintensiver Notfahrplan führt zu Anschlussverlusten -  Initiative schlägt preisgünstigen Notfahrplan OHNE Anschlussverluste vor!

Beim ersten Blick auf den Notfahrplan war den Sprechern der Initiative sofort klar, dass dies so nicht bleiben dürfe.
Mit den Anschlussverlusten in Nordhausen nach Halle und Erfurt (alle zwei Stunden), in Herzberg nach Osterode/Braunschweig (alle zwei Stunden) oder den nun fehlenden ICE Anschlüssen in Göttingen können die Fahrgäste nicht gehalten werden.

Und  so sieht der Notfahrplan aus:

Die Initiative entwickelte daraufhin ein kostengünstiges Gesamtpaket "Sieben auf einen Streich" was folgende Schwerpunkte aufweist:

Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Walkenried und WOFFLEBEN:

  1. Die Anschlüsse in Göttingen an den ICE nach Frankfurt, 
  2. in Herzberg an die Züge nach Braunschweig und 
  3. in Nordhausen an die Eilzüge nach Halle bzw. RB nach Erfurt wären wieder ohne weiteres möglich, ebenso 
  4. der Übergang in Walkenried aus Nordhausen zu den Bussen nach Hohegeiß.
  5. Des weiteren würden die 2 eingesetzten Busse wesentlich intensiver genutzt und 
  6. zwischen Nordhausen und Woffleben könnte während des Provisoriums ein Triebwagen weniger eingesetzt werden. 
  7. Schließlich wäre ab sofort Baufreiheit zwischen Woffleben und Ellrich geschaffen, und die ersten Arbeiten, etwa die Herausnahme des alten Gleises und die Beseitigung des alten Oberbaus, könnten - nahezu unabhängig von der Witterung - anlaufen.

Die Fahrplanänderungen auf Niedersächsischer Seite entfielen gänzlich!
(d.h. Fahrgäste die nicht direkt mit dem SEV verkehren werden durch Fahrplanänderungen nicht in Mitleidenschaft gezogen!)

Die Züge könnten in Thüringen fast planmäßig verkehren!

Fahrzeiten zwischen Walkenried und  Woffleben bzw. umgekehrt:

  Fahrzeiten

Abfahrts- bzw. Ankunftsminute in Nordhausen

  Walkenried und  Woffleben Woffleben und Walkenried Abfahrt NDH Ankunft NDH
RB 23     17 32 (gerade Stunde) 26 (ungerade Stunde)
RE 17    21 31 (ungerade Stunde) 25 (gerade Stunde)
Bus 17 + 2 Min pro Umstieg 17 + 2 Min pro Umstieg    

Die RB Nordhausen - Göttingen stellen einen Engpass dar. Die RB können in Nordhausen deshalb nur 1 Minute früher verkehren (Anschluss von Erfurt) und ab Walkenried 2-3 Minuten später (klappt in Herzberg mit Anschluss nach Braunschweig). RB kommt dann in Göttingen in der Minute 9 an und erreicht (RB Kassel, RE Zwickau, ICE Ffm...)

3. SEV: Triebfahrzeug steht in Northeim ohne Personal -  25 Minuten Verspätung und falsche Ansagen in Northeim!

Die Fahrgäste staunten am 04.02.2002 nicht schlecht, als ihr abfahrbereiter Zug um 9.03 Uhr nicht fahren konnte, weil der Fahrer fehlte. 

Was war passiert: Der RE Erfurt - Northeim kam in Northeim um 8.51 Uhr an und sollte um 9.03 Uhr wieder zurück nach Erfurt fahren. Aufgrund des -Hals über Kopf- eingeführten Notfahrplans mussten auch die Dienstpläne geändert werden, was vermutlich zu dieser Panne führte.

Des weiteren werden in Northeim irreführende Ansagen gemacht. 

So hieß es heute morgen um neun Uhr: ...der Zug nach Walkenried.... Reisende wurden dadurch stark verunsichert und dachten, dass dort keine Reisemöglichkeit Richtung Nordhausen bestünde. 
Eine Stunde später hieß es: ... der Zug nach Herzberg....

Trotz SEV sollten die Zielbahnhöfe genannt werden. Hinweise auf den SEV gehören eigentlich mit dazu.

