10.09.1999
Vergangene Woche erreichten uns vermehrt Anfragen und Hinweise über den SEV Fahrplan, in
denen sich über den nun gültigen Zweistundentakt auf der Südharzstrecke beschwert wurde
und Osterode nur noch alle vier Stunden mit Nordhausen verbunden ist.
Nach einigen Recherchen haben wir festgestellt, daß die offizielle
Fahrplanauskunft (www.bahn.de)
- nur einen Zweistundentakt auf der Südharzstrecke ausgibt (auch z.B. Herzberg -
Walkenried)!
Richtig ist: Am Stundentakt hat sich nichts geändert!
- einige Züge -trotz teils abgerissener Schienen- noch durchgehend ohne Umsteigen
verkehren!
Wie soll das den funktionieren?
- z.B. Reisende von Herzberg nach Nordhausen (43 km) über Göttingen (142 km) Abfahrt
9.27 geschickt werden. Die richtige Auskunft müßte lauten: Herzberg ab 9.28 Uhr. Ab
Niedersachswerfen weiter mit SEV. In Nordhausen an 10.35 Uhr. Mit der Fahrt über
Göttingen wird Nordhausen erst um 12.55 Uhr erreicht!
Nach dem Motto: Bildungsreisen können nicht schaden!
Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
08.09.1999
Die organisatorischen Mängel beim Schienenersatzverkehr sind sehr betrüblich. Die durch
diese Erschwernisse verlorenen Bahnbenutzer können wohl nur mühsam wieder zurück
gewonnen werden. Schade finde ich auch, dass ich die gut gestalteten und auffälligen
Informationen zum Schienenersatzverkehr zwischen Nordhausen und Niedersachswerfen
"Wir bauen für sie..." mit Übersichtsskizze etc. nur am Bahnhof in Straußfurt
gesehen habe (wo der andere SEV auf der Relation Erfurt-Northeim endet). Dies zeigt doch
das kundenfreundliche und
übersichtliche Informationen zu Baumaßnahmen möglich sind und auch hergestellt wurden -
nur wurden sie dort nicht aufgehängt, wo sie wahrscheinlich am nötigsten sind: In
Nordhausenund Umgebung hängt wieder nur in kleiner Schrift ein Aushang mit der
Überschrift "Fahrplanänderungen".
Jetzt aber zum Erfreulichen: Die Gleisbauarbeiten haben im Bereich Nordhausen heute
begonnen, die alten Gleise sind bis über den Bahnübergang Hesseröder Str. ausgebaut,
die Gleisjoche zumindest bis Salza auseinandergesägt. Gegen 18.00 Uhr waren die Arbeiten
noch im Gange. Ich werde die Bauarbeiten weiter beobachten.
Christof Rommel
07.09.1999
Am 7.9.99 wurden bei einer Fahrt nach Nordhausen und zurück folgende Feststellungen
getroffen, die bereits wieder geeignet sind, einem die Zornesröte über die DB AG ins
Gesicht zu treiben:
- Zu den Bauarbeiten: In Niedersachswerfen steht eine einsame Gleisbaumaschine herum,
entlang der Strecke finden - am 2. Tag der Sperrung, wo man angesichts der Termine schon
heftige Aktivitäten vermutet - lediglich Inspektionsgänge und Vermessungen (!) statt.
Noch ist an keiner Stelle ein altes Gleis herausgenommen worden. Auch im Bahnhof
Nordhausen sind weder Baumaschinen noch leere Waggons zur Aufnahme der alten Gleisjoche
o.ä. zu erblicken. Es scheint schon wieder alles auf Verzögerungen und Winterpause
hinauszulaufen!
- Zum Betrieb: Die DB hat es wiederum nicht hinbekommen, ausschließlich mit Triebwagen zu
fahren. Folge: Wegen der fehlenden Umsetzmöglichkeit in Niedersachswerfen müssen
lokbespannte Züge schon in Woffleben beginnen und enden. Dies trägt derzeit erheblich
zur Verwirrung der Fahrgäste bei. DB Cargo hat offensichtlich mehrere Dieselloks BR
202/204 in Niedersachswerfen hinterstellt, um fallweise Übergaben und Ganzzüge mit
Anhydrit über Walkenried nach Herzberg bringen zu können.
- Zum SEV: Trotz langer Vorbereitungszeit klappt wieder nicht alles. Es gibt teilweise
deutliche Verspätungen. Die Information der eigenen Mitarbeiter und des BVN ist wieder
unvollständig. Beispiel: Heute um 14:20 sollte ein SEV-Bus nach Woffleben fahren, um dort
Anschluss an einen lokbespannten Zug herzustellen. Um 14:20 Uhr diskutierten Fahrer und
örtliche Bahnhofsmitarbeiterin ("Rotkäppchen") darüber, ob nun ein Schaffner
mitfährt oder nicht. Es fuhr keiner mit, und tatsächlich wurde erst um 14:25 abgefahren.
Weder das Bahnhofsmanagement noch die BVN-Fahrer wissen, wann sie einen Begleiter haben
und wann nicht. Natürlich konnten alle Zusteiger ohne Fahrschein ab Hbf oder Salza
kostenlos bis Woffleben mitfahren... Mit Mühe konnten Insider verhindern, dass die
Reisenden zu früh in Niedersachswerfen ausstiegen. Sie hätten dort vergeblich einen Zug
gesucht... Katastrophal wirkt sich die neue "Ehrenrunde" durch Niedersachswerfen
aus. Beim ersten SEV konnte noch am Ortseingang gegenüber Herkules in eine Einbahnstrasse
eingebogen und der Bf Niedersachswerfen direkt angefahren werden. Jetzt muss der Bus erst
bis kurz vor den Ortsausgang fahren und dann nach links zum Bf einbiegen. Fährt er bis
Woffleben, durchkurvt er folglich den Ort gleich zweimal! Fahrzeitverlust nahezu 5
Minuten! Folge: Die RB fuhr mit 6 Minuten Verspätung ab und holte sie auch nicht mehr
ein, gab im Gegenteil der kreuzenden RB in Ellrich die selben 5 Minuten auch mit auf den
Weg, was die Anschlüsse in Nordhausen in hohem Maß gefährdet.
- An den nicht besetzten Bf Ellrich, Woffleben und Niedersachswerfen liegen naturgemäss
auch keine Handzettel aus. Die Schaffner führen keine mit und sind nicht auskunftsfähig.
- Beim Zug 6.50 ab Walkenried führte der Schaffner im SEV-Bus auch kein Geld mit sich,
was wiederum einigen Reisenden zur kostenlosen Fahrt verhalf.
Fazit: Bei DB Netz muss wohl schon wieder dringend angefragt
werden, wann man nun endlich anfangen will zu bauen. Bei DB Regio sind dringend noch
Schularbeiten zum SEV zu machen, besonders die Ehrenrunde in Niedersachswerfen gehört
abgeschafft!
Michael Reinboth