News vom 07.01.2002 - 19.01.2002

1. Höchste Eisenbahn will mehr Aktivität im Südharz!
2. Leserbrief vom Bundesverband der Gips- und Gipsbauplattenindustrie e.V.! 
3. Bahnhofskataster von Südharzstrecke zeigt eklatante Mängel auf - ZVSN muss endlich handeln! 
4. Weißbuch mit vielen interessanten Anlagen!

5. "Höchste Eisenbahn" sieht Bundesregierung auf dem falschen Weg!
6. Bahnschranke nun schon 3 Wochen defekt - Reparatur erst Anfang Februar!

1. Höchste Eisenbahn will mehr Aktivität im Südharz!

Weißbuch zur Entwicklung des Bahn- und Busverkehrs liegt jetzt vor

"Man wird schon etwas unruhig, wenn man die sich häufenden Meldungen über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in anderen Regionen studiert. Die Mittel sind begrenzt, und was anderswo verbraucht wird, steht dem Südharz nicht mehr zur Verfügung. Trotz einiger positiver Ansätze geraten wir weiter in Rückstand" skizziert Michael Reinboth, Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", den Stand des ÖPNV im Südharz zu Beginn des Jahres 2002.

Anderswo sind bereits wieder Entscheidungen pro ÖPNV gefallen

Zwei Beispiele aus diesen Tagen: Thüringen hat sich entschlossen, neben der Strecke Erfurt - Leinefelde, dem Sonneberger und dem Schwarzatal-Oberweißbacher Netz nun auch die Nebenbahn Gotha - Gräfenroda zu einer ÖPNV-Musterstrecke auszubauen. Aus einer teilweise stillgelegten Strecke entsteht mittels des Einsatzes von 3,8 Mio € ein Vorzeigeobjekt mit Stundentakt von 4 bis 22 Uhr. Das "EgroNet" im Vogtland geht in seine zweite Etappe, weitere Strecken werden ausgebaut und für die Flügelung der Züge hergerichtet. "Dies geschieht bestimmt nicht, weil Stufe 1 des Netzes ein Flop gewesen ist" meint Reinboth und verweist auf die Strecke Zwickau - Klingenthal, wo es zu einer Zunahme der Reisenden von 900 auf 2.500 pro Tag gekommen ist.

Wie soll es im Südharz weitergehen?

Die Initiative hat ihre Vorstellungen für die Weiterentwicklung des ÖPNV im Südharz in einem "Weißbuch" zusammengefasst, welches im Internet unter www.suedharzstrecke.de abgerufen werden kann und im Januar Abgeordneten und Entscheidungsträgern in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik übergeben wird. "Es geht uns darum, für den Südharz den Status zu erlangen, den viele vergleichbare Regionen, namentlich auch touristisch geprägte Regionen, bereits haben. Im Südharz gibt es ganz klar erheblichen Nachholbedarf - infrastrukturell, fahrplantechnisch, tariflich und in der Vermarktung" so Reinboth weiter. Um dies zu unterstreichen, enthält das Weißbuch eine Auflistung vieler positiver Beispiele aus dem ländlichen Raum aus ganz Deutschland, darunter auch solche aus Niedersachsen und Thüringen. "Es geht eine Menge, und es ist - allen Unkenrufen zum Trotz - vieles auch finanzierbar" meint der Sprecher, der sich neue Impulse bei der Fortschreibung der Nahverkehrspläne erhofft.

Mit Unterschriften mehr Druck für die Streckensanierung erzeugen

Das "Weißbuch" und die ebenfalls im Internet abrufbare Studie zur künftigen ÖPNV-Anbindung von Bad Lauterberg sind Teil einer Kampagne, die "Höchste Eisenbahn" im November gestartet hat. "A und O bei der Sache ist natürlich die Sanierung der Südharzstrecke - der Abschnitt Ellrich - Woffleben muss in diesem Frühjahr gemacht werden. Und deswegen sammeln wir derzeit überall Unterschriften. Die Bevölkerung und die Politiker müssen in Sachen Sanierung mobilisiert werden" verweist Reinboth auf die von Ruth Monicke initiierte Sammlung. "Wir hoffen, dass viele Südharzer ihre Unterschrift leisten. Sie sollten allerdings nicht nur unterschreiben, sondern öfter auch einmal mitfahren" meint der Sprecher.