4. Bad Lauterberg: Gebühren beim Fahrkartenkauf!

In der offiziellen DB-Agentur (TUI Reisebüro der Firma Weihrauch, Wissmannstr. 32, 37431 Bad Lauterberg) werden seit dem 01.01.02 nicht nur Gebühren bei Auskünften, sondern auch Gebühren beim DB-Fahrkartenkauf gem. folgender Tabelle erhoben:

Bei der Schließung der Fahrkartenausgabe des Bad Lauterberger Bahnhofs wurde seitens der DB AG immer darauf hingewiesen, dass der Fahrkartenkauf -unter gleichen Bedingungen- auch im o.g. Reisebüro erfolgen kann. Aus diesem Grund sind die oben genannten Gebühren nicht mit den ursprünglichen DB Aussagen vereinbar.

Unsere Initiative bat die DB AG vor mehreren Wochen  um eine detaillierte Stellungnahme und sofortige Abschaffung der Gebühren oder um Wiedereröffnung des Fahrkartenverkaufs im Bad Lauterberger Hauptbahnhof.
In einer kurzen Mitteilung seitens der DB AG hieß es, dass sie auf die verlangten Gebühren der Reisebüros keinen Einfluss hätten, sich aber weiter darum kümmern würden.

Unsere Initiative ist in diesem Zusammenhang aber auch gerne bereit andere Lösungen mit Vertretern der DB AG vor Ort zu diskutieren.

5. Hangrutsch und SEV: Initiative machte sich vor Ort ein Bild!

Am 03.02.2002 unternahmen Vertreter der Initiative einen Ausflug zum östlichen Tunnelportal. 
Wie auf den Fotos zu erkennen ist, sind die Geröllmassen vor dem Tunnelportal zum Stehen gekommen und sehen zunächst einmal harmlos aus. 
Bei Betrachtung von oben sind allerdings bis zu 15 m lange und ca. 20 cm breite Spalten im Hangboden zu erkennen. In diesen Spalten liegt das eigentliche Risikopotenzial. Insbesondere bei Regen könnte ein weiterer und auch umfangreicherer Hangrutsch ausgelöst werden. 

Am Bahnhof Walkenried wurde die Abwicklung des Schienenersatzverkehrs begutachtetet.
Wie den Bildern zu entnehmen ist, mussten gegen 13 Uhr in der Richtung Ellrich ca. 50 Personen den SEV in Anspruch nehmen, der Gegenbus war mit ca. 20 Personen belegt.

tunnelportal_mure.jpg (40390 Byte)
Hangrutsch über dem Tunnelostportal aus der Ferne
tunnelportal_mure_gross.jpg (48749 Byte)
Hangrutsch über dem Tunnelostportal aus der Nähe
tunnelportal_himmelreich_ost.jpg (42254 Byte)
Noch hält das Tunnelportal

 

bodenspalten_himmelreich.jpg (47435 Byte)
Bodenspalten zeigen das Risikopotenzial an

 

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SEV: Nach Ankunft in Walkenried heißt es Umsteigen in den Bus nach Ellrich!
sev_ellrich_walkenried.jpg (42412 Byte)
SEV am Walkenrieder Bahnhof: Ankunft aus Ellrich
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Tunnelwestportal mit regen Besucherströmen
   

weitere Bilder unter http://t.big.bei.t-online.de/AKTUELL.html

6. SEV:  Konstruktive Gespräche mit DB AG - ab 05.02.02 SEV ohne Anschlussverluste!

Am 04.02.2002 hat die Initiative zahlreiche Gespräche mit DB AG Mitarbeitern in Erfurt, Göttingen und Hannover geführt und für einen besseren SEV ohne Anschlussverluste geworben. Zunächst  sollten seitens der DB AG nur die Fahrzeiten des SEV Busses zwischen Ellrich und Walkenried verkürzt werden, weil die Erfahrungen vom Wochenende kürzere Fahrzeiten ergaben. Mit diesen gewonnenen Minuten sollten auch die  Fahrplanlagen auf Niedersächsischer Seite korrigiert werden. Jedoch wären die Anschlüsse der Regionalbahnen in Nordhausen weiterhin geplatzt oder hätten regelmäßig bis zu ca. 7 Minuten Verspätung bei den Zügen nach Erfurt und Halle geführt. 

