News vom 26.09.2001 - 20.10.2001
1.
Regionalverband Harz: Resolution gegen die Schließung der
Güterverladestationen in der Region Harz!
2. Harz-Tours: 50. Tagesfahrt mit der Bahn durch die Harzregion!
3.
NASA: Thale (Harz) bekommt eine neue Bahnstation!
4. Nordhäuser Nachrichten können auch im Internet gelesen werden!
5. Kleiner Fahrplanwechsel: Neue Fahrpläne zum Downloaden!
1.
Regionalverband Harz: Resolution gegen die Schließung der
Güterverladestationen in der Region Harz!
Die Bahn-Tochtergesellschaft DB Cargo,
verantwortlich für den Güterverkehr, will auf Grundlage des
Bahnsanierungskonzeptes "MORA C" (Marktorientiertes Angebot Cargo),
das die Wirtschaftlichkeit der Deutschen Bahn steigern soll, bundesweit
unrentable Gleisanschlüsse für Betriebe sowie etwa 1.000
Güterverladestationen schließen. Auch die Region Harz ist davon betroffen.
Viele der noch vorhandenen Güterverladestationen und Betriebsanschlüsse sollen
stillgelegt werden. In der Summe betrachtet, bedeutet die Stillegung ein
Abschneiden der Region von der überregionalen Verkehrsanbindung.
Die Region Harz (Landkreise
Aschersleben-Staßfurt, Goslar, Halberstadt, Nordhausen, Osterode a. H.,
Quedlinburg, Sangerhausen, Wernigerode) fordert daher mit nachfolgender
Begründung, in der Region die bestehenden Güterverladestationen nicht zu
schließen und die Bedienungen im Schienengüterverkehr weiterhin aufrecht zu
erhalten:
- Das Güterverkehrsaufkommen der DB AG hat in
jüngster Zeit bundesweit deutlich zugenommen.
- Die Forstwirtschaft geht von einer deutlichen
Steigerung des Transportaufkommens von Holz aus. Auch Steine und Erden sind
wichtige Güter der Region. Das regionale Straßensystem kann eine Zunahme
des Güterverkehrs nicht auffangen. Aufgrund der topographischen
Gegebenheiten im Harz und der verfolgten Ausweitung des Naturparkes Harz ist
ein weiterer Straßenausbau kaum möglich bzw. nicht wünschenswert. Daher
muß der Verkehrsträger Schiene, der zum einen die größten Reserven hat
und zum anderen überregional angebunden ist, gehalten und gestärkt werden.
- Der Schienengüterverkehr in der Region Harz
darf auf keinen Fall eingeschränkt werden. Eine endgültige Verlagerung des
Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße durch die Schließung von
Güterverladestationen würde schon jetzt zu einer erheblichen Mehrbelastung
der Region durch den Schwerlastverkehr führen. Beispielsweise würde durch
die Schließung der Güterverladestation am Bahnhof Gernrode und durch die
Schließung der Holzverladestation in Elbingerode zusätzlich über 3.000
Lkw-Fahrten jährlich die Straßen, die Verkehrsteilnehmer und die Bewohner
der Region belasten. Durch das starke Verkehrsaufkommen und die damit
verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen durch den Schwerlastverkehr hat sich
bereits eine Bürgerinitiative in der Stadt Wernigerode gegründet.
- Der Schwerlastverkehr belastet darüber hinaus
die Umwelt und verursacht erhebliche Schäden an Straßen und Bauwerken. So
zerstört beispielsweise ein 40-Tonner die Straßen genauso stark wie
160.000 Pkw! Durch die Maßnahmen zum Erhalt der Straßen nimmt die Zahl der
Engpässe und der Baustellen genauso zu, wie die Anzahl der Staus. Dies
würde das Ansehen der Region Harz als Tourismusregion stark
beeinträchtigen und läuft den Bemühungen der Tourismuswirtschaft zuwieder.
- Die durch die Zunahme des Schwerlastverkehrs
verursachten Schäden in der Natur, in der Umwelt und an Bauwerken sowie die
schadhaften und verstopften Straßen würden sich nachteilig auf die
Tourismusbranche - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region Harz -
auswirken. Im Gegensatz dazu würde ein verstärkter Verlagerung des
Gütertransportes von der Straße auf die Schiene - auch im Zusammenhang mit
der verfolgten Ausweitung des Naturparkes Harz - die weitere Entwicklung des
Tourismus positiv beeinflussen.