Der Südharz sei von der Deutschen Bahn in Sachen Sanierung 2001 wieder einmal zum Narren gehalten worden. Der Empörungsschrei sei aber vielen Politikern wohl im Hals steckengeblieben: "Da ist bisher kaum etwas gekommen, um die DB auf Trab zu bringen" ist Reinboth von der sehr verhaltenen Reaktion der hiesigen Entscheidungsträger enttäuscht. Einzig die Stadt Bad Sachsa habe sich seither mit einer Resolution beschäftigt. "Das wird nicht ausreichen" fürchtet Reinboth, der darauf verweist, dass eine einmal stillgelegte Strecke nur sehr schwer wieder in Gang zu bringen ist. "Es geht hier wirklich um Sein oder Nicht Sein, und da sollte man sich auf beschwichtigende Worte der Deutschen Bahn nicht verlassen, sondern konkrete Taten einfordern. Und das heißt: Baubeginn verbindlich im März 2002!". Die Südharzer selbst sehen das wohl ebenso, denn die ausgelegten Listen füllen sich zunehmend.

2. Leserbrief vom Bundesverband der Gips- und Gipsbauplattenindustrie e.V! 

Sehr geehrter Herr Reinboth,

vielen Dank für Ihren Beitrag zum Jubileum der Südharzstrecke
http://www.suedharzstrecke.de/jubi130_herz_ndh.html (Erschienen am 01.08.1999)
Leider werden betreffend DB Cargo falsche Voraussetzungen wiedergegeben, wenn es um den Transport von "REA-Gips per Schiene nach Walkenried oder Ellrich" geht. Die Gipswerke in Walkenried und Ellrich stellen vorwiegend Spezialgipse bzw. (Anhydrit-)Estriche her und können hierfür keinen REA-Gips einsetzen, geschweige denn Abnahmemengen garantieren, die einen Betrieb mit Ganzzügen möglich werden lassen. Bei der Verteilung von REA-Gips u.a. aus ostdeutschen Kohlekraftwerken haben wir DB Cargo als einen kompetenten und leistungsfähigen Partner kennengelernt. Voraussetzung für eine Abnahme und damit für Entladestellen an der Südharzstrecke sind jedoch Werke, die technisch und von der Produktpalette her in der Lage sind, REA-Gips als Rohstoff verarbeiten können. Wir möchten daher bitten, die Nichtrealisierung nicht zu Lasten der DB Cargo zu formulieren und keine falsche Erwartungen betreffend Steigerungen im Güterverkehr auf der Südharzstrecke mit Verweis auf eine Entladung von REA-Gips zu wecken.

Mit freundlichen Grüßen,
Bundesverband der Gips- und Gipsbauplattenindustrie e.V.,
Dr. Hans-Jörg Kersten.
kersten@gipsindustrie.de
12.12.2001

Anmerkung: Fragen zum Leserbrief stellen Sie bitte direkt an den Autor!

3. Bahnhofskataster von Südharzstrecke zeigt eklatante Mängel auf - ZVSN muss endlich handeln! 

Unsere Initiative hat im Rahmen des vorgestellten Weißbuchs ein Kataster von den an den Südharzstrecken liegenden "Bahnhöfen" erstellt. Das Ergebnis ist teilweise sehr erschreckend.  

Ein absoluter Tiefstpunkt der Südharzer Bahnhofskultur stellt der Bahnhof Scharzfeld mit der Gesamtnote 5 dar. Sämtliche untersuchte Kriterien widersprechen den Erfordernissen des ZVSN Nahverkehrsplans. Hier muss der ZVSN endlich seine "Nichtzuständigkeiten" überwinden und sich mit allen zuständigen Stellen an einen Tisch setzen. 
Dies ist beim Südharzer Gegenstück, dem Bahnhof Walkenried (Note 2,2), nicht mehr nötig. Hier hat die Samtgemeinde in den vergangenen Jahren erfolgreich ein positives Bahnhofsumfeld geschaffen.