Schließlich haben wir eine Lösung gefunden, bei der der SEV Bus weiterhin zwischen Walkenried und Ellrich verkehren kann und ALLE regulären Anschlüsse entlang der Südharzstrecke erreicht werden. 
Falls es nun doch zu Anschlussverlusten kommen sollte, wird es bestimmt nicht am SEV liegen, sondern auf andere unvorhersehbare Ereignisse zurückzuführen sein.

Unsere Initiative begrüßt, dass sich die DB AG so flexibel gezeigt hat und hofft nun, dass die Beseitigung des Hangrutsches und die weitere Sanierung der Südharzstrecke ebenso flexibel gehandhabt wird.

7. Initiative überreichte der Niedersächsischen Ministerin für Wirtschaft, Technologie  und Verkehr Fr. Dr. Knorre über 2500 Unterschriften!

Am 07.02.2002 fand in Herzberg das traditionelle "Grünkohlessen" des SPD Ortsvereins statt. Zu den ca. 80 Gästen gehörten u.a. die Niedersächsische Ministerin für Wirtschaft, Technologie und Verkehr Frau Dr. Susanne Knorre, der Landrat des Kreises Osterode Bernhard Reuter und als Vertreter unserer Initiative Burkhard Breme. 

Die Ministerin referierte über das Thema "Dienstleistungen - Innovation - Mobilität im Fokus der Wirtschafts- und Verkehrspolitik". Im Anschluss an das Grünkohlessen überreichte unsere Initiative der Ministerin die über 2500  Unterschriften. 
Bei der Überreichung der Unterschriften wies unsere Initiative auf die bereits erfolgten positive Weichenstellungen in Niedersachsen, wie z.B. bei der NordWestBahn und die geplanten Verbesserungen bei der Lammetalbahn, hin. Die Initiative sprach die Erwartung aus, ähnliche Verbesserungen auch endlich für die Südharzstrecke zu bekommen. 
Die Ministerin zeigte sich über die Problematik der Südharzstrecke sehr informiert und versprach die Sanierung der Südharzstrecke noch in diesem Jahr.

Wir danken in diesem Zusammenhang allen Sammlern und Unterzeichnern der über 2500 Unterschriften, die in den vergangenen Wochen für uns zwischen Nordhausen und Einbeck gesammelt und unterzeichnet haben und hoffen, dass weitere Unterschriftenaktionen nicht benötigt werden.

8. SEV: Chaos im Bahncomputer - Züge nur bis Ellrich , SEV nicht oder falsch erwähnt!

Die Initiative traute am 08.02.02 ihren Augen nicht, als sie die Abfahrtstafeln von Göttingen im bahneigenen Computersystem (RIS= Reisenden Informations System) sahen. Die Regionalbahnen Göttingen - Nordhausen verkehren demnach nur bis bzw. von Ellrich, manchmal auch Walkenried oder sogar Nordhausen. Der SEV wird auch bei Auskünften gar nicht erwähnt ... außer beim RE. In Ellrich wird der SEV in Richtung und aus Richtung Nordhausen angegeben. 

Diese Angaben sind natürlich verkehrt, denn die Züge verkehren sogar unter gleichen Zugnummern weiterhin von Göttingen bis Nordhausen. Der jeweilige Triebwagen fährt von Göttingen bis Walkenried. Zwischen Walkenried und Ellrich pendelt im Anschluss an die Züge der SEV Bus. Von Ellrich bis Nordhausen verkehren wieder Triebwagen. 
In Ellrich bzw. Walkenried besteht absolute Wartepflicht auf die Anschlussbusse bzw. Anschlusszüge.

Nach mehreren Gesprächen mit DB AG Mitarbeitern in Göttingen, Frankfurt und Hannover wurde uns versichert, dass die Daten korrigiert werden, aber aufgrund der Größe des EDV-Systems, Änderungen nur einmal wöchentlich -nämlich an Freitagen- möglich sind. 

Korrekte Fahrplanauskünfte mit Hinweisen auf den SEV und den veränderten Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten in Nordhausen sollen ab Montag, dem 11.02.2002 möglich sein.
Wir hoffen, dass -ca. zwei Wochen nach dem ersten Schienenersatzverkehr- der DB AG Online Fahrplan erstmals wieder richtige Auskünfte geben kann.

Aufgrund dieses Chaos im Computersystem kann dem Reisenden Informations System (RIS) eine ganz neue Bedeutung beigemessen werden: RIS = Raten Ist Sicherer!