- Das Bahnsanierungskonzept MORA C geht zu
Lasten der mittelständischen Wirtschaft, die in der Region Harz vorrangig
vertreten ist. Hier gibt es zahlreiche Betriebe, die einen Großteil ihrer
Güter auf der Schiene transportieren. Ansässige Betriebe haben in
jüngster Zeit hohe Investitionen im Vertrauen auf die Bahn getätigt.
Werden die Anschlußgleise gekappt und die Bedienung eingestellt, würde
sich für die betroffenen Betriebe die Standortfrage stellen. Die
Auswirkungen wären folgenschwer, denn nicht nur die unmittelbar von den
Verladestationen betroffenen Arbeitskräfte, sondern auch die der
betroffenen Betrieben würden ihre Arbeit verlieren. In einer Region mit
z.T. bundesweit höchster Arbeitslosenquote wäre das fatal.
- Güterverladung per Schiene ist ein
bedeutender Standortfaktor, der bei Schließung der Verladestationen
wegfallen würde. Durch die Einstellung der Bedienung wird auch der Bestand
von Gleisanschlüssen in Gefahr gebracht, denn eine Reaktivierung
stillgelegter Gleisanlagen ist erfahrungsgemäß unwahrscheinlich. Die
Besiedelung der Industriegebiete würde dadurch erheblich beeinträchtigt
werden. Die Deutsche Bahn AG hat jedoch trotz Privatisierung die
Verpflichtung, die Benachteiligung von Regionen zu vermeiden. Durch das
Konzept MORA C wird jedoch die Transport-Infrastruktur und die
Entwicklungsmöglichkeiten der Wirtschaft in der Region Harz - ein
ländlicher Raum - spürbar verschlechtert.
- Sollte der Bundestag die Erhebung einer
Mautgebühr für Lkw beschließen, die u.a. im Hinblick auf einen Ausgleich
zwischen den Verkehrsträgern erhoben werden soll, kann von einer deutlichen
Nachfragesteigerung für den Transport auf Schienen ausgegangen werden.
- Laut der Veröffentlichung "Regionale
Wirtschaftsstrukturen in der zweiten Phase der ost-deutschen Transformation:
Sachsen-Anhalt 1995-1999" des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle
hat die Region Harz schon jetzt ein unterdurchschnittlich entwickeltes
Verkehrsinfrastrukturnetz, das ein Investitionshindernis darstellt (IWH,
Sonderheft 1/2001, S.371).
- Die Landkreise der Region Harz haben in den
vergangenen Jahren zu einem regionalen Konsens in bezug auf die Stärkung
des Schienenverkehrs gefunden und dies in verschiedenen Papieren
festgehalten: In der "Güterverkehrskonzeption Harz" (1996) heißt
es, "Die Umsetzung der vom Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau
und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt konzipierten verkehrspolitischen Ziele
und Strategien für die Region Harz orientiert sich u.a. an der folgenden
Grundstrategie: Realisierung des Güterverkehrsaufkommens in der Region Harz
erfordert sowohl wirtschaftlich vertretbare als auch umweltschonende
Transportmöglichkeiten, die der Entwicklung des Güterverkehrs Rechnung
tragen und eine sinnvolle Verlagerung auf die Schiene anstreben"
(Güterverkehrskonzeption Harz, Schlußbericht, Februar 1996, S.12). Seit
1997 liegt das "Integrierte Verkehrskonzept Harz" vor: "...
muß eine Stillegung, Umwidmung oder einen Rückbau von Eisenbahnstrecken
oder Gleisanschlüssen, die perspektivisch eine Bedeutung für den
regionalen Güterverkehr haben, seitens der politischen Entscheidungsträger
mit der notwendigen Entschiedenheit begegnet werden" (Integriertes
Verkehrskonzept Harz, 1997, S. 34). Auch im "Regionalen
Entwicklungskonzept Harz (LSA)" (1997) und im "Regionalen
Aktionsprogramm Harz" (1998) werden als Ziele die Erhaltung, Ausbau,
Stärkung und Modernisierung der Güterverladestationen und Gleisanschlüsse
angegeben (vgl. REK: Kapitel 5. Entwicklungsbereich Verkehrsinfrastruktur;
RAP: Entwicklungsbereich Verkehr - Projekte V1.2).