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse im Einzelnen:


Tabelle: Bahnhofskataster der Südharzstrecken

1) Der Bahnsteigbereich Richtung Herzberg wirkt ungepflegt, die Bahnsteigkante ist sehr niedrig und zudem in keinem guten Zustand. Die Beleuchtung in diesem Bereich ist nicht ausreichend.

2) Während der Bahnsteig Richtung Northeim vollkommen erneuert wurde, die Unterstellmöglichkeit sehr gut ist und auch Parkplätze vorhanden sind, ist der Bahnsteig Richtung Herzberg sehr niedrig. Der Wartebereich ist hier sehr wenig einladend ("undurchsichtig"). Für Radfahrer wurde bislang zu wenig getan.

3) Beide Wartehäuschen sind eine Katastrophe: "Undurchsichtig" und demzufolge häufig sehr verschmutzt. Idealer, weil nicht einsehbarer Aufenthaltsort für herumlungernde Jugendliche (was ok wäre, wenn es nicht hinterher schlimm aussähe). Der Fahrradbereich ist groß genug, aber ebenso wenig einsehbar. Auffällig ist der relativ hohe Verschmutzungsgrad an den Bahnsteigen und Gleisen. Nicht sehr einladend!

4) Für einen Umsteigeknoten sind die wettergeschützten Wartemöglichkeiten viel zu schlecht. Außerhalb der kurzen Öffnungszeiten des Schalters kann man sich zwar unter dem Dach, aber eben doch nur im Freien aufhalten. Mangelnde Aufsicht führt zu erheblicher Verschmutzung und Schmierereien am Empfangsgebäude und in der Unterführung - unwürdig eines vollen ITF-Knotens! Gerade hier müssen Mittel und Wege zur Wiederbelebung des ansonsten vorbildlichen Bahnhofsumfeldes gefunden werden.

5) Absoluter Tiefstpunkt der Südharzer Bahnhofskultur. Das ehemalige Empfangsgebäude vermauert und vernagelt, aber dennoch verschmutzt und beschmiert. Ein einziges Wartehäuschen steht den zahlreichen Ein- und Umsteigern zur Verfügung, noch dazu in falscher Richtung, also nach der Wetterseite hin offen. Keine Möglichkeiten zur gesicherten Abstellung von Fahrrädern, was gerade hier erforderlich wäre! Der Weg zwischen Bahn und Bushaltestelle ist ungepflegt, Büsche und Unkraut wuchern. Die Bahnhofsuhr ist seit Jahren ein Torso und in dieser Form ein Schandfleck. Das Buswartehäuschen ist niemandem zu empfehlen: Dunkel und "undurchsichtig". Das Telefon an diesem Knotenpunkt wurde abgebaut. Wenn der Bahnhof bestehen bleibt, ist eine Aufwertung des Umfeldes, eine Erweiterung der Wartemöglichkeiten (PlusPunkt) und ggf. die Beseitigung des alten Gebäudes vonnöten.

6) Für einen Kurort insgesamt nicht zufriedenstellend. Überall Schmiereien und Vandalismusspuren. Das alte, nicht bewohnte Gebäude entwickelt sich zum Schandfleck und bietet Ecken, in denen sich ein weiblicher Fahrgast zu abendlicher Stunde kaum wohl fühlen dürfte. Die Uhr ist seit langem defekt! Empfehlung: Abriss und Ersatz durch einen reichlich dimensionierten PlusPunkt sowie (im Sommer) zusätzliche Sitzgelegenheiten in angemessen grüner Umgebung. Auf der anderen Seite sollte das beschmierte und geflickte Häuschen ebenfalls durch eine transparente Einrichtung ersetzt werden. Um das Umsteigen zum Bus zu erleichtern, müsste auch hier eine Überdachung vorhanden sein (oder eine gemeinsame für Gleis 1 und den Bus). P&R ist ok, leidet aber unter möglichem Vandalismus infolge Ortsferne (Kamera mit Monitor am Bf Walkenried?).