- Die verschiedenen Planwerke der
Regionalplanung für die Landkreise der Region Harz (Regionale
Raumordungsprogramme, Regionale Entwicklungsprogramme) enthalten als
Zielsetzungen für den Güterschienenverkehr u.a. neben der Sicherstellung
der Güterverkehrsbedienungen auf allen gegenwärtigen Strecken und die
Beibehaltung der vorhandenen Einrichtungen des Güterverkehrs auch den
Erhalt und die Nutzung der vorhandenen Anschlußgleise zu Industrie und
insbesondere zu Rohstoffbetrieben. (vgl. Regionales Raumordungsprogramm
Landkreis Osterode am Harz 1998, D, S.61 und E, S. 146; Regionale
Entwicklungsprogramme für die Regierungsbezirke des Landes Sachsen-Anhalt,
1996, S. 586; Regionales Raumordnungsprogramm 1995 für den Großraum
Braunschweig - Ergänzung 1999 Landkreis Goslar, D, S.62). Im Regionalen
Raumordnungsprogramm für den Landkreis Goslar heißt es auf S. 62 konkret:
"Für den Güterfernverkehr sind die Bedingungen des kombinierten
Verkehrs Schiene/Straße zugunsten der Schiene weiter zu verbessern. Dies
gilt für die bestehenden Rangier- und Umschlageinrichtungen (...)"
(vgl. auch das Gesetz über den Landesentwicklungsplan des LSA vom
23.08.1999, 3.6.2).
Forderungen der Region Harz:
- Die DB Cargo wird aufgefordert, die
regionalen Planungen offenzulegen und gemeinsam mit allen zuständigen
Behörden und Gebietskörperschaften nach zukunftsträchtigen Lösungen zu
suchen.
- Des weiteren wird die DB Cargo
aufgefordert, die bestehenden Güterverladestationen so lange im Bestand zu
sichern und die Bedienungen auch durchzuführen, bis Ersatzlösungen auf der
Schiene (z.B. neue Netzbetreiber) zur Verfügung stehen.
- Die bestehenden Güterverteilzentren
dürfen nicht rückgebaut werden.
- Die Länder Sachsen-Anhalt und
Niedersachsen sowie der Freistaat Thüringen werden aufgefordert, sich
verstärkt dafür einzusetzen, das Alternativanbieter das Schienennetz der
DB AG stärker nutzen können (vgl. IWH, Sonderheft 1/2001, S.379).
- Die Region Harz fordert ein ausreichendes
Angebot an dezentralen Verladestellen, die auch für Holz, Steine und Erden
geeignet sein müssen.
- Das Ministerium für Wohnungswesen,
Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, das Niedersächsische
Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr und das Thüringer
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur werden aufgefordert,
koordinierend einzugreifen, damit der Güterverkehr auf der Schiene in der
Region Harz erhalten bleiben kann. Die Leitlinie der Landesregierung
Sachsen-Anhalt "Mehr Verkehr auf die Schiene" muß dabei
inhaltlich voll umgesetzt werden. Es ist unabdingbar, daß aus dieser
allgemeinen Formulierung ein inhaltlich in sich geschlossenes
verkehrspolitisches Programm wird.
2. Harz-Tours: 50. Tagesfahrt
mit der Bahn durch die Harzregion!
Seit Oktober 1996 bietet HarzTours im
Naturschutzbund Deutschland (NABU) preiswerte Bahnfahrten für Jederman/frau in der
Harzregion an.
Den Veranstaltern der Fahrten (Monika Blawe und Wilfried Bertram aus Bad
Lauterberg) liegt die
Förderung und Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und besonders der Erhalt
der Bahn im Harz am Herzen.
Die Fahrten finden grundsätzlich Samstags in regulären Zügen statt. Im
Fahrtenprogramm geht es immer wieder zu anderen Zielorten, die an einem Tag
erreichbar sind und wo ausreichend Zeit vorhanden ist, um die
Sehenswürdigkeiten zu erleben.
Bisher wurden u.a. Fahrten mit Rahmenprogramm vor
Ort nach Sangerhausen (Rosarium), Lutherstadt Wittenberg, Sondershausen/Rottleben
(Barbarossahöhle), Bad Kösen (Saaleschifffahrt), Wiehe (Modelleisenbahn) oder
in den Thüringer Wald unternommen.
An den Fahrten nahmen bisher 2000 Teilnehmer -vornehmlich aus dem Landkreis OHA
und Umgebung- teil, von denen viele erst durch HarzTours zu
"Bahnfahrern" geworden sind.