7) Kaum verbesserbar. Bänke, Vitrine, Fahrräder, P&R, beheizte Wartemöglichkeit, Bus direkt am Bahnsteig. Die Grünanlagen müssen durch die Gemeinde öfter und besser gepflegt werden. Allerdings: Rings um den alten Bahnhof teilweise schauderhaft!

8) Bahnhof noch offen, aber nicht besetzt. Weg zum Bahnhof ist keine Einladung zur Nutzung des ÖPNV! Hinweise zum Bus nach Sülzhayn fehlen. Überweg zum Gleis 3 immer noch provisorisch, Flatterbänder. Bahnsteig 2 mit Kies aufgefüllt, Fußgänger- und Kinderwagenunfreundlich. Keine Möglichkeit zur gesicherten Fahrradabstellung oder zum geordneten Parken von Pkw.

9) Der Bahnsteig ist in desolatem Zustand und sehr niedrig. Ein Fahrkartenautomat fehlt. Keine geordnete und sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder.

10) Macht insgesamt einen recht guten Eindruck. Parkplätze und Möglichkeiten zur gesicherten Abstellung von Fahrrädern fehlen allerdings.

11) Der Bahnsteig wurde bei der Gleissanierung leider nur provisorisch "erneuert". Die Sauberkeit lässt leider - besonders nach Wochenenden - zu wünschen übrig. Keine Abstellmöglichkeit für Fahrräder.

12) Keine wettergeschützte Unterstellmöglichkeit. Häufig extrem unsauber, mit Müll übersät. Hinweis zum Busbahnhof fehlt, ebenso dort der Hinweis zum Schloßbahnhof. Keine Möglichkeit zur Abstellung von Fahrrädern.

13) Das an sich hübsche alte EG ist versprayt. Wegen geplanter Verlegung sind zusätzliche Aktivitäten nicht erforderlich.

14) Man kann hier wettergeschützt in der Wartehalle warten! Ansonsten dürftig: Kein P&R, keine Fahrradabstellmöglichkeit. Auch hier sind zusätzliche Aktivitäten wegen der geplanten Verlegung nicht erforderlich.

15) Sehr ordentlich (durch Nutzung als kommunaler Bauhof). Wartemöglichkeiten ausreichend. Gerade hier sollte aber mehr für P&R und für Kunden mit Fahrrädern getan werden (Ortsferne).

16) Für eine gut besuchte Kurstadt völlig unzureichend. Die Züge halten weit vor Ende der Strecke. Die Wartemöglichkeiten sind dürftig. Der Eindruck, dass die Bahn abgeschrieben sei, drängt sich förmlich auf. Bei Beibehaltung sind unbedingt Verbesserungsmaßnahmen im Umfeld geboten (P&R, Fahrradabstellmöglichkeit, direkter Umstieg auf den Bus ins Stadtzentrum und nach Odertal, Infovitrinen, Taxistand).

4. Weißbuch mit vielen interessanten Anlagen!

Das vorgestellte Weißbuch enthält neben allgemeinen und detaillierten Forderungen zur Verbesserung des ÖPNV auch verschiedene Konzepte:

So zeigt der "Oberharzstern" die Verbesserung der Erreichbarkeit der Nationalparke aus dem Südharz und der Verbindungen der Kurstädte (Walkenried - Bad Sachsa - Bad Lauterberg - Braunlage) auf.
Das Konzept der Bedienung der Stadt Bad Lauterberg und des Odertals mit und ohne Schiene
zeigt die verschiedenen Möglichkeiten zur Verbesserung des ÖPNV in und um Bad Lauterberg auf.

5. "Höchste Eisenbahn" sieht Bundesregierung auf dem falschen Weg!

"Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet unter einer rot-grünen Bundesregierung die Signale für den öffentlichen Personennahverkehr falsch gestellt werden. Ganz offensichtlich sind die Grünen auch hier bereit, ein Stück ihrer ursprünglichen Identität zu opfern" schätzt Michael Reinboth, Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", den Stand der Dinge nach der Ankündigung der Bundesregierung, die Mittel für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen durch die Länder zu senken, ein.