Weitere Infos gibt es unter www.naturschutzzentrum.de
und nabu-harztours@t-online.de
3. NASA: Thale (Harz)
bekommt eine neue Bahnstation!
Magdeburg, 25.09.2001
Bauarbeiten für die Errichtung des neuen Eisenbahnhaltepunktes
„Thale Musestieg“
Magdeburg/Thale. Mit dem Bau der neuen
Bahnstation „Thale Musestieg“ wurde in dieser Woche begonnen. Wegen der
Bauarbeiten fallen derzeit – bis zum 02. Oktober, 16.00 Uhr – auf der
Strecke Thale–Neinstedt alle Züge aus. Es wird Schienenersatzverkehr
gefahren. Die Busse ab Thale fahren jeweils zur Minute 09 und kommen in der
Minute 18 in Neinstedt an. Ausnahme: die letzen beiden Busse fahren planmäßig
ab 21.18 und 22.18 Uhr. In der Gegenrichtung fahren die Busse ab Neinstedt
jeweils zur Minute 38 und kommen in der Minute 47 in Thale an. Die letzten drei
Busse fahren 21.48, 22.48 und 23.50 Uhr ab Neinstedt.
„Der neue Haltepunkt im Herzen von Thale wird
für den überwiegenden Teil der ca. 14.000 Einwohner besser zu erreichen sein
als der bislang einzige Bahnhof in Thale, der Hauptbahnhof am Stadtrand“,
erklärte Dr. Rudolf Menke, Geschäftsführer der Nahverkehrsservice
Sachsen-Anhalt GmbH (NASA). „Die Bahn soll für die Bürger buchstäblich
,nahe liegen‘, und dieser neue Haltepunkt befindet sich ,mittendrin‘.“
Die NASA, die im Auftrag des Landes den
Eisenbahnverkehr in Sachsen-Anhalt plant und bestellt, finanziert das Projekt.
Es ist Teil des Bahnhofsprogramms des Landes Sachsen-Anhalt zur Verbesserung des
Zugangs zur Bahn. Für den Bau der Station und der Zugänge sind 1,8 Millionen
DM veranschlagt. Bauherr ist die DB AG.
Der neue 120 m lange Bahnsteig wird 55 cm hoch,
um später beim Einsatz neuer Leichttriebwagen einen stufenlosen Ein- und
Ausstieg zu ermöglichen. Er erhält Zugänge zur Straße Musestieg und zum
Wohngebiet „Auf den Höhen“. Der behindertengerechte Zugang wird über
Rampen gewährleistet. Der Haltepunkt erhält zwei beleuchtete Wartehallen,
Informationstafeln, Lautsprecher, Hinweisschilder und Blindenleitstreifen.
Fahrkarten können dann an einem Automaten gekauft werden.
Für die Touristen bleibt der Hauptbahnhof in
Thale das Tor zum Bodetal mit seinen Wanderwegen, dem Sessellift und der
Schwebebahn. Auch künftig fährt der Zug bis Thale Hauptbahnhof. Dort soll der
Bahnsteig am Empfangsgebäude im Jahr 2002 erneuert und ausgebaut werden.
Weitere Infos: http://www.nasa.de
4. Nordhäuser
Nachrichten können auch im Internet gelesen werden!
Es ist nicht immer einfach Nachrichten aus seinem
benachbarten Landkreis zu bekommen, weil z. B. Tageszeitungen vornehmlich aus
den eigenen Landkreisen berichten. Im Südharzer Landkreisdreieck (Goslar,
Osterode und Nordhausen) ist dies durch die zusätzliche Landesgrenze zwischen
Thüringen und Niedersachsen besonders ausgeprägt.
Hier schafft die Homepage der "Neue Nordhäuser Zeitung", die unter www.nnz-online.de
zu erreichen ist, zumindest eine einseitige Abhilfe. Das Angebot der gut
gestalteten und informativen Homepage reicht von Behördenadressen über
Termine, Notdienste, Nachrichten bis zu einem Nachrichten Online-Archiv.
5. Kleiner
Fahrplanwechsel: Neue Fahrpläne zum Downloaden!
Zum "kleinen
Fahrplanwechsel" hat uns DB Regio AG Thüringen Abfahrtspläne, Fahrpläne
und Kursbuch Teil F im .pdf Format zur Verfügung gestellt. Die Dateien können
unter www.oepnv-harz.purespace.de/downloads heruntergeladen werden.