Ein Treppenwitz, der aber für den Südharz schlimme Folgen haben kann. Seit Jahren warnt "Höchste Eisenbahn" davor, dass es nicht gelungen ist, aus den zahlreichen Fördertöpfen für den Schienen- und den öffentlichen Personennahverkehr etwas in den Südharz zu lenken, und beklagt die oft passive, abwartende Haltung der regionalen Politik. "Nun wird es langsam eng, denn die Zeit, in der Projekte relativ grosszügig gefördert werden konnten, könnte sich dem Ende zuneigen" so Reinboth. Das bedeutet für den Südharz: Alles mobilisieren, um die Sanierung der Bahnstrecken Northeim - Nordhausen, vor allem zwischen Ellrich und Woffleben, und Herzberg - Seesen voranzutreiben.

Andere Regionen waren schneller und erfreuen sich schon heute eines deutlich besseren Schienenverkehrs.

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" - dieser oft zitierte Satz darf im Südharz nicht Wirklichkeit werden. "Höchste Eisenbahn" sieht die Politiker nun erst recht in der Pflicht, ihre Stimme für den Ausbau des Südharzer Nahverkehrs zu erheben.

Die Initiative wird sich kurzfristig mit den Mandatsträgern im Bundestag in Verbindung setzen, um deutlich zu machen, dass hier ein falscher Schritt vorbereitet wird, der zu einer weiteren Vernachlässigung von ohndies schon strukturschwachen Regionen führen könnte.

6. Bahnschranke nun schon 3 Wochen defekt - Reparatur erst Anfang Februar!

"Wir sind bisher davon ausgegangen, dass wir im Südharz schon alles erlebt haben, was die Deutsche Bahn uns bieten könnte. Doch wir haben die Phantasie dieses Unternehmens offenbar unterschätzt" kommentiert Michael Reinboth, Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", die derzeit herrschenden Zustände auf der Schienenstrecke Ellrich - Nordhausen.

Zwischen Woffleben und Niedersachswerfen nämlich müssen alle Züge seit Wochen einen Zwangshalt einlegen, der 1-2 Minuten Fahrzeit kostet. Die Schranke am Bahnübergang beim Ausbesserungswerk ist seit dem 20.12.01 defekt - und wird nicht repariert!

Das bedeutet für alle Züge: Halten, Sichten, Tuten und langsam drüberfahren. Die Gefährdung des öffentlichen Verkehrs ist aber dennoch offensichtlich. "Es ist völlig unverständlich, dass sich die Bahn mit der Reparatur einer Schranke derart viel Zeit lässt. Das hätte es - um eine viel strapazierte Formulierung zu gebrauchen - früher nicht gegeben, weder bei Reichs- noch Bundesbahn" seufzt Reinboth, der darauf setzt, dass die nunmehr verantwortliche REGENT-Mannschaft bei der Bahn sich dieses Problems kurzfristig annehmen wird.

Die DB AG teilte uns hierzu folgendes mit:
Zu dem von Ihnen geschilderten Ereignis am Bahnübergang bei Woffleben können wir Ihnen Folgendes mitteilen: Am 23. Dezember vergangenen Jahres zerbrach bei winterlichen Verhältnissen einer der beiden Schrankenbäume des besagten Bahnübergangs; ein entsprechendes Ersatzteil wurde unverzüglich bestellt. Aufgrund der außergewöhnlichen Länge des Schrankenbaumes (13,10 m) handelt es sich allerdings um ein regelrechtes Einzelstück, dessen Anfertigung eine gewisse Zeit beansprucht. Laut Auskunft der Herstellerfirma ist mit der Lieferung nicht vor Anfang Februar zu rechnen.

Die von Ihnen erläuterten Zugverspätungen sind selbstverständlich auch für uns ein Ärgernis, jedoch unvermeidbar. Die DB AG ist aus Sicherheitsgründen - und nicht zuletzt aus rechtlichen Gesichtspunkten - dazu verpflichtet, die dort verkehrenden Züge mit Schrittempo über den Bahnübergang zu leiten, solange dieser gestört ist.